Alt gegen Jung! Räumen die Alten das Land aus? Dr. Andreas Kohl

9Bilder

(wma) Alt gegen Jung! Räumen die Alten das Land aus und die Jungen müssen zahlen? So und so ähnlich waren die „reißerischen“ Fragen bzw. Argumente mit denen am Freitag Dr. Andreas Kohl, Bundesobmann des österr. Seniorenbundes, die rund 50 hoch interessierten Gäste provozierte. Unter den Gästen Bgmin. Hedi Wechner mit Gatten Helmut, VBgmin. Evelin Treichl, die ehemalige NR ÖR Kathi Horngacher und Caritas-Direktor Georg Schärmer.

Einleitend meinte Dr. Kohl weil er das Mikrofon benutzen sollte süffisant „Eigentlich red i net mit an Maschin“! Auch wird ihm nachgesagt dass er so schwarz sei, dass er im Arlbergtunnel noch einen langen Schatten werfen würde. Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite.

Schon die Hälfte der Staatseinnahmen gehen für Pensionen auf, rechnete kürzlich ein Politiker zusammen und löste damit einen Aufschrei aus. Von den 75 Mio. des Staatsbudgets gehen allein 40 Mio. für die Senioren auf.

50% der Pensionisten bekommen nur eine Pension von 600 bis 1.000.- Euro!

Kohl zeigte auf das die heutigen Senioren oft als die Made im Speck gesehen werden und dabei wird anscheinend vergessen das sich viele Gruppen aus den Senioren gebildet haben die auf verschiedenste Weise den Jungen und der Jugend helfen. So sind etwa 40% in Ehrenämtern von den „Alten“ besetzt die sich zudem in vielen Familien um ihre Kinder und die Enkel kümmern, dies wird meist übersehen. In den Pfarreien sind hauptsächlich nur Senioren/Innen tätig. Es gibt in Österreich eine Reihe von Menschen die gerne mit der Pension Ängste schüren wie etwa das die Jungen keine Pension mehr bekämen oder nur mehr einen Teil der heutigen Pensionshöhe. Von allen Seiten wird Interessenspolitik betrieben, dazu gehören die Banken, Versicherungen und auch die Gewerkschaft, so Kohl,

Hier sei eines einmal klar gesagt, so der Pensionistenvertreter, bis dato gab es für die Pensionisten noch keine 0-Lohnrunde! Nur rund 5% von den Pensionisten bekommen die ASVG-Höchstpension von ca. 3.300.- Euro. Die Lebenserwartung steigt per Jahr um etwa 2 Jahre, derzeit sind 7% der 85-Jährigen pflegebedürftig, dies ist keine sonderlich große Zahl.

Zurzeit werden 2,8 Mio Pensionen monatlich ausbezahlt wobei 2,3 Mio „echte“ Pensionen sind, rund 250.000 Pensionen gehen ins Ausland. Für 1,8 Mio ASVG-Pensionen kommen die Beträge durch die arbeitende Bevölkerung herein. Bauern decken rund 40% ihrer Pensionen und erhalten einen 60% Zuschuss vom Staat, bei den Gewerbetreibenden ist dies genau umgekehrt 60% die Gewerbetreibenden 40% der Staat. Momentan schießt der Staat bei den ASV-Pensionen 23% zu, die restlichen 77% kommen durch die Beiträge herein. Ziel ist es auf einen 10% Zuschuss zu kommen, so Kohl.

Die „Giftpfleile“ sind zurzeit die Hacklerpension die aber mit 2014 faktisch ausläuft, die Invaliditätspension die in den nächsten Jahren eh neu geregelt wird und die Frauenpensionen. Untersuchungen haben ergeben wenn der Mann in die Pension geht gehen ein Großteil der Frauen zeitgleich in die Invaliditätspension. Aber auch die privilegierten Pensionen die es sehr viel bei der Gemeinde Wien und bei der ÖBB gibt müssen geregelt werden.

Jeder Österr. Pensionistenhaushalt gibt monatlich nur für die Kinder und Enkerl im Schnitt 300 – 350.- Euro aus!

Abschließend meinte Kohl, dass die Pensionen wieder nachhaltig werden können, davon bin ich voll überzeugt. Gesagt sei aber auch so Andreas Kohl, dass unsere Wirtschaft ohne Gastarbeiter am Sand wäre!

Österreich liegt mit der niedrigen Jugendarbeitslosigkeit mit Luxemburg an vorderster Stelle!

Die Konfliktstellung Alt gegen Jung ist mehr als reichlich übertrieben, mit diesen Worten schloss Andreas Kohl seinen Vortrag dem eine lange Diskussion folgte.

Wo: Tagungshaus Wörgl, Brixentaler Straße 5, 6300 Wörgl auf Karte anzeigen
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.