Frank Hoffmann verschmilzt Lyrik mit Jazz
KREMS. Der Regen peitschte allen, die sich am Freitagabend draußen bewegten, dicke Tropfen ins Gesicht, die Straßen waren nass, die Luft war kalt. Aber die evangelische Heilandskirche nahe des Stadtparks war von Wärme erfüllt, und von Erwartung auf einem Mann mit bekannter Stimme: Frank Hoffmann, vielen als langjähriger "Trailer"-Moderator ein Begriff, versprach Lyrik und Prosa von Erich Fried vorzutragen. Aber nicht alleine. Das Martin Gasselsberger Trio (mg3) hüllte die poetischen Worte in jazzige Klänge. Martin Gasselsberger, der Namensgeber des Trios entlockte dem Piano Töne, Roland Kramer zupfte die Saiten seines Kontrabasses und Gerald Endstrasser bediente das Schlagzeug.
"Zweifle nicht an dem, der dir sagt, er hat Angst, aber hab Angst vor dem, der dir sagt, er kennt keinen Zweifel", Weisheiten wie diese sprach Frank Hoffmann in die Stille der Kirche. Eine Stille, die nur vom, manchmal dezenten, manchmal kräftig-beschwingten Jazzklang des Trios durchbrochen wurde. "Die Jungen werfen aus Spaß nach Fröschen, die Frösche sterben im Ernst." Meist waren es kurze Texte, mit denen Erich Fried zum Denken anregte.
Doch wussten Sie, dass jener bekannte Text, der gerne für Hochzeiten herangezogen wird, von Erich Fried stammt: "Es ist was es ist sagt die Liebe..." Genau diese Zeilen gaben der Veranstaltung auch den Namen: "Was es ist".
"Leider sind wir noch etwas schwach besetzt", hatte Pfarrerin Mag. Roswitha Petz zehn Minuten vor Start der Veranstaltung noch gesagt. Als "Mädchen für alles", wie sie sich selbst scherzhaft bezeichnete, hatte sie sich auch um den Kartenverkauf gekümmert. Auch wenn sich die Kirche knapp vor Beginn noch etwas mehr füllte, so hätte diese großartige Veranstaltung einiges mehr an Publikum verdient. Wahrscheinlich war es der Regen, der potentielle Gäste davon abhielt, "Was es ist" zu genießen.
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