Flussserie Teil 5
So gut ist das Wasser unserer Großen Krems
Industrie und Wasserverschmutzung
Der Wasserwirtschaftskataster klärte schon 1977 auf: Die Gewässer des mittleren und südlichen Waldviertels zeigen überwiegend gute Wasserqualität. Im nördlichen Waldviertel verursachen allerdings kommunale Abwässer, weiters Abwässer von Textilfabriken und landwirtschaftlichen Betrieben sowie solche einer Agrarindustrie abschnittsweise Starke Beeinträchtigung der Gewässergüte.
So erhielten Große und Kleine Krems Güteklasse II: Das Wasser ist mäßig verunreinigt, so dass der Sauerstoffgehalt dadurch nicht wesentlich belastet wird. Größerer Nährstoffreichem bewirkt eine arten- und mengenmäßig stärkere Entwicklung von Algen, höheren Wasserpflanzen und Tieren. Neben Insektenlarven finden sich auch Kleinkrebse, Muscheln und Schnecken. Die Gewässer dieser Güteklasse bieten für die meisten Fischarten günstige Lebensbedingungen. Durch Selbstreinigungvorgänge gebildete Nitrate und Phosphate können zur Ausbildung von Wasserblüten führen.
Die Donau und Abwässer
Die Donau wird durch die Abwässer der Bundeshauptstadt, vor allem rechtsufrig, wesentlich belastet, während lokale Einwirkungen am Donaustrom unterhalb von Krems, während der Zuckerkampagne auch bei Tulln, auftreten.
Mäßig belastet
Die Gewässergütekarte aus dem Jahr 1999 verlieh dem Kremsfluss Güteklasse 2, was soviel bedeutet wie „mäßig belastet“. 2006 fiel das Ergebnis ganz ähnlich aus.
Die Landesregierung Niederösterreich weiß über die Situation der Gewässer: Durch den systematischen Ausbau der Abwasserentsorgung von Gemeinden und Industrie hat sich der Zustand der Flüsse und Bäche in den letzten Jahrzehnten entscheidend verbessert. Nachdem in den 1970er- und 1980er-Jahren die meisten größeren Städte und Industrieanlagen mit modernen, biologischen Kläranlagen ausgestattet waren, verlagerte sich in den 1990er-Jahren der Schwerpunkt der Abwasserentsorgung auf ländliche Gebiete. Der Anschlussgrad an kommunale Kläranlagen beträgt inzwischen knapp 95 %.
Beim Aufeinandertreffen mehrerer ungünstiger Faktoren kann es zu einer Beeinträchtigung der Gewässergüte kommen: Geringe Niederschläge, hohe Wassertemperaturen, fehlende Uferstrukturen, diffuse Stoffeinträge und örtliche Defizite bei der Abwasserbehandlung führen zu Belastungen.
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