Wachau im Advent ist ein Hit
Die Bezirksblätter führten mit dem Spitzer Bürgermeister Andreas Nunzer ein Interview zum Thema Tourismus.
BEZIRKSBLÄTTER: Vor einigen Jahren setzte sich die Gemeinde Spitz ein, den Wintertourismus zu attraktiveren und zu forcieren. Welchen Maßnahmen ist dies zu verdanken?
ANDREAS NUNZER: Man muss dabei die gesamte Region betrachten, da wir gerade in der Wachau gesamtheitlich denken und arbeiten. Die Entwicklung der kälteren und ruhigeren Jahreszeit ist mir ein ganz besonderes Anliegen. Denn gerade in der Adventzeit verstrahlt die Wachau ihren ganz besonderen Charme. Zahlreiche Ausstellungen, Verkostungen, Konzerte, geführte Wanderungen aber auch Adventmärkte laden ein, die Region im Spätherbst und Winter zu erkunden. In den letzten Jahren wurden in Kooperation mit dem Donau Tourismus und der Wachau Kultur Melk, zahlreiche Maßnahmen zur Bewerbung der kälteren Jahreszeit initiiert und umgesetzt. Sogar ein eigenes Kulturprogramm, kuratiert von Ursula Strauss, „Wachau in Echtzeit“ ist daraus entstanden. Mit den Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben wurden eigene kulinarische Arrangements und buchbare Packages entwickelt und neben vielen Verkostungen, Wanderungen und Weintaufen laden viele Kunst- und Kultureinrichtungen zu deren Ausstellungen.
BEZIRKSBLÄTTER: Sind die Nächtigungszahlen dadurch gestiegen?
ANDREAS NUNZER: Regional sind diese Initiativen durchaus zu spüren. Seit dem Jahr 2010 konnten in der Region Wachau-Nibelungengau-Kremstal folgende Zuwächse in den Wintermonaten verzeichnet werden.: Lässt man das Ausnahmejahr 2013 wegen Hochwasser außer Acht, hat sich die Region Wachau Nibelungengau auch in der kalten Jahreszeit zwar nicht massiv aber doch stetig entwickelt. Von einstmals 111.497 Nächtigungen (Oktober bis Dezember) im Jahr 2009 konnte ein Zuwachs auf 137.440 Nächtigungen im Jahr 2012 verzeichnet werden. (Oktober: 74.331, November 37216, Dez. 26.193) – Quelle Statistik Austria. Das heißt rund 17,6 Prozent der jährlichen Nächtigungen werden bereits von Oktober bis Dezember erzielt. (2012 gesamt: 778.877 Nächtigungen im Tourismusverbandsgebiet Wachau-Nibelungengau-Kremstal). Die positive Entwicklung ist unter anderem auch auf das Thema Wandern zurückzuführen, welches in der kalten Jahreszeit immer mehr an Beliebtheit und Bedeutung gewinnt. Aufgrund des – klimatisch begünstigten - milden Winters in der Region haben wir hier mit dem Produkt Wandern am Welterbesteig ein durchaus gutes Produkt und vor allem ein fast ganzjähriges Angebot.
BEZIRKSBLÄTTER: Sie wurden 2014 zum Obmann des Tourismusvereins wieder gewählt. Welche Ziele hat sich der Verein für die Zukunft gesetzt?
ANDREAS NUNZER: Auf alle Fälle sind uns und mir ganz persönlich Maßnahmen zur Qualitätssicherung und zu qualitativen Entwicklung unserer Betriebe sehr wichtig. Auch wollen wir neue Gästeschichten durch neue Veranstaltungen ansprechen und gewinnen. Hier seien als Beispiel die Veranstaltung der europäischen Literaturtage in Spitz im Oktober eines jeden Jahres wie auch unsere Fotoausstellung im Spitzer Schloss genannt. Ein neues Konzept für den Marillenkirtag wurde ebenfalls angedacht und umgesetzt. Auch die Neu- und Weiterentwicklung des bestehendes touristischen Angebot wie Weitwanderweg Wachau, E-Mobilität/Segway Busch, Erweiterung Radwegenetz ist ein uns ständig begleitendes Thema.
BEZIRKSBLÄTTER: Werden die öffentlichen Verkehrsmittel in der Wachau gerne genutzt?
ANDREAS NUNZER: Seit rund drei Jahren besteht das Mobilitätskonzept Wachau, das alle Mobilitätsangebote der Region miteinander verknüpft. Wachaubahn, Busse nextbike, e-Mobilität, Fähren und auch die Ausflugs-Schifffahrt ergeben ein dichtes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln in der Region, dass von Gästen wie Einheimischen gleichermaßen angenommen wird.
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