Interreg-Projekt umgesetzt
Digitale Erlebnisausstellungen nehmen Kufsteiner Festung ein
Kufsteiner Festung erzählt mit Hilfe von Interreg-Projekt und zusammenhängendem Museumsleitplan Geschichte digital neu.
KUFSTEIN (bfl). Begriffe wie "Augmented Reality" und "Hologramme" dürfte der Kufsteiner im Allgemeinen wohl weniger mit der Kufsteiner Festung verbinden. Dieser Umstand ändert sich nun dank dem Interreg Projekt "Visit". Mit Hilfe eines neuen Museumsleitsystems und digitalen Hilfsmitteln lässt die Kufsteiner Festung dabei beim Museumsbesuch virtuelle Realität mit Artefakten verschmelzen.
Interreg-Projekt mit bayerischer Festung
2016 hat die Festung Kufstein GmbH gemeinsam mit der Fachhochschule Kufstein, der Universität Passau, der bayerischen Festung "Veste Oberhaus" und einer Forschungsgesellschaft in Salzburg gemeinsam ein Interreg-Projekt gestartet. Ziel ist es, historische Inhalte "digital" zu vermitteln. Umgesetzt wurde ein erster Projektteil nun in zwei neuen Ausstellungen im Kaiser- und im Fuchsturm, die Festung Kufstein GmbH-Geschäftsführer Emanuel Präauer gemeinsam mit dem Rektor der Fachhochschule (FH) Kufstein Tirol Mario Döller nun präsentieren konnte. "Wir wollen unsere Besucher zukünftig auf der Festung Kufstein mit unseren neuen Museen einfach begeistern", sagt Präauer. Nicht als klassisches Museum, sondern als Ausflugsdestination für Familien möchte man hier bei Besuchern punkten.
Dazu hat man nun ein Interreg-Projekt in einem Gesamtkonzept in den Museumsleitplan eingepackt – auch dieser ist neu und soll Besuchern in Summe ein stimmiges Museumserlebnis bieten. 2,3 Millionen Euro würden für dieses grenzübergreifende Projekt insgesamt investiert, 1,3 Millionen Euro fallen dabei auf die Kufsteiner Festung. 75 Prozent der Kosten werden durch die Interreg gefördert.
Multimediale Installationen und museale Sammlungen
Sowohl auf der "Veste Oberhaus" in Passau und auf der Festung Kufstein wurden im gemeinsamen Projekt multimediale Installationen und ein digitales virtuelles Verbundsystem verwirklicht. Wichtig ist hier auch immer die Verbindung beider Festungen, denn Besuchern werden standortübergreifende Informations- und lnteraktionsmöglichkeiten geboten. Damit will man Aufmerksamkeit und Interesse auch auf den jeweils anderen Standort lenken. Das Projekt bezieht aber auch die musealen Sammlungen mit ein. Die Museen arbeiten mit wissenschaftlichen Partnern der Bereiche Digital Humanities, Kunstgeschichte und Angewandte Informatik/Mathematik zusammen, um grenzübergreifend Kulturgüter digital zu präsentieren und zu "sichern".
Zwei Medientürme in Kufstein
Konkret kommen auf der Kufsteiner Festung nun also visuelle Darstellungen von Informationen, die computergeneriert sind, oder virtuelle Objekte zum Einsatz. Im Fuchsturm wird Geschichte mit Projektionen und mit "Augmented Reality" erlebbar gemacht. Auch im Kaiserturm wird Geschichte mit 3D Projektionen erzählt. Damit soll die Festung immer mehr zu einem besonderen musealen Erlebnis werden. Rund 180.000 Besucher besichtigen derzeit im Schnitt pro Jahr das Kufsteiner Ausflugsziel. Mit den nun vorgestellten Erneuerungen sollen es noch mehr werden. In den nächsten ein bis zwei Jahren werde man aber auch noch fehlende Teile auf der Kufsteiner Festung weiter entwickeln, sagt Präauer. Im Jahr 2022 möchte man das Gesamtprojekt letztendlich abschließen.
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