Neuer Linearbeschleuniger des Klinikums Krems eröffnet – und gleich drei neue angekündigt

Besichtigung des neuen Linearbeschleunigers im Kremser Universitätsklinikum.
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Die Strahlentherapie am Universitätsklinikum Krems wird jetzt noch effektiver und zugleich schonender.

KREMS (mk) Am 20. April 2018 wurde im Universitätsklinikum Krems die Eröffnung eines neuen Linearbeschleunigers und CT gefeiert. Durch diese technische Innovation wird etwa die Bestrahlung von Tumoren im Bereich Strahlentherapie-Radioonkologie noch effektiver - und zugleich schonender für das gesunde Gewebe. An der Feierstunde nahmen unter anderem Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Bürgermeister Dr. Reinhard Resch und weitere Vertreter der Stadt Krems, Landtagsabgeordneter Josef Edlinger, Vertreter der Klinikleitung und der Verwaltung sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teil.

In seiner Begrüßung der Gäste betonte der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Heinz Jünger, dass Ein- und Aufbau des neuen Beschleunigers eine logistische Herausforderung gewesen sei. Die Arbeiten seien „unbemerkt von den Patienten durchgeführt“ worden, obwohl an die anderthalb Jahre lang die Leistung von drei Geräten durch zwei Geräte erbracht werden musste. Jünger: Das sei nur möglich gewesen „durch den enormen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, die so „viel zum Gelingen des Projektes beigetragen haben“. Prof. Dr. Jünger dankte den Teams, und er dankte auch der Landeskliniken-Holding „für den strategischen Weitblick, für die finanziellen Mittel und für das Personal“.

Oberarzt Dr. Michael Mittermüller, stellvertretender Abteilungsleiter der Strahlentherapie-Radioonkologie, betonte bei seiner Vorstellung der neuen Anlage den technischen Fortschritt. So könnten jetzt nicht nur 3-D-Aufnahmen von Tumoren gemacht werden, sondern sogar 4-D-Aufnahmen von bewegten Tumoren – Filme also, etwa von Lungenkarzinomen. Mittermüller: „Jetzt können wir mehr Patienten mit den modernsten und schonendsten Hochpräzisions-Bestrahlungen versorgen“ und deren Einsatzmöglichkeiten sogar noch ausweiten.

Im Gespräch mit der Pressekoordinatorin des Klinikums, Sonja Möseler, hob der Stellvertreter der Landeshauptfrau Stephan Pernkopf hervor, dass aufgrund der neuen Technik im Uniklinikum Krems niemand mehr nach Wien geschickt werden müsse, sondern die Behandlung vor Ort durchgeführt werden könne. Er informierte darüber, dass im Rahmen eines neuen Aufbauprogramms für Niederösterreich das Uniklinikum Krems drei weitere neue Linearbeschleuniger erhalten werde – und das dafür notwendige zusätzliche Personal. Das sei „ein klares Bekenntnis zum Klinikstandort Krems“.

Die Veranstaltung, die musikalisch von Klaus Habison umrahmt wurde, endete mit einer Besichtigung des neuen Linearbeschleunigers und CT in den Räumlichkeiten des Bereichs Strahlentherapie.

Info: Linearbeschleuniger

Bei der Strahlentherapie werden Krebszellen durch ionisierende Strahlung oder Teilchenstrahlung zerstört. Die Strahlung schädigt die Erbsubstanz der Zellen, so dass die Zellteilung aufhört – mit dem Erfolg, dass die Tumore kleiner werden oder gänzlich verschwinden. Die Bestrahlung wird mit einem Linearbeschleuniger ausgeführt. Er beschleunigt geladene Teilchen wie Elektronen, Positronen oder Ionen in gerader Linie. Am Ende der Beschleunigungsstrecke treten sie dann in Form eines Therapiestrahls von Elektronen oder Photonen aus dem Gerät. Mit Elektronen werden in der Regel oberflächliche Erkrankungen behandelt, mit den Phononen die meisten anderen Erkrankungen.

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