Ältester Heizkessel im Bezirk Krems gesucht

v.l.n.r.: Armin Winkler, Manfred Weidl, Daniel Widhalm, Raphael Schönauer, Paul Winkelhofer, Alexander Busch, Bernhard Mold, Johann Sinhuber (Inhaber) | Foto: Fa. Sinhuber
3Bilder
  • v.l.n.r.: Armin Winkler, Manfred Weidl, Daniel Widhalm, Raphael Schönauer, Paul Winkelhofer, Alexander Busch, Bernhard Mold, Johann Sinhuber (Inhaber)
  • Foto: Fa. Sinhuber
  • hochgeladen von Simone Göls

In dunkler Vergangenheit wurden sie von unseren Vorvätern in dumpfe Kellerräume verfrachtet - und dort sind sie noch heute. In vielen privaten und öffentlichen Gebäuden haben Relikte aus der fossilen Vorzeit die Klimawende überlebt und verbrennen dort Öl, Kohle und Geld. Umweltlandesrat Stephan Pernkopf sagt vorsintflutlichen Heizkesseln nun den Kampf an. Ölöfen sollen ab 2019 in Neubauten verboten, bestehende Anlagen nach und nach modernisiert werden. In einer groß angelegten Aktion sucht das Land nun die ältesten Heizkessel Niederösterreichs (siehe Zur Sache). Wir haben in die Keller im Bezirk Krems geschaut und so manche historischen Energiefresser gefunden.

Tauschen tut häufig Not

Alte Kessel aus den 1970er- und 198er Jahren gäbe es auf alle Fälle genug in den Kellern des Bezirks. Vor allem in der Stadt, weiß Jürgen Kugler. Allerdings gäbe es auch jede Menge Anfragen bezüglich Kesseltausch, vor allem, wenn es draußen kalt ist. „Erst kurz vor Weihnachten mussten wir noch ein paar Heizkessel tauschen“, berichtet der Chef von Kugler Bad/ Heizung/ Umwelttechnik, „in einem bis eineinhalb Tagen ist so ein Tausch erledigt.“ Vorausgesetzt man bliebe bei der gleichen Art Heizung. Aber vor allem im städtischen Bereich sei es aus Platzgründen oft schwierig bis unmöglich, auf Biomasse umzusteigen. Fernwärme, Gas seien in der Stadt die Heizungsformen, von welchen schwer abzurücken sei. Doch auch Öl ist noch nicht völlig aus den Heizkellern verschwunden.

Ölheizungsverbot trifft Installateure nicht

„Es gibt nach wie vor die Förderung zur Sanierung von Ölheizungen“, weiß Johann Sinhuber vom Gföhler Betrieb Installationen Sinhuber, „in erbauten haben wir allerdings schon seit sieben Jahren keine Ölheizung mehr gemacht. Darum trifft uns das kommende Verbot für Neubauten nicht.“
Schließlich stünde heute ein breites Spektrum an Energieformen, auch nachhaltiger Natur zur Verfügung. Worauf steigen Haushalte im Bezirk also gerne um?
„Das kommt ganz auf die Gegebenheiten an, und ob das Haus in einem Erdgasgebiet steht oder nicht“, informiert Johann Sinhuber, „auf Biomasse, eventuell mit Solaranlagen-Unterstützung oder Wärmepumpenanlagen.“

Bei dieser Vielfalt brauchts ein maßgeschneidertes Konzept

Bei der Vielfalt an Möglichkeiten schreibt der Installateur Beratung groß: „Ich nehme mir persönlich viel Zeit, um vor Ort zu beraten und die effizienteste Heizung anzubieten.“ Das gilt auch für Jürgen Kugler. Denn ältere Menschen, die seit zig Jahren mit Öl oder Gas heizten, wären wohl schwer von Pellets und Solaranlagen zu überzeugen, auch wenn die räumlichen Gegebenheiten dafür sprächen. Da müsse eben das Fingerspitzengefühl des Installateurs her, um die individuell passende Heizung zu finden.
In den vergangenen zehn Jahren, als die Landesförderung für nachhaltige Energieformen am Laufen war, haben die Installateure sehr viel Heizungen umgestellt. Seit circa drei Jahren ist die Förderperiode ausgelaufen.
„Es gibt aber immer noch Förderungen von Kesselherstellern und den Handwerkerbonus“, beruhigt Kugler.

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.