Handy am Steuer ist verboten
Steig ein: So gefährlich ist das Verwenden von einem Handy am Steuer, Rauchen, Essen und Co.
BEZIRK. 180 Meter im Blindflug. Diese Strecke legt man zurück, wenn man auf der Autobahn bei 130 km/h für fünf Sekunden eine SMS oder WhatsApp liest.
Ablenkung am Steuer – also Telefonieren, Nachrichten schreiben sowie Essen und Trinken – ist der Grund für mehr als ein Drittel aller Verkehrsunfälle in Niederösterreich. Eine Untersuchung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit beweist: Die Reaktionszeit sinkt deutlich. Wer etwa ohne Freisprecheinrichtung telefoniert, reagiert genauso langsam wie ein alkoholisierter Fahrer mit 0,8 Promille Alkohol – so wiederum der Verkehrsclub Österreich.
Noch immer ist vor allem Telefonieren und SMSsen am Steuer in den Köpfen vieler ein „Kavaliersdelikt“: Täglich werden in NÖ 60 Lenker von der Polizei ertappt. Die Dunkelziffer ist freilich viel höher. Experten schätzen, dass nur jeder 2.500ste erwischt wird. Wenn, dann sind allerdings 50 Euro fällig. Die BEZIRKSBLÄTTER haben sich im Bezirk Krems umgehört ob sich die Autofahrer der Gefahr bewusst sind.
Susanne Prohaska von der gleichnamigen Kremser Fahrschule weiß wie wichtig bereits eine entsprechende Schulung für angehende Autofahrer ist. "Im Theorietraining gibt es ein eigenes Modul zum Thema Unaufmerksamkeit und Ablenkung, das zirka zwei Unterrichtseinheiten dauert. Im Vordergrund steht dabei natürlich die Ablenkung durch Smartphone etc., was mittlerweile ein großes Unfallrisiko darstellt", weiß Chefin Susanne Prohaska.
Die sogennante Dunkelziffer bei Unfällen ist sehr groß, da man in vielen Situationen nicht nachweisen kann, ob der Unfall durch die Verwendung des Smartphones passiert ist.
"Aber auch Rauchen während der Fahrt, Essen und Trinken, Hantieren am Autoradio, Telefonieren mit der Freisprechanlage, Lesen von Straßenkarten, Übermut und Imponiergehabe wird thematisiert und mit den Jugendlichen diskutiert", erklärt die Expertin.
Aber auch Bezirkspolizeikommandant Manfred Matousovsky berichtet aus seinem Berufsalltag: "Ich persönlich kann in meiner Freizeit im Bezirk Krems immer wieder Personen wahrnehmen, welche ohne Freisprecheinrichtung beim Lenken eines Fahrzeuges - vorwiegend PKW aber fallweise auch LKW und sogar Busse - telefonieren, so als ob es kein diesbezügliches Verbot gäbe. Seitens der Polizei wird jedenfalls verstärkt im Außendienst auf derartige Übertretungen geachtet und wenn möglich auch bestraft."
Im Vergleich 2015 zu 2016 wurden 695 zu 811 Organmandate wegen Handytelefonieren ohne Freisprecheinrichtung in Krems (Stadt und Land) ausgestellt, was einer Steigerung von 16,7 % entspricht. In den ersten 4 Monaten des heurigen Jahres wurden bereits 328 Lenker wegen Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung in Krems (Stadt und Land) bestraft.
"Seitens der Polizei muss an alle Fahrzeuglenker appelliert werden, entweder eine Freisprecheinrichtung zu verwenden oder das Fahrzeug zum Telefonieren bei nächster Gelegenheit anzuhalten", äußert Matousovsky.
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