Unsere Erde
Die Müllabfuhr kommt trotz Corona. Und das ist wichtiger denn je
In einer Zeit, in welcher alles anders läuft, als gewohnt, Geschäfte geschlossen sind, Büros unbesetzt, gibt es so unverzichtbare Dienste, ohne die gar nichts gehen würde. Dazu gehört die Müllabfuhr.
BEZIRK KREMS. Sonntagabend in der Kremser Innenstadt. Vor den Häusern reiht sich eine Restmülltonne an die andere. Die "Mäuler" weit aufgerissen, weil vor lauter Mist der Deckel kaum noch schließt. Sie wurden auf die Straße gestellt um auf die Erlösung in Form der Müllabfuhr zu warten.
Montagmorgen in der Kremser Innenstadt. Erleichterung - nicht nur für die bereitgestellten, schwarzen Tonnen. Die Müllabfuhr ist unterwegs und entleert Tonne für Tonne- auch in Zeiten von Corona.
Wo der Müll auch jetzt landet
Neben Energie, Wasser und Telekommunikation gilt bei der EVN auch die Abfallverwertungsanlage in Dürnrohr als kritische Infrastruktur. „In unser Anlage landet der Großteil des niederösterreichischen Haushaltsrestmüll,“ so EVN Sprecher Stefan Zach. „Hier wird der Müll zu Strom, Fernwärme und Prozessdampf umgewandelt“.
Vor allem Letzteres ist in diesen Tagen spannend – wird doch der Prozessdampf für die Herstellung von Bioethanol bei der Agrana in Pischelsdorf genutzt. Dieses Produkt ist wiederum seit Kurzem ein Ausgangsprodukt für die Herstellung von Desinfektionsmitteln.
Die Abfallverwertungsanlage spielt derzeit aber noch eine andere wichtige Rolle:„ Bei Verbrennungstemperaturen von über 1.000°C können wir aktuell die im Haushaltsrestmüll befindlichen Abfälle wie Schutzmasken, Einweganzüge und Einweghandschuhe gesichert verbrennen.“
Um den Betrieb weiterhin zu sichern, wurden zahlreiche Maßnahmen gesetzt: „Wir sprechen hier von organisatorischen Maßnahmen zum Schutz unseres Schlüsselpersonals, aber auch von Hygienemaßnahmen“, so Zach.
Mehr Restmüll
Es wird übrigens erwartet, dass aus den Haushalten mehr Restmüll angeliefert werden wird, da viele Menschen zu Hause sind. „In dieser Woche sind die Mengen aber noch vergleichbar mit den Mengen des Vorjahres zum selben Zeitraum“, so Zach. Bei den Abfällen aus dem Gewerbebereich ist wiederum damit zu rechnen, dass sie zurückgehen werden.
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