"Eine Ballsaison mach’ ich noch"
Haller: Nach 32 Jahren Politik soll nun nach und nach der Rückzug erfolgen
BEZIRK KORNEUBURG / ENZERSFELD. Endlich mal ein gutes Buch in aller Ruhe lesen oder am Wochenende einen Ausflug mit der Familie machen – auf genau das will Landtagsabgeordneter Hermann Haller zukünftig nicht mehr verzichten. Zudem verlangt der Weinbaubetrieb nach seiner Aufmerksamkeit. "Darum habe ich mich dazu entschlossen, bei der kommenden Landtagswahl nicht mehr anzutreten", erzählt der Enzersfelder. "Ich will nichts zurücklegen oder aufgeben, ich werde einfach künftig für kein politisches Amt mehr kandidieren."
Und dieser gibt es einige. So ist Haller etwa VP-Bezirksparteiobmann, Tourismus-Obmann, Obmann der Kleinregion, des Mobilitätsvereins und Leader-Sprecher.
Den Bezirk geprägt
Das hat Hermann Haller auf jeden Fall, der seit 32 Jahren im Enzersfelder Gemeinderat sitzt und seit 15 Jahren Abgeordneter ist – zuerst vier Jahre im Bundesrat, anschließend im Landtag.
Die Entwicklung des Bezirks Korneuburg hat Haller in seiner langen politischen Karriere vor allem durch die Entwicklung der Kleinregion 10vorWien und später durch das Leader-Programm geprägt. "Die Kleinregion war der Motor für den Bezirk. Ich habe immer gewusst, nur gemeinsam können wir stark sein. Wir haben es geschafft, zehn Gemeinden – heute sind es bereits elf – zusammenzubringen und ungeachtet politischer Unterschiede auf Augenhöhe diskutiert und viel bewegt."
So sind im Laufe der Jahre viele Projekte umgesetzt worden, die es ohne Kleinregion wohl nie gegeben hätte: Etwa die Fossilienwelt in Stetten, der Jugendshuttlebus, das Korneuburger Gymnasium oder das bezirksweite Anrufsammeltaxi ISTmobil.
Zeit für Neues
"Ich habe 15 Jahre lang meine Ideen und Vorstellungen umsetzen können, jetzt ist der nächste an der Reihe", meint Haller. Nun soll es wieder mehr Zeit für die Familie geben, denn oft war jeder Abend der Woche mit Terminen verplant. "Ohne die Unterstützung meiner Familie und vor allem meiner Frau wäre das alles nicht möglich gewesen", ist Haller dankbar.
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