Wie sicher ist der Bezirk?
Zu wenig Beamte, steigende Delikte – SPÖ-Regionalchef kritisiert die Sicherheitsarbeit im Bezirk. Fakten der Polizei zeichnen jedoch ein anderes Bild.
BEZIRK KORNEUBURG. Das Thema Sicherheit ist eines der wichtigsten im derzeitigen Wahlkampf. Während Innenminister Wolfgang Sobotka die gute Arbeit der Polizei hervorhebt, kritisiert Johann Keminger, Regionalchef der SPÖ im Weinviertel, die Arbeit des Ministeriums massiv. Ein kurzer Faktencheck im Bezirk Korneuburg.
Viel Know-how im Bezirk
Im Bezirk Korneuburg gibt es Polizeiinspektionen in Korneuburg, Stockerau, Gerasdorf, Langenzersdorf, Hausleiten, Hagenbrunn und Ernstbrunn. 135 Beamte üben hier ihren Dienst aus und sorgen für Sicherheit auf rund 662 km2. Zudem ist Korneuburg ein dislozierter Standort des Landeskriminalamtes und in Stockerau hat die Autobahnpolizei einen Stützpunkt. "Davon profitiert unser Bezirk natürlich, denn jeder Polizist, der unterwegs ist, passt auf, schaut sich um", erklärt Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter Andreas Thenner.
Die vor einigen Jahren durchgeführte Strukturänderung, bei der auch im Bezirk Korneuburg einige Polizeiinspektionen geschlossen wurden – etwa in Großmugl und Harmannsdorf – habe sich in keinster Weise auf die Sicherheit im Bezirk negativ ausgewirkt. "Wir sind immer für die Bevölkerung da, alles hat sich gut eingespielt und das Wichtigste: Wir haben keine einzige Planstelle, also keinen einzigen Polizeibeamten dadurch verloren", so Thenner.
"Wir sind sehr gut besetzt!"
Die Kritik von SPÖ Regionalchef Johann Keminger, die den Kommandos zugewiesenen Planstellen werden tatsächlich nicht eingehalten – gängige Praxis sei viel mehr eine Doppelzählung, sorgt bei der Korneuburger Polizei ein wenig für Verwunderung. Man wolle sich in keinster Weise in politische Debatten einmischen, sich nicht in Wahlgeplänkel hineinziehen lassen. Verständlich!
Darum fragten wir Andreas Thenner ganz neutral nach dem Ist-Zustand im Bezirk Korneuburg. Sein Fazit: "Unser Bezirk ist, nach derzeitigem Stand, sehr gut besetzt. Wir haben ausreichend Personal, um unseren Aufgaben nachzukommen." Natürlich gäbe es auch in Korneuburg Zuteilungen zu speziellen Fachgruppen, etwa auch Schulungen beim Landeskriminalamt. "Aber das bringt unserem Bezirk, wenn diese Personen wieder zurückkommen, zusätzliches Know-how, das ist für uns ein großer Vorteil."
Trend: Optimistisch
"Schaut man sich die Gesamtzahl der Delikte an, so zeigt der derzeitige Trend einen leichten Rückgang zu 2016. Und wenn es so weiter geht, können wir diesen Trend für 2017 sogar halten – was für Bezirke am Wiener Stadtrand sehr gut ist", versichert Thenner. Erst im Juni dieses Jahres etwa konnten Beamten der Langenzersdorfer und Klosterneuburger Polizei einen Täter ausforschen und überführen, der in Summe rund 305 Einbruchdiebstähle verübt hat. 165 davon allein im Bezirk Korneuburg.
Und damit der Bezirk sicher bleibt, gibt es ab Oktober auch wieder den Schwerpunkt "Dämmerungswohnhauseinbrüche", bei dem zusätzliche Streifen zu speziellen Zeiten unterwegs sein werden.
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