Aus für Post-Projekt in Langenzersdorf

Es ist fix: Ein Logistikzentrum der Post, wie hier schon bildlich dargestellt, wird es nicht geben. | Foto: privat
  • Es ist fix: Ein Logistikzentrum der Post, wie hier schon bildlich dargestellt, wird es nicht geben.
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BEZIRK KORNEUBURG. Auch eine Bürgerinitiative hatte sich gegründet und mit allen Mitteln versucht, das Projekt zu verhindern. Lärm und Licht, vor allem in der Nacht, enormes zusätzliches Verkehrsaufkommen und Belastungen durch Feinstaub – nur einige der Befürchtungen und Ängste der Bürgerinitiative "Nein zum Logisitikzentrum".

Post: "Kein Zentrum in Langenzersdorf"

Gestern aufkommende, anfängliche Gerüchte über ein mögliches Aus für das Langenzersdorf-Projekt bestätigt Post-Pressesprecher Michael Homola: "Ja, es stimmt. Die geplante und notwendige Zufahrtsstraße kann nun nicht errichtet werden, darum wird es kein Post-Zentrum in Langenzersdorf geben."
Der Grund: Um sämtliche Auflagen, die seitens des Landes NÖ sowie des Umweltanwaltes gefordert wurden, erfüllen zu können, hätte die Post eine bestimmt Zu- und Abfahrtsvariante für den Pkw- und Lkw-Verkehr einplanen müssen, für die jedoch ein Grund notwendig gewesen wäre, der auf Korneuburger Gemeindegebiet liegt. Just aus dem Korneuburger Rathaus kam nun aber ein klares "Nein" zum Grundverkauf und somit auch das Aus für das Postprojekt.
"Durch die Entscheidung von Korneuburg ist eine sinnvolle Verkehrslösung nicht mehr möglich, es wird also auch kein Logistikzentrum in Langenzersdorf geben", erklärt Post-Pressesprecher Homola und fügt hinzu: "Wir brauchen Platz. Allein im letzten Jahr haben wir einen Zuwachs im Paketgeschäft von rund 20 Prozent verzeichnet. Ein Logistikzentrum nördlich von Wien wird es auf jeden Fall geben."

Enttäuschung in Langenzersdorf

"Ich kann dazu nicht viel sagen, nur, dass ich den Grund absolut nicht nachvollziehen kann", sagt Langenzersdorfs Bürgermeister Andreas Arbesser zur Entscheidung von Korneuburg. Dass der geplante Standort für die Post nun gestorben ist, überrascht Arbesser aber nicht.
Was nun mit dem Grundstück passieren soll, kann der Orts-Chef noch nicht sagen. Man will aber auf jeden Fall nach einer geeigneten Nutzung suchen. "Zuerst wird es aber auf jeden Fall eine Nachdenkphase brauchen."
In finanzieller Hinsicht bringt das Aus für das Post-Logistikzentrum Verluste für die Hanakgemeinde. Nicht nur hunderte Arbeitsplätze wird es nun nicht geben, auch geschätzte Einnahmen von rund 300.000 Euro pro Jahr bleiben jetzt aus. Zudem hätte die Post, wie Pressesprecher Homola bestätigte, rund 50 Millionen Euro in den Standort investiert, allein fünf Millionen davon in Lärm-, Licht- und Umweltschutzmaßnahmen.

Umwidmung "auf Eis"

Ausgesetzt ist nun auch die Umwidmung des betroffenen Areals auf den ehemaligen Kraftwerksgründen. Diese wurde im Sommer, als die Post ihr ursprüngliches Projekt zurückgezogen hatte, um eine neues, überarbeitetes einzureichen, "auf Eis" gelegt. Auch die Begutachtung durch das Land NÖ wurde damals zurückgezogen. Und Bürgermeister Arbesser bestätigt: "Seit dem hat die Post kein neues Projekt bei uns eingereicht."
Was nun mit der, bereits im Langenzersdorfer Gemeinderat beschlossenen, aber vom Land NÖ noch nicht bestätigten Umwidmung passiert? "Die liegt auf Eis, ist quasi ausgesetzt." Zudem würde eine positive Umwidmung des Areals zur Logistikzone nun auch nichts mehr nützen, da durch den fehlenden Korneuburger Grund kein genehmigungsfähiges Projekt mehr eingereicht werden könnte.

Geringe Akzeptanz für Projekt

Dass die Post die notwendigen Auflagen nicht mehr erfüllen kann, wenn Korneuburg den Grund nicht verkauft, war Bürgermeister Christian Gepp durchaus bewusst. "Die Akzeptanz in Korneuburg für das Post-Projekt ist durchaus gering. Zudem haben wir bis heute von der Post keine konkreten Zahlen bekommen, keine Bemühungen, kein Engagement in diese Richtung gespürt. Die ganze Projektentwicklung war, unserer Meinung nach, nicht sehr positiv."
Das geplante Logistikzentrum hätte großen Einfluss, auch auf die Stadt Korneuburg gehabt. Stetige Planungen und Überlegungen, das "Tor zur Stadt" gerade im Bereich der Autobahnabfahrt Ost attraktiver zu machen, seien durch den Stillstand des Post-Projektes quasi blockiert worden.

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