EU-Umweltausschuss stimmt über Trinkwasser-Richtlinien ab
Europaabgeordnete Karin Kadenbach (SPÖ) ist überzeugt: "Profitinteressen gehören nicht in unser Leitungswasser."
EU | NÖ | BEZIRK KORNEUBURG (pa). Die EU überarbeitet derzeit Regeln für den Zugang und die Kontrolle des Trinkwassers und greift damit auf, was fast zwei Millionen Europäer im Rahmen der Europäischen Bürgerinitiative "Right2Water" gefordert haben. "Die Stimmen der vielen Menschen, die sich für eine grundlegende Trinkwasserversorgung als Menschenrecht einsetzen, stießen bei den Abgeordneten der europäischen Volkspartei in der Ausschussabstimmung leider auf taube Ohren", berichtet Karin Kadenbach, umweltpolitische Sprecherin der SPÖ im Europaparlament. "Geschlossen haben sie statt echter Versorgungssicherheit einer schwammigen Formulierung den Vorzug gegeben. Für uns Sozialdemokraten bleibt der Grundsatz: Egal, wo man in Europa den Wasserhahn aufdreht, das Leitungswasser muss sicher und leistbar sein."
Trinken aus der Wasserleitung – nicht überall möglich
Was uns in Österreich ganz normal erscheint, ist nicht überall so. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist für viele Menschen auch in der EU keine Selbstverständlichkeit. Dass jedoch besseres Trinkwasser auch die Umwelt schont, davon ist Kadenbach überzeugt: "So könnte man eine große Menge an Plastikmüll in Europa vermeiden, der durch den Konsum von abgefülltem Wasser entsteht."
Österreich hat das beste Trinkwasser der Welt
"Unsere Tradition klein strukturierter, öffentlicher Wasserversorgung muss in jedem Fall aufrechterhalten werden", fordert Kadenbach. "Eine anlasslose Erhöhung der Kontrollen führt am Ende des Tages nur zu höheren Kosten für die Verbraucher und bevorzugt große, gewinnorientierte Unternehmen."
Profitinteressen gehören nicht nicht ins Trinkwasser, stellt Karin Kadenbach trocken fest. Nicht nur deswegen unterstützt sie auch die Initiative, in Lokalen Leitungswasser auch weiterhin kostenlos zur Verfügung zu stellen. Ganz im Gegenteil zur den Konservativen, die die Möglichkeit der Einhebung einer Servicegebühr festschreiben wollen. "ES geht um zahlende Kunden und nicht um Passanten, die ein Gratis-Glas Wasser nach dem anderen bestellen. Als Österreicherin freue ich mich, wenn diese schöne Kaffeehaus-Tradition in ganz Europa Schule macht", so Kadenbach.
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