FH Kufstein
Die neue Normalität von Studierenden

Eine Studie blickt hinter die Kulissen der Online-Lehre und gibt einen Einblick in das Empfinden der Studierenden der FH Kufstein Tirol. | Foto: AdobeStock.yingyaipumi
  • Eine Studie blickt hinter die Kulissen der Online-Lehre und gibt einen Einblick in das Empfinden der Studierenden der FH Kufstein Tirol.
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An der Fachhochschule Kufstein Tirol wurde die derzeitige Zufriedenheit der Studierenden unter Einfluss der Covid-19-Krise ermittelt. Die aktuelle Studie gibt einen Einblick in die neue Normalität der befragten Studierenden.

KUFSTEIN (red). Seit Beginn der Pandemie und Ausbreitung in Europa stand das Hochschulwesen in Österreich schlagartig vor neuen Herausforderungen. Die Universitäten und Fachhochschulen (FH) stellten im März 2020 von Präsenzlehre auf Distance Learning um. An der FH Kufstein Tirol ging die Umstellung von Präsenzlehre am Campus auf Online-Lehre mit digitalen Konferenzsystemen innerhalb kürzester Zeit vonstatten. Der persönliche Kontakt zu den Studierenden ist für die Kufsteiner Fachhochschule essentiell, darum wurden von Beginn an Maßnahmen gesetzt um virtuell mit derselben Qualität wie im Hörsaal kommunizieren zu können. 

Umstellung auf Distance Learning

Mit der Umstellung der Lehrmethodik von Präsenzunterricht auf Distance Learning, kam vor allem der Aspekt der sozialen Abgeschiedenheit stark hinzu. Deshalb befragte man die Studierenden zu der aktuellen Situation, um den derzeitigen Gemütszustand zu erheben. Dies übernahmen sechs Studenten der FH mithilfe einer eigens erstellten Online- Umfrage. Die Ergebnisse wurden nun als Studie zusammengefasst.

Die Ergebnisse der Befragung

Die repräsentative Studie wurde als freiwillige Online-Umfrage durchgeführt und richtete sich an die aktiven Studierenden der FH Kufstein. Das Thema der Befragung adressierte den Einfluss der Covid-19-Krise auf Zufriedenheit, soziales Leben, Ängste und Sorgen sowie die Vorstellungen über die persönliche Zukunft. Die Teilnehmenden waren zwischen 18-25 Jahre alt (75 Prozent). Jeweils die Hälfte studiert in Vollzeit-Form, bzw. in der berufsbegleitenden Variante an der Kufsteiner Fachhochschule.

Zufriedenheit und soziales Leben

Folgende Ergebnisse konnten nach einem Untersuchungszeitraum von ungefähr drei Wochen festgestellt werden. Die befragten Studierenden sind mit der aktuellen Lebenssituation durchwegs zufrieden (57 Prozent zufrieden/eher zufrieden) nur wenige sind wirklich unzufrieden. Allgemein ließ sich feststellen, dass für die Mehrheit der Befragten das soziale Miteinander einen höheren Stellenwert bekommen hat wie vor der weltweiten Pandemie. 85 Prozent wurde durch die Corona-Situation bewusst wie wichtig ihnen soziale Kontakte sind. 66 Prozent der befragten Studierenden geben an, dass für sie das persönliche Miteinander wichtig ist, 37 Prozent benötigen tägliche soziale Kontakte. 49 Prozent der Befragten empfinden jedoch, dass sich ihr Sozialleben verschlechtert hat. Mehr Kontakt zu den Mitmenschen wird allerdings auch aufgrund der Einhaltung der Corona- Maßnahmen nicht gepflegt. 82 Prozent der Teilnehmenden fehlt der Kontakt zu ihren Kommilitonen. Weiters hat die Covid-19 Pandemie dazu geführt, dass das Arbeiten an dem eigenen Wohlbefinden in den Vordergrund gerückt ist. 46 Prozent der Befragten pflegen bewusst ihr eigenes Wohlbefinden. 68 Prozent fehlt körperliche Bewegung, weshalb sie sich vermehrt in der Natur aufhalten.

Ängste und Sorgen

Interessant ist der Aspekt Angst, wenn es um die berufliche Zukunft geht. 47 Prozent der Befragten sind besorgt, hingegen sind 53 Prozent zuversichtlich mit Blick auf ihre künftige Laufbahn. 28 Prozent der Befragten fühlen sich seit Corona mehr als vorher von Menschenmassen überfordert. 70 Prozent geben an keine Angst vor Einsamkeit zu haben. Hingegen zeigt sich eindeutig bei den befragten Studenten, dass die gegenwärtige Situation kein Grund ist, um vermehrt Alkohol und/oder Drogen zu konsumieren (77 Prozent der Teilnehmenden). 48 Prozent gehen davon aus, dass es wieder ein Leben ohne Covid-19 geben wird. Immerhin 65 Prozent der Befragten geben an sich in der Lage zu fühlen, wieder Pläne für die Zukunft zu schmieden.

Zukunftsperspektiven

Die klare Tendenz geht dahin, dass zukünftig eine Kombination von Online- und Präsenzunterricht bevorzugt wird, der soziale Aspekt steht dennoch im Vordergrund für das eigene Studium. Zukünftig möchten die Befragten mehr Zeit mit ihrer Familie sowie ihren Freunden verbringen (65 Prozent), vermehrt an kulturellen Aktivitäten teilnehmen (47 Prozent) und bewusster Leben (67 Prozent). 83 Prozent der Teilnehmenden möchten Sportarten - die ortsunabhängig und ungebunden sind - nach dem Lockdown vermehrt ausüben. 61 Prozent der Befragten wollen öfter nach draußen und 51 Prozent nehmen sich vor mehr Sport zu treiben.

Hintergründe zur Befragung

Die Befragung wurde in Online-Form im Rahmen des Praxisprojektes im Wintersemester 2020/21 an der Kufsteiner Fachhochschule durchgeführt, von einem Team des Studiengangs Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement. Ziel war die Erforschung der emotionalen Verfassung der Studierenden während der Covid-19-Pandemie.

Die aktuellsten Meldungen aus dem Bezirk Kufstein gibt es hier. 

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