In Geiselhaft eines Tirolerabends
WÖRGL (nos). "Hochsaison" herrschte am Donnerstag, dem 1. Februar, im Wörgler Komma. Kabarettist Markus Koschuh lud zum etwas speziellen Tirolerabend und durfte sich über eine gut gefüllte "Blackbox" freuen.
Dass der Innsbrucker an jedem Abend "etwas verschnupft" war, hörte man seinen souverän vorgetragenen und charmant scharfsinnig umgedichteten Gesangseinlagen kein einziges Mal an. Koschuh arbeitete sich mit großartiger, ureinheimischer Mehrsprachigkeit durch den Tirolerabend, eher er der eigenen Verzweiflung anheim fiel und kurzerhand das Publikum in humoristische Geiselhaft nahm. Die Verhandlungen mit den – vom Tonband kommenden – "Beamten" ließen dabei ebenso wenige Augen trocken, wie die herrlichen Gesangsnummern oder das alpine Lexikon. Besonders "B" wie "Bischtnbully" war ein sprachliches Glanzstück, diese Alliterationsreihen muss ihm erst einmal jemand nachmachen! Die Einspieler und Zitate honoriger Touristiker aus Tirol trugen ihr übriges dazu bei, die Rolle und den zugedachten Stellenwert der Branche zu hinterfragen. Dass die Realität oft das beste Kabarettprogramm schreibt, zeigte sich auch an den zitierten Stellen aus der Tourismusstudie des Landes.
Überraschend unspektakulär endete die Rund zweistündige Geiselnahme schließlich im Komma, da hätten Viele noch auf einen "Kracher" gewartet.
Im Anschluss gab's die Möglichkeit sich mit dem umtriebigen Kabarettisten an der Bar zu unterhalten – was allerdings nicht allzuviele Wörgler nutzten: Binnen Minuten war nach dem Schlussapplaus ein Großteil des Publikums aus dem Veranstaltungszentrum verschwunden.
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