Erinnerung an Blutorgel im Forum Frohner
Der im Jahr 2007 verstorbene Künstler Adolf Frohner würde heuer seinen 80. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlass widmet das zur Kunsthalle Krems gehörende Forum Frohner die aktuelle Ausstellung seinen Anfängen im Wiener Aktionismus.
„Blutorgel“, so der Titel der Schau, zeigt malerische und grafische Arbeiten sowie Objekte von Adolf Frohner, Otto Muehl und Hermann Nitsch und setzt diese in einen Dialog.
„Drei Tage schrankenlose Enthemmung, Befreiung von aller Brunst, Transponierung derselben in Blech, Schrott, verwesende Abfälle, Fleisch, Blut, Gerümpel u.s.w., die ganze Materie des Kosmos wollen wir verwandeln,“ so steht es im Manifest zur Blutorgel geschrieben. Die Aktion ging im Juni 1962 vonstatten. Frohner, Muehl und Nitsch mauerten sich drei Tage lang in ein Kelleratelier im 20. Wiener Gemeindebezirk ein. Am vierten Tag präsentierten die Künstler sich und ihre geschaffene Kunst dem Publikum. Somit liegt in der Aktion Blutorgel die Wurzel des Wiener Aktionismus.
Materialien wie Schrott, Eisen und Blech wurden zu Kunstobjekten transformiert. So steht etwa Frohners Gerümpelplastik „Kleiner Drache“ im Zentrum der Schau. Ein besonderes Highlight ist auch die aufgestellte Kellerwand inmitten des Ausstellungsraums. An ihr sind Fotos befestigt, die Einblicke in die Aktion Blutorgel geben und dem Besucher den Prozess, der hinter den ausgestellten Werken steht, verdeutlicht.
Den Werken auf der Spur
In diesem Rahmen zeigte man auch den ersten Band des Werkverzeichnisses „Adolf Frohner Plastik“. Die Kuratoren der Ausstellung, Elisabeth Voggeneder und Dieter Ronte gaben weiters bekannt: „Wir sind auf der Suche nach bisher nicht erfassten Werken von Adolf Frohner. Über Hinweise sind wir sehr dankbar“.
In Kooperation mit dem Forum Frohner findet im Essl Museum, Klosterneuburg, die Retrospektive „Adolf Frohner (1934-2007). Fünf Jahrzehnte Malerei, Grafik, Objekt“ bis Anfang 2015 statt. Die aktuelle Ausstellung im Forum Frohner läuft bis April 2015.
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