Portrait
Der talentierte Maskenschnitzer aus Rattenberg
Im Interview mit einem Maskenschnitzer. Der Rattenberger Marco Edenstrasser spricht mit den BEZIRKSBLÄTTERN über die Kunst des Schnitzens.
RATTENBERG (mag.) Marco Edenstrasser ist "Perchte" und Schnitzer aus Leidenschaft und das schon seit vielen Jahren. Die BEZIRKSBLÄTTER trafen den Hobby-Schnitzer zu einem Gespräch in seiner Werkstatt in Rattenberg.
Zum Schnitzen kam Edenstrasser schon als junger Bursch. Da er sich auch schon damals so wie heute begeistert am Brauchtum der "Perchten" mitbeteiligte. Anfänglich waren die Masken noch aus Pappmaschee, aber im Alter von 14 Jahren fing er an seine ersten Holzmasken zu schnitzen. Seine erste eigene Maske machte Marco Edenstrasser aus Fichtenholz, am liebsten verwendet er aber Linden- oder Zirbenholz für seine Masken. "Ich bevorzuge Zirbe, weil es einfach besser riecht", so der Schnitzer. Viele Werkzeuge braucht Edenstrasser nicht: eine Motorsäge, eine Flex und selbstverständlich ein Schnitzmesser, um jede Maske entsprechend persönlich zu gestalten.
Ein mehrschichtiger Prozess
Mit rund dreißig Arbeitsstunden sei pro Maske zu rechnen, dies hänge aber immer davon ab, ob die Maske auch noch mit Leder überzogen werden muss. Das sei natürlich ein Mehraufwand.
Die Masken werden zuerst auf ein eigenes Gestell gespannt, dann werden die Hörner ausprobiert, um zu sehen, wo sie am besten hinpassen. Danach werden die Hörner an der gewünschten Stelle montiert. Die Maske wird noch bemalt und am Ende ausgepolstert, um einen guten Tragekomfort zu gewährleisten. Um den Gruseleffekt der "Perchtenmasken" zusätzlich zu erhöhen, gibt es Kunstaugen in den verschiedensten Farben. Früher malte Edenstrasser selbst die Augen auf jede Maske, später besorgte er sich Glasrohlinge die er auch selbst ausmalte. Mittlerweile bezieht er die Augen aus Kunstharz, in den verschiedensten Varianten, schon fertig gegossen.
"Holzmasken sind reine Handarbeit und jede ist individuell, es gibt keine zweimal",
antwortete Marco Edenstrasser, auf die Frage danach warum seiner Meinung nach Holzmasken besser sind als Masken mit anderen Materialien.
Der Schnitzer lehrt uns das Gruseln
Der Schnitzer Marco Edenstrasser trägt seine Masken natürlich auch selbst. Wenn es Anfang Dezember wieder "Perchten-Zeit" heißt, lehren uns Marco Edenstrasser und der "Seidä Pass" das Fürchten. Der Schnitzer fungiert in der "Perchtengruppe" schon seit mehreren Jahren als "Hex" und wird bestimmt auch dieses Jahr zusammen mit der "Seidä Pass" das Publikum begeistern.
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