Interview

Sängerin aus dem Bezirk Kufstein will "Zeit anhalten"

Die Sängerin und Songwriterin Lena Middeldorf veröffentlicht unter dem Künstlernamen "Lane M" am Freitag, den 4. September ihre erste Single. Wie genau es dazu kam, verrät sie im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN. 

BEZIRK KUFSTEIN (bfl). Die Zeit anhalten zu können – das wünscht sich die zwanzigjährige Lena Middeldorf alias "Lane M" aus dem Bezirk Kufstein in ihrem Song "Stop Time". Schon seit jungen Jahren schrieb die in Wörgl gebürtige Lena immer wieder ihre eigenen Songs, doch erst im Oktober 2019 fand sie das Lied, das sie auch mit anderen teilen wollte. Sie schrieb „Stop Time“ und begann, es immer wieder aufzunehmen, bis es schließlich nicht nur ihre Freunde, sondern auch die selbstkritische Lena selbst überzeugte. Gemeinsam mit dem Gitarristen Maximilian Wörter von "Tear Decline" wurde dann am 18. Juni alles im Tonstudio zusammengesetzt. Kurz darauf folgte der Videodreh.
Lena schaffte es gemeinsam mit der Hilfe ihrer Freunde eine no-budget Produktion im Haller Szenario auf die Beine zu stellen. Unter der Regie von Michaela „Oim“ Schwarzenauer und mit dem Cinematographen und Kameramann Jona Schmidt wurde ein One-Shot gedreht (also ein Video, das an keiner Stelle geschnitten wird, sondern vier Minuten durchläuft). Nach einem anspruchsvollen Drehtag war auch schon alles im Kasten und bereit für den großen Release-Day, den 4. September, an dem der Song auf allen Streaminganbietern und das Video auf YouTube veröffentlicht werden. 

BEZIRKSBLÄTTER: Wie ist der Song "Stop Time" entstanden? 
Lane M: Prinzipiell ist es darum gegangen, dass es mir selbst nicht so gut gegangen ist. Ich war in einer Phase, in der mir alles etwas zu viel geworden ist und ich nicht genau gewusst habe, wohin mit mir selbst. Um das zu verarbeiten, – dass ich gerne hätte, dass rund herum um mich alles stehen bleibt, damit ich durchatmen kann – habe ich dann den Song geschrieben. 

BB: Wie ist es dir gelungen, das Ganze, also auch die Veröffentlichung des Songs, umzusetzen? 
Lane M: Ich habe den Song einfach Michaela Schwarzenauer geschickt und sie war voll begeistert. Dann haben wir uns mit Jona Schmidt, einem Freund von uns, zusammengeschlossen, der viel mit Kamera macht. Dann haben wir beschlossen, dass wir auch ein Musikvideo dazu machen.
Es ging alles sehr schnell, dann hat es aber durch die Quarantäne doch länger gedauert. Es war sehr spannend und es ist ein sehr gruseliges Gefühl, dass so etwas Persönliches veröffentlicht wird. 

BB: Wie kam die Idee zum besonderen One-Shot-Video? 
Lane M: Jona und Michaela haben sich schon bei einem anderen Musikvideo zusammengetan und das gedreht. Wir haben dann überlegt, was können wir machen? Wir wollten schon immer einen One-Shot machen, also etwas ohne Schnitt. Dann haben wir gesagt, dass wir das mit drei Szenen umsetzen, in denen verschiedene Situationen aus meinem Leben dargestellt werden, in denen ich mir gewünscht haben, dass die Zeit stehenbleibt. 

BB: Haben sich coronabedingt Schwierigkeiten für euch ergeben? 
Lane M: Wir haben, was den Abstand angeht, beim Dreh schon darauf geachtet. Wir haben gleich nach Beginn der Quarantäne beschlossen ins Tonstudio zu gehen. Ein paar Wochen später haben wir gesagt, dass wir dann das Video drehen. Wir hatten glücklicherweise genügen Platz, sodass es hinsichtlich des Abstandes kein großes Problem war. 

BB: Das Video wird am 4. September veröffentlicht. Was erwartest du dir von dieser Veröffentlichung? 
Lane M: Ich habe eigentlich gar keine Erwartungen, weil ich nicht weiß was mich erwarten kann. Ich freu mich einfach darauf, dass meine Freunde, Familie und jeder, der das sehen will, das Video sehen kann. Ich habe keine hohen Erwartungen was Clicks und Kommentare betrifft, sondern es geht einfach um ein Herzensprojekt – der Song bedeutet mir einfach wahnsinnig viel. Dass ich selbst über meinen Schatten springe und das Ganze der Welt präsentiere. 

BB: Gibt es Pläne für die nahe Zukunft? 
Lane M: Eigentlich möchte ich mir das relativ offen halten. Es wäre natürlich schon cool, wenn das so weitergeht, dass ich mehr Songs veröffentliche, da ich ja doch viel beim Songschreiben bin. Es wäre natürlich schön, wenn man irgendwo Auftritte hätte. Aber konkret will ich mir nicht zu viel Stress machen, denn sonst verliert man vielleicht den Spaß und die Freude an dem Ganzen.

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