Kontroverse um die Situation in der Langenloiser Innenstadt
LANGENLOIS (mk) Nach einer ganzen Reihe von einstimmigen Beschlüssen gab es auf der Gemeinderatssitzung von Langenlois am 25. Juni eine Kontroverse mit etwas schärferen Tönen: Es ging um die Situation in der Innenstadt.
Ob es um die Schulungsbeiträge für die Gemeindemandatare ging oder um die Neubesetzung einer Disziplinar- und Beschreibungskommission, um den nicht unerheblichen Nachtragshaushalt für 2015 oder um das Aufnehmen von Darlehen, um den Kindergarten-Elternbeitrag für Beschäftigungsmaterial oder um den Hochwasserschutz in Zöbing, um Fragen des Straßenbaus oder um Grundstücksangelegenheiten: Der Gemeinderat von Langenlois fasste am vergangenen Donnerstag seine Beschlüsse einstimmig und stellte so einhellig wichtige Weichen für die Stadtpolitik.
Dennoch gab es gegen Ende des öffentlichen Teils der Sitzung schärfere Töne: Bürgermeister Hubert Meisl griff ein Papier von Andreas Nastl auf, mit dem der Stadtrat der Grünen an die Öffentlichkeit gegangen war und in dem 21 Geschäfte der Innenstadt aufgezählt werden, die leer stünden. Hier, so Nastl, müsse endlich etwas geschehen. Der Bürgermeister ging zunächst darauf ein, was die politischen Entscheidungsträger der Stadt und auch er persönlich bereits für ein belebtes Stadtzentrum getan haben: von kostenlosen Parkplätzen über das Schaffen von attraktiven Wohnmöglichkeiten bis hin zum Suchen und Finden von neuen Mietern für zugesperrte Geschäfte. Meisl: „In zirka sechzig Wohneinheiten werden demnächst 150 Personen in ehemals leerstehenden oder abgewohnten Gebäuden einziehen und so dem Aussterben des Stadtzentrums entgegenwirken!“ Und: „Zahlreiche Geschäfte haben in den vergangenen Jahren im Stadtzentrum eröffnet und sorgen mit dem entsprechenden Branchenmix für attraktive Einkaufsmöglichkeiten!“ Im Anschluss daran zerpflückte der Bürgermeister die Leerstandsliste des Stadtrats Position für Position: Gerade einmal drei Geschäfte blieben übrig – bei den anderen haben die Besitzer Eigenbedarf oder ein Verkauf beziehungsweise eine Verpachtung käme für sie aus anderen Gründen nicht infrage. Meisl betonte, dass Stadtrat Nastl das leicht auch selbst hätte in Erfahrung bringen können – mit einer einfachen Recherche etwa bei den Inhabern oder aber mit dem Einbringen dieser Fragestellung in städtische Gremien. Die Grünen ruderten schnell zurück: Es sei um eine bessere Information gegangen.
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