Beweis gefunden: Vor 34.000 Jahren kamen Steinzeitjäger nach Schiltern

Hans Böhm zur Einordnung der neu gefundenen altsteinzeitlichen Kulturschicht: „Zeitlich liegen wir in Schiltern mit dem neuen Fund zwischen zwei weltberühmten Idolen: zwischen der mit ihren 25.000 Jahren recht jungen ‚Venus von Willendorf‘ und der älteren ‚Fanny vom Galgenberg‘ aus Stratzing, die nach neuesten Untersuchungen 36.000 Jahre alt ist. Nur haben wir halt kein Idol aus dieser Zeit – zumindest noch nicht!“
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  • Hans Böhm zur Einordnung der neu gefundenen altsteinzeitlichen Kulturschicht: „Zeitlich liegen wir in Schiltern mit dem neuen Fund zwischen zwei weltberühmten Idolen: zwischen der mit ihren 25.000 Jahren recht jungen ‚Venus von Willendorf‘ und der älteren ‚Fanny vom Galgenberg‘ aus Stratzing, die nach neuesten Untersuchungen 36.000 Jahre alt ist. Nur haben wir halt kein Idol aus dieser Zeit – zumindest noch nicht!“
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Menschliche Spuren in Schiltern sind noch viel älter als nach dem aufsehenerregenden Fund der dreifachen Kreisgrabenanlage aus der Jungsteinzeit angenommen wurde.

LANGENLOIS (mk) Neueste Bodenbohrungen im Bereich der Schilterner Kreisgrabenanlage belegen menschliche Aktivitäten vor knapp 34.000 Jahren – also in der Altsteinzeit. Das hat Dr. Mag. Thomas Einwögerer, Forschungsgruppe Quartärarchäologie des Instituts für Orientalische und Europäische Archäologie (OREA ) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), den Heimatforschern vom Institut für Regionalraumkultur und Geschichte um Schiltern (RuGuS) Mitte Dezember in einem umfassenden Bericht über die Bohrungen mitgeteilt.

Unter anderem heißt es in diesem Bericht, dass „ein besonders gut erhaltenes Holzkohlestück für eine 14C-Datierung geborgen“ wurde. Diese Analyse „ergab ein Alter von fast 34.000 Jahren vor heute.“ Einwögerer weiter: „Vermutlich stellt die in einer Tiefe von knapp 3 Metern nachgewiesene Kulturschicht die Überreste eines Lagers des Menschen der letzten Eiszeit dar.“ Der Wissenschaftler zieht daraus den vorsichtigen Schluss: „Zumindest einmal vor knapp 34.000 Jahren schlug hier eine Gruppe nomadisch lebender Jäger und Jägerinnen sowie Sammler und Sammlerinnen kurzzeitig ihr Lager auf.“ Und er betont: „Mit dem Nachweis einer paläolithischen Kulturschicht in Schiltern kann der für die Altsteinzeit-Forschung bedeutende niederösterreichische Donauraum um einen weiteren wichtigen Fundpunkt erweitert werden“.

Für die Mitglieder von RuGuS heißt das Ergebnis der Bohrungen: „Auf zum neuen Suchen!“ Denn, so Schriftführer Hans Böhm, die Menschen damals waren noch nicht sesshaft und zogen in der Region umher, von Lagerstätte zu Lagerstätte. Offensichtlich gehörte die Gegend des heutigen Schiltern zu ihrem Jagd- und Sammelgebiet. Sesshaft wurden die Menschen erst in der Jungsteinzeit, vor etwa 7.000 Jahren. Eine solche Ansiedlung ist für Schiltern bereits bewiesen. Böhm: „Eine ähnliche und schon sehr gut untersuchte Ausgrabungsstätte aus der Altsteinzeit ist der sogenannte Grubgraben in Kammern.“

Nachgeschenkt

Mit den Funden wuchern!

von Manfred Kellner

Immer mehr archäologische Funde, immer ältere Spuren von menschlichem Leben kommen in Schiltern zutage. Hochinteressant für die Wissenschaft, bedeutend für den Ort und die Region. Schiltern könnte nicht nur zu einem Hotspot für die steinzeitliche Forschung werden, sondern auch zu einem Hotspot für Aufbereitung und Vermittlung von Wissen über die Anfänge der Menschheit. Da ist der Schauraum im Schloss Schiltern sicher lobenswert – er kann aber angesichts der Bedeutung der Steinzeitfunde nur ein Anfang sein. Mit diesen Funden muss man wuchern!

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