Trockenheit gefährdet die Ernte
Landwirte befürchten massive Einbußen bei Getreide, Erdäpfel und Mais.
BEZIRK (fd). Die österreichische Landwirtschaft musste heuer wetterbedingt bereits 150 Millionen Euro an Schäden hinnehmen, davon schon jetzt rund 100 Millionen wegen der Dürre. Das berichtet die Hagelversicherung. Damit ist klar, auch das Jahr 2017 ist von den Auswirkungen des Klimawandels gekennzeichnet.
Sommerdürre schon im Juni
Die derzeitige Hitzewelle wird laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auch dafür sorgen, dass sich der Juni 2017 unter die wärmsten Junimonate der 250-jährigen Temperatur-Messgeschichte in Österreich einreiht. "Ein Platz unter den drei wärmsten Junimonaten ist sehr realistisch", sagt ein Klimatologe. Der Juni liegt momentan 2,5 Grad über dem vieljährigen Mittel. Berücksichtigt man die Prognosen für die nächsten Tage, könnte der Juni 2017 in der Endbilanz 3,7 Grad über dem Mittel liegen.
Bis zu 60% weniger Regen
Ungewöhnlich waren auch die in Summe geringen Regenmengen der vergangenen Wochen. Somit werden sich die Monate Mai und Juni 2017 ziemlich sicher unter den fünf trockensten Mai-Juni-Perioden seit dem Niederschlagsmessbeginn im Jahr 1856 einreihen. Die Niederschlagsmenge für Mai und Juni 2017 könnte zum Monatsende 40 Prozent unter dem vieljährigen Mittel liegen. Manfred Weinhappel, Obmann der Bezirksbauernkammer Korneuburg, vermeldet auch bei den Bezirksbauern zum Teil hohe Ernteeinbußen. Speziell bei den Frühkartoffeln sind die Erträge erhebliche eingebrochen. Auch Getreide, Mais und vor allem Rüben sind gefährdet, wenn es noch einige Tage so trocken und heiß bleibt. Heftige und kurze Gewitterregen bringen jedenfalls kaum Erleichterung, der Regen verdampft bei den hohen Temperaturen schneller als er in den Boden dringen kann.
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