Bedeutet Sport wirklich nur die Lust am Leid(en)?
Mittwoch Abend im Haus der Regionen (Krems): Im Mittelpunkt der Kamingespräche-Reihe steht die Definition von Wonne und Schmerz im Leistungs- und Breitensport.
Als ich selbst noch hobbymäßig (Betonung auf dem Wort "mäßig") Fußball gespielt habe, lautete ein geflügelter Satz "das schönste am Kicken ist die Dusche danach". Soweit mein Bezug zum Wort "Wonne" im Sport, wobei der unbeschwerte Biss in eine Schnitzelsemmel nach intensiver Bewegung auch reizvoll ist. Es ist ja immer wieder amüsant, zu beobachten, wie wohlbeleibte Damen und Herren, nachdem sie im Fitness-Center ihr schlechtes Gewissen erleichtert haben, beim Wirten um's Eck ihren Körper wieder beschweren.
Doch zurück zum Kamingespräch "Im Reich der Gefühle - Wonne und Schmerz". Radio Niederösterreich Redakteur Michael Battesti tritt an, um Leichtathletin Beate Schrott und Prof. Dr. Nuhr (Nuhr Medical Center Senftenberg) nach ihrem Zugang zu Themen wie Gesundheit, Emotionen und Doping im Leistungs- und Breitensport zu fragen.
Nach einer Stunde ist man sich einig, dass Ärzte sowohl präventiv als auch heilend Berufs- und Hobbysportler betreuen können und möchten. Allerdings nur innerhalb jener Bandbreite, wo vor allem Sportler selbst zwischen Selbsteinschätzung und Leistungsdruck bereit sind, sich von Ärzten motivieren und begleiten zu lassen. Beate Schrott setzt nach eigenen Erfahrungen auf Selbstbestimmung und -verantwortung. Einigkeit besteht vor allem darüber, dass speziell aus der Schulpolitik heraus Kinder und Jugendliche stärker für Sport und Bewegung zu motivieren sind. Dr. Nuhr verweist darauf, dass die Region Krems vor allem Dank einer Vielzahl an Vereinen und freiwilligen TrainerInnen sowie einer hervorragenden Infrastruktur dem Weg in die richtige Richtung ist.
Dennoch: aus meiner Sicht sollte es zu denken geben, dass der Altersschnitt der Besucher an diesem Abend über 50 Jahren liegt. Es ist eine Sache, junge Menschen in Schulen mit Wissen zu überhäufen. Eine andere ist es, sie körperlich fit zu halten, um ihr Wissen später in Beruf und Alltag um- und einsetzen zu können. Dies sollte DAS Anliegen für Politik, Medien und PädagogInnen sein. Bekanntlich Weise steckt ein gesunder Geist nur in einem gesunden Körper.
Interessante Links
Beate Schrott
Univ. Prof. Dr. Martin Nuhr
Haus der Regionen Krems an der Donau
Kulturregion Niederösterreich
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