Caritas
Wenn das Geld fehlt: Soma und carla Krems helfen
Caritas-Präsident Michael Landau und Caritas NÖ Direktor Hannes Ziselsberger besuchten am 23. Oktober den Sozialmarkt und carla Krems, deren Bedeutung in der Coronakrise steigt.
So unzterstützen Sie die Caritas
KREMS. Manche Menschen im Bezirk Krems haben durch die Coronakrise ihre Arbeit verloren oder sind beziehungsweie waren in Kurzarbeit. Dadurch sind die Zahlen jener, die in einem Sozialmarkt einkaufen können stark gestiegen. Zudem kommen mehr Menschen zu carla Krems in die Mitterau oder in den Shop am Dreifaltigkeitsplatz, um sich oder ihren Kindern das entsprechende warme Outfit zu kaufen.
Sozialmarkt Krems
Zu einem Lokalaugenschein lud die Caritas mit Präsident Michael Landau und der NÖ-Direktor Hannes Ziselsberger. Am 22. Oktober um 11 Uhr ist der Sozialmarkt am Bahnhofplatz gut besucht. Kunden benötigen eine Berechtigungskarte, um hier einzukaufen. Nur Menschen, deren Einkommen 1200 Euro nicht überschreitet, bekommen die entsprechende Karte. Der durchschnittliche Einkauf beträgt im Soma Krems sechs Euro. In der Stadt Krems gibt es aktuell 2.500 Einkaufspass-Besitzer.
Die Waren werden von Supermärkten in der Region wie Hofer und Billa sowie von Bäckereien zur Verfügung gestellt. Das Ablaufdatum darf um maximal zehn Tage überschritten werden. Das Angebot ist vielseitig: Brot und Gebäck, Milchprodukte, frisches Obst und Gemüse oder etwa Hygienemittel. Außer Zucker und Mehl gibt es alle Grundnahrungsmittel.
Mehr Menschen kommen
„Seit März und April kommen immer mehr Menschen hierher. Es gibt auch eine Einmal-Hilfe in Gutscheinen, die von der Soforthilfe ausgegeben werden – zum Beispiel wenn die Abschaltung von Strom- und Gas droht“, schildert Direktor Ziselsberger.
Seit elf Jahren besitzt Waltraud Hießberger einen „Soma-Pass“. Ihre Rente beträgt 699 Euro plus Ausgleichszahlungen. Sie erklärt Präsident Michael Landau wie froh sie ist über diese Möglichkeit ist.
Der Markt funktioniert mit Schlüsselkräften und etwa 20 freiwilligen Helfern. Gertrude Ulrich sitzt an der Kasse und hat viel zu tun. „Der Markt ist von 10 bis 15 Uhr geöffnet, aber wir starten schon um 8 Uhr. Da werden die Waren abgeholt und wir schlichten sie in die Regale bevor das Geschäft geöffnet wird!“
Von Baby-Utensilien bis zur Einrichtung
Im carla Krems arbeiten 24 hauptamtliche Mitarbeiter, zwölf Freiwillige und neun Klienten mit kognitiver Beeinträchtigung. Zwei haben davon bereits eine Lehre im carla absolviert. Monika Steiner leitet das Caritas Lager in der Mitterau, das über eine Verkaufsfläche von 900 Quadratmetern verfügt, im carla Shop sind es 60. Sie sieht einen steigenden Bedarf an günstiger Kleidung und Hausrat, Spielzeug, etc..
„Wir bekommen jährlich zwei Tonnen Altmaterial, wovon sich 30 Prozent gut verkaufen lässt, 50 Prozent als Sackware ausgegeben wird und 2o Prozent einfach nur Restmüll ist. In diesem Jahr wurde eine neue Halle dazu gebaut, da wir immer mehr Mitarbeiter sind“, erklärt Steiner und meint: „Wir danken für die Unterstützung und bitten darum wirklich nur Waren abzugeben, die in Ordnung sind, da das Aussortieren sehr teuer kommt. Der Verkauf erfolgt am Dienstag, Mittwoch und Freitag. Viele kaufen mit Sozialgutscheinen ein, denn hier ist der Schianzug um fünf Euro erschwinglich. Rund 70.000 Kunden kaufen in der carla Krems jährlich ein.
Michael Gritsch ist einer der Klienten, der eine Lehre in der carla macht. Er ist der Herr über die Bücher und weiß genau, welche Sparten es gibt und wo die Bücher stehen. Er verrät, dass er Hörbücher noch lieber als Bücher hat. Ein anderer Klient zeigt wie er CDs prüft, um die brauchbaren von den beschädigten zu unterscheiden.
Arbeit finden für Klienten
Karl Lackner ist erfinderisch, wenn es um Arbeitsplätze für Menschen mit einer kognitiven Schwäche geht. Der Spitzer betreut die Caritas-Einrichtungen im Waldviertel. „Wir finden immer wieder Plätze für unsere Menschen mit Behinderung. Etwa in der Landsteiner Universität, im Pflegeheim Langenlois oder im Autohaus Birngruber“, so der gebürtige Spitzer. Die Behindertenwerkstatt in Spitz betreut etwa das Schulbuffet in Volks-, Mittel- und Sonderschule. „Ich suche ständig Alternativen zu den Behindertenwerkstätten, um den Betroffen das Arbeiten draußen zu ermöglichen“, sagt Lackner. 850 Menschen mit Behinderung arbeiten in NÖ in 17 Werkstätten, zwei carlas und drei Recyclingbetrieben. Angesichts der steigenden Not ruft Caritas Präsident Landauer zum Spenden auf, mehr auf caritas.at.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.