Brauchtum
Kufsteiner Krippenverein verschiebt Jubiläum auf 2022

Die Abbildung der Weihnachtsgeschichte hat unzählig viele verschiedene Formen. Im Bild die Festung Kufstein als Krippe gebaut vom Kufsteiner Mitglied Helga Reisch. | Foto: Krippenverein Kufstein
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  • Die Abbildung der Weihnachtsgeschichte hat unzählig viele verschiedene Formen. Im Bild die Festung Kufstein als Krippe gebaut vom Kufsteiner Mitglied Helga Reisch.
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Coronabedingt muss der Verein die Feier seines Jubiläums auf das kommende Jahr verschieben. Die Kufsteiner blicken auf eine 100-jährige Vereinsgeschichte zurück.

KUFSTEIN. Ein Geburtsstall und im Zentrum die Heilige Familie, umrahmt von Hirten, Ochs und Esel – dieses Bild lässt Augen in der Weihnachtszeit strahlen. Die Vorbereitung und der Aufbau der Krippe bilden in vielen Familien, Pfarrgemeinden und Vereinen einen gesellschaftlichen Höhepunkt im Jahreskreis. Auch die Krippenvereine im Bezirk Kufstein bilden mit ihren Werken die Weihnachtsgeschichte immer wieder ab und haben sich der Erhaltung, der Pflege und Neuschöpfung von Krippen verschrieben. Wie viele andere Vereine müssen auch sie im heurigen Jahr auf einen Großteil der Vereinsaktivitäten verzichten.
Dabei ist das Jahr 2021 für den Krippenbau im Bezirk ein besonderes. So wurde der "Krippenbrauch in Österreich" auf Antrag des Verbandes der Krippenfreunde in das nationale Verzeichnis des UNESCO Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen. Zu Recht, denn das Krippenbrauchtum blickt in Österreich auf eine jahrhundertelange Tradition zurück.

Kufsteiner blicken auf 100 Jahre zurück


Auch der Kufsteiner Krippenverein ist Teil dieser Tradition. Schon im Jahre 2020 hätte der Verein sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Nach der Verschiebung auf 2021, folgt nun eine weitere auf 2022. 
Gegründet wurde der Verein 1920 von drei namhaften Kufsteiner Bürgern. Besondere Bedeutung für die Krippe hatten dabei drei Mitglieder der Kufsteiner Familie Kronthaler. Die Kronthaler schnitzten über drei Generationen Krippenfiguren. Josef Kronthaler I (1819 – 1905) erhielt seine Ausbildung an der Münchner Akademie und schnitzte ganz im Stil der Nazarener. Nach seinen Modellen schnitzten sein Sohn Josef Kronthaler II (1849 – 1933) und sein Enkel Josef Kronthaler III (1896 – 1983).

2020 rief der Kufsteiner Verein zur Krippenbau-Challenge auf. Das ist eines der stolzen Ergebnisse.  | Foto: Krippenverein Kufstein
  • 2020 rief der Kufsteiner Verein zur Krippenbau-Challenge auf. Das ist eines der stolzen Ergebnisse.
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Besondere Krippen in der Region

Kronthaler-Kastenkrippen stehen in der Pfarrkirche St. Martin in Kufstein-Zell und in der Loreto-Kapelle in Sparchen, eine große Kirchenkrippe ist im benachbarten Unterlangkampfen zu sehen. Einen besonderen Schatz sakraler Kunst besitzt die Stadtpfarrkirche St. Vitus mit ihrer berühmten Relief-Weihnachtskrippe. Die Darstellung war ursprünglich ein Teil eines spätgotischen Flügelaltars (um 1520 entstanden) und wurde später in einen heimatlichen Stall mit abgewalmtem Satteldach eingebaut. Eine sehr beliebte, viel besuchte Weihnachtskrippe befindet sich oberhalb der Gnadenkapelle auf dem Thierberg. Diese Krippe kann ganzjährig besichtigt werden.

Schau und Krippenbaukurs im nächsten Jahr

Den „100. Geburtstag“ wird der Kufsteiner Krippenverein nun erst 2022 feiern können. Die geplante Ausstellung, die normalerweise im Rathaussaal Kufstein gezeigt wird, musste ebenfalls auf 2022 verschoben werden. Dann soll die Schau vom zweiten Weihnachtsfeiertag bis zum Fest der Heiligen Drei Könige zu sehen sein. Wir hoffen, dass wir 2022 auch wieder einen Krippenbaukurs veranstalten können", erklärt Obfrau Elisabeth Fischer gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN. Im Jahresablauf starten die Krippenbauer immer im Mai, der Kurs dauert dann bis Ende Juni und wird nach einer Pause ab September wieder fortgesetzt. Anfang Dezember werden die Krippen immer bei einer kleinen Feier gesegnet. Die Werke bereiten den eifrigen Krippenbauern viel Freude in ihren Familien.

Hinter einer fertigen Krippe stehen viele Stunden an aufwendiger Arbeit. (Symbolfoto) | Foto: Glück/BB Archiv
  • Hinter einer fertigen Krippe stehen viele Stunden an aufwendiger Arbeit. (Symbolfoto)
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Auch 2021 im Einsatz

Dennoch sind die Krippenbauer auch im heurigen Jahr nicht ganz untätig geblieben. "Seit 2021 betreut ein Team unseres Vereins die Sparchner Kirchenkrippe. Die Gruppe um Krippenbau-Kursleiter Christian Huter hat schon einige Erneuerungen vorgenommen, und wir hoffen, diese Arbeit so bald wie möglich fortsetzen zu können", so Fischer. Gemeinsam mit dem Vereinsvorstand hofft sie trotz allem, dass die Mitglieder und alle an Krippen Interessierten einen Kraftplatz bei ihrer Krippe finden und ein schönes Weihnachtsfest im Kreise ihrer Familien feiern können. (bfl)

Die Kufsteiner Krippenbauer waren fleißig
Führungswechsel beim Krippenverein Kufstein
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