Hagelflieger wollen auch den Frost bekämpfen

Blick in die Generalversammlung der Hagelflieger.
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LANGENLOIS (mk) Der „Kulturenschutzverein für Langenlois und Umgebung“ – besser bekannt als „Hagelflieger“ – ist dabei, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, Hubschraubereinsätze gegen Frostwetterlagen unterstützen und organisieren zu können. Das gab Obmann Emmerich Granner auf der Generalversammlung am 11. Jänner 2018 bekannt.

Während der Generalversammlung im Langenloiser Arkadensaal zogen die Hagelflieger eine positive Bilanz des Jahres 2017: Es habe „keine nennenswerten Hagelschäden“ gegeben, die wenigen Fälle seien „nicht ins Gewicht gefallen bei der Ernte“, die geflogenen Einsätze seien „von Erfolg gekrönt“ worden, und der Einsatz der Mittel sei „noch effektiver geworden“. Der Wunsch von Obmann Emmerich Granner: „Solch eine schadenfreie Saison kann gern in diesem Jahr und in den nächsten Jahren fortgesetzt werden!“ Erfreulich auch der Blick auf die finanzielle Bilanz 2017: Die Beitragsquote ist aufgrund der Bemühungen des Vereins gestiegen, die Finanzlage recht gut, die Mitgliedsbeiträge müssen nicht erhöht werden.
Während der Versammlung unterstrich Rainer Kaltenberger von der Wiener Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), dass die Einsätze der Hagelflieger und die dabei zum Einsatz kommenden Mittel unbedenklich für Mensch und Natur seien. Der Wissenschaftler geht davon aus, dass in Mitteleuropa ausgedehnte Gewitter mit Hagel zunehmen werden. Obmann Granners Resümee: „Wir werden also auch in Zukunft gebraucht – wahrscheinlich sogar noch mehr als heute!“ Wolfgang Pöttschacher von Flutwetterdienst Schwechat erläuterte zwei konkrete Beispiele von Hagelwetterlagen, bei denen der Einsatz der Hagelflieger im Schutzgebiet erfolgreich war. Er betonte die Gefahr von Hagelschlägen mit großen Hagelkörnern, die leicht auch Schutznetze durchschlagen können. Einsatzleiter Thomas Stoifl vom Kulturenschutzverein trug eine Reihe von Informationen zu den Einsätzen und den Entwicklungen bei den Hagelfliegern nach. Zwölf Einsatztage gab es im vergangenen Jahr, 56 Einsatz- und 8 Beobachtungsflüge sowie insgesamt 56 Stunden Flugzeit.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Allfälliges“ informierten Obmann Granner und Geschäftsführer Johannes Eckharter über das – offenbar schon weit gediehene – Vorhaben, die Winzer und Weinbauvereine im Schutzgebiet auch im Einsatz gegen Frostschäden zu unterstützen. Der Verein soll den rechtlichen Rahmen für die Beauftragung von Hubschraubern zur Frostabwehr bieten; die anfallenden Kosten sollen 1:1 an die Auftraggeber – wie die örtliche Weinbauvereine – weitergegeben werden. Hier stehen abschließende Festlegungen und Vereinbarungen allerdings noch aus.

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