Topothek Langenlois eröffnet: Private Erinnerungsstücke für die Zukunft sichern
Offizielle Dokumente werden zum Beispiel in Stadt- und Landesarchiven für spätere Generationen aufbewahrt. Private Erinnerungsstücke können in Topotheken für die Zukunft erhalten bleiben. Die 87. Topothek in Niederösterreich wurde am 21. Januar 2018 in Langenlois eröffnet – als neues Internet-Angebot.
LANGENLOIS (mk) Harald Haslinger und Taner Türker sorgten für den feierlichen musikalischen Rahmen der Topothek-Eröffnung im vollbesetzten Langenloiser Arkadensaal, zu der die Stadtgemeinde eingeladen hatte. Dorli Demal, Initiatorin und Organisatorin der Topothek für die Wein- und Gartenstadt, konnten unter vielen anderen Gästen Bürgermeister Hubert Meisl, Vizebürgermeister Leopold Groiß und Kulturstadträtin Brigitte Reiter begrüßen, Stadtamtsdirektor Karl Brunner sowie RichardLoimer und Erwin Hörmann vom Stadtarchiv.
„Dachbodenschätze“ gesucht
In den Ansprachen und Grußworten wurde immer wieder darauf verwiesen, dass die Topothek darauf angewiesen ist, von den Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadtgemeinde mit privaten Erinnerungstücken – wie Fotos oder alte Zeitungsartikel – bestückt zu werden. So appellierte Bürgermeister Meisl: „Beginnen Sie gleich heute zu suchen, welche ‚Schätze‘ auch bei Ihnen zuhause liegen!“ Kulturstadträtin Reiter unterstrich ebenfalls: „Gehen Sie auf den Dachboden, suchen Sie in Truhen, was es dort noch alles gibt!“ Beide dankten Dorli Demal für ihre Initiative und ihr Engagement.
Lebhafte Teilnahme der Besucher
Elisabeth Loinig vom Niederösterreichischen Institut für Landeskunde betonte, dass Topotheken eine „perfekte Ergänzung“ zu den Landesarchiven seien, da sie den Sammlungen offizieller Dokumente aus den Verwaltungen private Erinnerungsstücke zur Seite stellten. Alexander Schatek, „Erfinder“ der Topotheken, erläuterte deren konkrete Funktionsweise und zeigte eine Reihe von Beispielen.
Im Anschluss daran lud Dorli Demal die Anwesenden zu einer „ersten kleinen Reise durch Zeit und Geschichte“ der Stadt ein. Sie präsentierte unter lebhafter Teilnahme der Besucher eine ganze Reihe von historischen Aufnahmen aus Langenlois. Dabei machte auch sie deutlich: Je mehr die Langenloiserinnen und Langenloiser bereit seien, ihre alten ‚Schätze‘ kurzfristig für die Digitalisierung zur Verfügung zu stellen, desto umfangreicher und interessanter werde die Langenloiser Topothek. Dorli Demal: „Das können Fotos von Gebäuden sein, von Personen bei der Arbeit, beim Feiern, im Alltag, in Vereinen, bei Festumzügen, aber auch Klassenfotos, Plakate, Filme, Pläne, Ansichtskarten, Urkunden, Rechnungen, Kinokarten, Geldscheine, Zugkarten, Modedarstellungen und Zeitungsartikel – kurzum alles, woran Veränderungen im Vergleich zu heute sichtbar werden.“ Und: Nur so können private historische Quellen auch für die Zukunft erhalten bleiben. Die Langenloiser Topothek ist im Internet unter www.langenlois.topothek.at zu finden.
Weitere Topothek eröffnet in Kürze
In Kürze wird in der Stadtgemeinde Langenlois eine zweite Topothek an die Öffentlichkeit gehen: in und für Schiltern nämlich. Sie befindet sich zurzeit im Probebetrieb und soll am 24. März um 17 Uhr im Schauraum von Schloss Schiltern eröffnet werden.
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