Rohrendorf
AUVA-„Back to Life“-Award geht an Werner Rosenberger

Maria Schrammel (Lebensgefährtin), Felix (Sohn), Helga und Josef Rosenberger (Eltern), Werner Rosenberger (Preisträger), Wenzel (Sohn), Alexander Bernart (Direktor AUVA-Landesstelle Wien), LR Christiane Teschl-Hofmeister (NÖ Landesrätin für Soziales, Bildung, Jugend und Familie) | Foto: NLK Burchhart
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  • Maria Schrammel (Lebensgefährtin), Felix (Sohn), Helga und Josef Rosenberger (Eltern), Werner Rosenberger (Preisträger), Wenzel (Sohn), Alexander Bernart (Direktor AUVA-Landesstelle Wien), LR Christiane Teschl-Hofmeister (NÖ Landesrätin für Soziales, Bildung, Jugend und Familie)
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ROHRENDORF. Werner Rosenberger erlitt im Alter von 33 Jahren einen schweren Arbeitsunfall, der sein Leben für immer veränderte. Seitdem ist er auf den Rollstuhl angewiesen. Für seinen engagierten und vorbildhaften Weg zurück ins Leben, auf dem er eine zweite Karriere als PR-und Kommunikationsberater mit dem Schwerpunkt Barrierefreiheit im Internet eingeschlagen hat, wurde der Rohrendorfer am 10.12. 2018 bei einem Festakt im Landhaus St. Pölten mit dem AUVA-„Back to Life Award“ ausgezeichnet.

„Mit dem ‚Back to Life‘-Award zeichnen wir jedes Jahr Menschen aus, die nach dem Schicksalsschlag Arbeitsunfall mit einer beispielhaften sozialen und beruflichen Rehabilitation den Weg zurück ins Leben geschafft haben. Menschen wie Werner Rosenberger zeigen eindrucksvoll, dass ein Ende auch ein neuer Anfang sein kann“, sagte Alexander Bernart, Direktor der AUVA-Landesstelle Wien, in seiner Begrüßungsrede. In Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner überreichte Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister an Rosenberger den Award.

In ihrer Laudatio betonte sie, wie wichtig es sei, Unfallopfer, die oft plötzlich und nachhaltig aus ihrem Alltag gerissen werden, bei der sozialen und beruflichen Wiedereingliederung zu unterstützen: „Menschen im Rollstuhl sind genauso leistungsfähig wie andere Mitarbeiter, haben es am Arbeitsmarkt aber schwerer. Es ist wichtig, Barrieren aufzubrechen, sonst verliert die Wirtschaft wertvolle Arbeitsleistung und Know-how“. Gerda Schilcher, Vizepräsidentin der NÖ Arbeiterkammer und Christa Kocher von der Wirtschaftskammer NÖ würdigten Rosenberger mit einem Wellnessurlaub und einem Warengutschein im Wert von 1.000 Euro.

Arbeitsunfall mit 33 Jahren

Der 2. September 2006 war ein Wendepunkt im Leben des jungen Familienvaters Werner Rosenberger. Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause verunglückte er schwer. Die Diagnose: eine dauerhafte, inkomplette Querschnittlähmung. Nach Wochen auf der Intensivstation im Krankenhaus kam Rosenberger für zehn Monate zur Rehabilitation an den Weißen Hof nach Klosterneuburg in Niederösterreich. Das Rehabilitationszentrum der AUVA ist auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten nach Rückenmarksverletzungen, Amputationen und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates spezialisiert. Hier hat sich Rosenberger Schritt für Schritt ins Leben zurückgearbeitet. Motiviert hat ihn das Ziel, irgendwann mit seinem Sohn Felix Fußball spielen zu können. „Deshalb habe ich versucht, hart an mir zu arbeiten, um so viel wie möglich aus der Reha herauszuholen“, so Rosenberger.

Trotz sinkender Zahlen wurden in Österreich im Vorjahr 91.897 Menschen bei Arbeitsunfällen verletzt, rund 12 Prozent davon bei Wegunfällen, wie Werner Rosenberger. Um sie kümmert sich die AUVA von der Akutbehandlung bis zur Rehabilitation, wenn nötig bis zur Unfallrente. Um eine Berufsunfähigkeit zu vermeiden, werden Verunfallte in den Rehabilitationszentren der AUVA ganzheitlich und nach modernsten Gesichtspunkten auf die Rückkehr in den Alltag vorbereitet. Neben der medizinischen Rehabilitation ist die soziale und berufliche Wiedereingliederung ein wichtiges Ziel. Dabei betreut die AUVA umfassend und langfristig und unterstützt Versicherte bei der Lösung gesundheitlicher, sozialer, beruflicher und finanzieller Probleme. „Eine rasche Wiedereingliederung wirkt sich sowohl in gesundheitlicher, sozialer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht positiv aus“, sagt Bernart.

Neue Wege: Einsatz für Barrierefreiheit

Heute ist Werner Rosenberger auf den Rollstuhl angewiesen und kann seinen Oberkörper eingeschränkt bewegen. Auch wenn er sein persönliches Therapieziel, wieder gehen zu können, nicht erreicht hat, ist seine soziale und berufliche Rehabilitation rückblickend ein voller Erfolg.
Der Weg dorthin war allerdings steinig. Die Familie musste übersiedeln, da das alte Zuhause nicht barrierefrei war; seinen früheren Job in der Gastronomie musste Rosenberger aufgeben. Für die junge Familie war diese Zeit extrem belastend, mit vielen durchweinten Nächten. Als der Unfall passierte, war der erste Sohn, Felix, gerade einmal zehn Wochen alt. „Mir war es wichtig, eine neue Aufgabe in meinem Leben zu finden. Egal ob in einem bezahlten Job oder ehrenamtlich. Ich wollte auf gar keinen Fall geistig in Pension gehen und mich auf die Invalidenrente verlassen“, sagt Rosenberger. Mit Unterstützung der AUVA machte er eine Ausbildung zum PR-Berater an der Donau Universität Krems, danach absolvierte er noch den Masterlehrgang im Fach Unternehmenskommunikation.

Nach einer zweijährigen beruflichen Pause nach dem Unfall konnte Rosenberger in der Arbeitswelt allmählich wieder Fuß fassen. Bei einer Werbeagentur in St. Pölten fand Herr Rosenberger eine Stelle als Marketingberater. Aktuell arbeitet er außerdem als Projektleiter bei der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) in Wien.

In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Computer Gesellschaft und einem interdisziplinären Beirat hat Herr Rosenberger eine Zertifizierung ins Leben gerufen, um Bemühungen von Unternehmen und Organisationen im Bereich Web Accessibility (barrierefreies Internet bzw. Websites) auszuzeichnen. „Laut Statistik Austria leben ca. 1,7 Millionen Menschen mit einer temporären oder dauerhaften Beeinträchtigung in Österreich. Diese Zielgruppe darf man nicht vergessen“, so Rosenberger. Seinen beruflichen Alltag kann Werner Rosenberger mit der Unterstützung von persönlichen Assistenten sehr gut bewältigen.

Engagement für andere Betroffene

Heute ist Werner Rosenberger 45 Jahre alt. Mit seiner Lebensgefährtin Maria hat er zwei Söhne, Felix (12 Jahre) und Wenzel (8 Jahre). Für Wenzel hat sich das Paar vier Jahre später bewusst entschieden, um Felix „eine Familie zu schenken, auf die er sich sein ganzes Leben verlassen kann“. Mit seiner Auszeichnung mit dem AUVA-„Back to Life Award“ möchte Rosenberger andere Menschen mit einem ähnlichen Schicksal motivieren, „das Beste aus ihrer Situation zu machen und aktiv hinaus in die Welt zu gehen“.

Um seine Erfahrungen weiterzugeben, engagiert sich Werner Rosenberger ehrenamtlich: Der Verein „Chancengleich“ in Krems unterstützt Menschen, die nach einem Unfall oder einer Krankheit mit Einschränkungen leben müssen. Von 2011 bis 2014 engagierte sich Rosenberger außerdem bei „CEOs on Wheels“, einer Initiative, die die Leistungsfähigkeit von Menschen im Rollstuhl in den Vordergrund stellen und Zugangsbarrieren zu qualifizierten Jobs und Führungspositionen abbauen möchte.

Maria Schrammel (Lebensgefährtin), Felix (Sohn), Helga und Josef Rosenberger (Eltern), Werner Rosenberger (Preisträger), Wenzel (Sohn), Alexander Bernart (Direktor AUVA-Landesstelle Wien), LR Christiane Teschl-Hofmeister (NÖ Landesrätin für Soziales, Bildung, Jugend und Familie) | Foto: NLK Burchhart
AUVA-"Back to Life"-Award NÖ 2018 Preisträger Werner Rosenberger | Foto: AUVA, J. Godany

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