Gregor Kremser: Kunst gehört vermittelt
Die Bezirksblätter interviewten Gregor Kremser, der seit Februar 2018 das Kremser Kulturamt leitet.
KREMS. In das Aufgabengebiet des Kremser Kulturamtsleiters fallen unter anderem das museumkrems, das Stadtarchiv, die Stadtbücherei und die Förderung der Kulturvereine.
BEZIRKSBLÄTTER: Wie herausfordernd waren die ersten Monate für Sie?
GREGOR KREMSER: „Der Aufwand im Kulturbereich ist hoch: Es gibt vieles zu tun, um eine entsprechende Qualität bieten zu können. Es ist aber bereits viel geschehen. Ich arbeite an einem Ausstellungskonzept, das so offen gestaltet werden soll, dass man auch während eines Ausstellungsjahrs noch auf interessante Angebote reagieren kann."
Wie wichtig ist ein entsprechendes Netzwerk für Ihre Arbeit?
"Ein gut funktionierendes Netzwerk ist extrem wichtig, denn Kultur muss breit diskutiert werden. Auf einer weiteren Ebene wurde nun ein Beratungsgremium geschaffen – ein Kulturbeirat, der den Bürgermeister der Stadt informiert und berät. Zudem nehmen wir beim Archiv, dem Museum und der Bücherei die Infrastruktur und die Kundenfreundlichkeit unter die Lupe, um Verbesserungen andenken zu können. Und es wurde bereits ein Kombiticket für Kunstmeile und museumkrems eingeführt, das gut angenommen wird. Ziel wird es auch sein, Sonderausstellungen zu organisieren."
Kunst-Vermittlung ist Ihnen wichtig – wie gehen Sie bei Ihren Planungen damit um?
"Vermittlung ist für mich ein zentrales Thema. Deshalb werden für die Dauerausstellung 2019 Touren und unterschiedliche Formate entwickelt, um so die Themen mit mehr Hintergrund umfassend zu vermitteln. Denn wir möchten mit unseren Ausstellungen verschiedene Zielgruppen ansprechen. In der Bibliotheksgalerie wollen wir vor allem zeitgenössische Künstler mit Krems-Bezug zeigen, die eventuell auch einen Bezug zur Bücherei herstellen. Es ist wichtig, der Bibliotheksgalerie ein eigenes Profil zu geben. Und die Kunsthalle zeigt zeitgenössische Kunst in der Dominikanerkirche. Gesamt sollen auch weiterhin Kooperationen passieren und eigene Formate weiter entwickelt werden."
Der 300. Geburtstag von Martin Johann Schmidt wird heuer ausgiebig gefeiert?
"Schmidt ist einer der wichtigsten Vertreter des Spätbarocks und das wollten wir entsprechend würdigen. Alleine im museumkrems widmen wir ihm drei Ausstellungen: Weltberühmt in Krems. Vom Kremser Schmidt zu Padhi Frieberger (in Kooperation mit der Landesgalerie NÖ), „Tableau Vivant“ ( Schülerinnen #+der HLM fertigten fotografische Reaktionen auf den Kremser Schmidt) und die ‚Welt des Kremser Schmidt‘ mit Schätzen aus dem Depot und Archiv, die alle bis zum 28. Oktober laufen."
Es gibt auch spezielle Führungen in der Stadt zu diesem Thema?
"Fremdenführerin Christine Emberger erklärt im Kostüm des Meisters inhaltliche Details zu den Werken, die Arbeitsweise und Techniken des berühmten Barockmalers, garniert mit Persönlichem. Nächster Termin ist der 24. August."
Eine Konzertreihe, die im September startet, widmet sich ebenfalls der Zeit des Künstlers?
„Ja, es ist eine dreiteilige Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der Ludwig Ritter von Köchel Gesellschaft unter dem Motto Glaube.Liebe.Hoffnung. Diese widmet sich zum Beispiel der spätbarocken Musik als Ausdruck bürgerlicher Kunst und Kultur. Am 16. September 2018 findet der Auftakt in der Piaristenkirche statt. Und am 24. September gibt es ein großes Festkonzert im Dom der Wachau. Und abschließend widmet die Donau-Universität mit Landesgalerie und Stift Göttweig noch ihr Symposium dem Künstler unter dem Titel ‚Kunst, Wissen und Ökonomie‘."
Danke für das Gespräch
Doris Necker
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