"Gemeinsam.Sicher"
Einfach beim Sicherheitsbeauftragten melden

Manfred Hofer ist seit Juni 2017 Sicherheitsbeauftragter in Wörgl. Der 60-Jährige setzt all seine Erfahrung ein, um zwischen den verschiedenen Parteien zu vermitteln und um gemeinsame Lösungen zu entwickeln.
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  • Manfred Hofer ist seit Juni 2017 Sicherheitsbeauftragter in Wörgl. Der 60-Jährige setzt all seine Erfahrung ein, um zwischen den verschiedenen Parteien zu vermitteln und um gemeinsame Lösungen zu entwickeln.
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Im Rahmen von "Gemeinsam.Sicher" versuchen Sicherheitsbeauftragte von der Polizei mit den Bürgerinnen und Bürgern in Dialog zu treten, um gemeinsam Probleme frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu erarbeiten.

BEZIRK KUFSTEIN. Mit dem Projekt "Gemeinsam.Sicher" möchte die Polizei einen niederschwelligen Zugang für die Bevölkerung, Gemeinden, Unternehmen oder sonstigen Organisationen bieten. Hier kann sich jede/r melden, der irgendwo ein sicherheitsrelevantes Problem entdeckt hat und sich nicht sicher ist, wie es gelöst werden kann. Im Interview mit den BEZIRKSBLÄTTERN spricht Wörgls Sicherheitsbeauftragter Manfred Hofer über das Projekt und seine bisherigen Erfahrungen.

BEZIRKSBLÄTTER: Was will man mit dem Projekt „Gemeinsam.Sicher“ erreichen?
KontrInsp Manfred Hofer: "Beim Projekt 'Gemeinsam.Sicher' geht es in erster Linie darum, durch eine gemeinschaftsorientierte und bürgernahe Polizeiarbeit – wird auch als „Community Policing“ bezeichnet – die Sicherheit in den Gemeinden zu erhöhen. Durch direkte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner soll die Beziehung zwischen Bevölkerung und Polizei verbessert und intensiviert werden. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, Probleme gemeinsam anzugehen."

Welche Anliegen wurden bis jetzt an Sie herangetragen?
"Oftmals sind es Unternehmen, Geschäfte oder aber auch Einkaufszentren, die uns aufgrund verschiedener Probleme kontaktieren. So kann beispielsweise angerufen werden, wenn sich Personen verdächtig benehmen und man dadurch ein ungutes Gefühl hat. Wir versuchen dann, ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln, gewisse Gefahrenstellen zu erkennen bzw. Ideen zur Verbesserung einzubringen. In der Regel braucht es dazu oftmals nur kurze Absprachen. Bei Beschwerden versuchen wir, alle Betroffenen miteinzubinden und eine nachhaltige Lösung zu finden. Allerdings werden wir aber auch von der Bevölkerung oder von der Gemeinde auf Probleme hingewiesen. Im Jahr 2018 gab es im Bereich des Zeller Stegs und dem dortigen Park & Ride Parkplatz in Kufstein einen Raubüberfall, der das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung sinken ließ. Um dieses wieder zu verbessern, wurde gemeinsam mit dem Bürgermeister, der Stadtpolizei, ÖBB, Bauhof, PI Kufstein und dem Bezirkspolizeikommando ein Sicherheitsforum abgehalten. Dabei wurden einige Maßnahmen erarbeitet. Neben verstärkten Bestreifungen durch die Polizei wurden Beleuchtungskörper installiert, Taxigutscheine wieder eingeführt oder Ähnliches. Somit konnte das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung, insbesondere der Frauen, wesentlich verbessert werden."

Bei welchen Angelegenheiten sehen Sie noch Potenzial?
"Die Beziehung zwischen der Polizei und der Bevölkerung kann noch intensiviert werden. Bei einem vermehrten persönlichen Kontakt könnten Anliegen gemeinsam besprochen und auch bessere Lösungen gefunden werden. Viele Menschen haben noch eine zu große Hemmschwelle, um bei der Polizei anzurufen."

Was sind die Vorteile von "Gemeinsam.Sicher"?
"Es wird ganz einfach mehr Transparenz, Verständnis und Nähe zwischen Polizei und Bürgern geschaffen. Dadurch werden Ängste ab- und Vertrauen aufgebaut. Wenn alle zuständigen Personen oder Einrichtungen bei einer gewissen Problemstellung mitwirken, dann können oft mehrere unterschiedliche Lösungsansätze erarbeitet werden, die die Polizei alleine nicht finden bzw. umsetzen könnte. Daher möchten wir die Bürgerbeteiligung nachhaltig fördern."

Wie viele bzw. wo im Bezirk gibt es überall Sicherheitsbeauftragte?
"Im Bezirk Kufstein gibt es auf jeder Polizeiinspektion zumindest einen persönlichen Ansprechpartner, den Sicherheitsbeauftragten. Die Sicherheitskoordinatorin für den Bezirk Kufstein ist Obstlt Astrid Mair, sie wird von den folgenden Sicherheitsbeauftragten unterstützt:

  • PI Kufstein: ChefInsp Peter Franz
  • PI Wörgl: KontrInsp Manfred Hofer und RevInsp Sebatian Prosch
  • PI Kramsach: ChefInsp Richard Hotter und KontrInsp Andreas Haas
  • PI Kundl: KontrInsp Josef Rohregger
  • PI Söll: KontrInsp Nina Stepan
  • PI Niederndorf: AbtInsp Josef Stöfan

Auf gemeinsamsicher.at findet man dazu auch alle Kontaktdaten, aktuelle Informationen, Tipps und mehr."

Gibt es auch coronaspezifische Anfragen? 
"Es wurde Kontakt mit einzelnen Geschäften aufgenommen und auf die aktuellen Verordnungen hingewiesen. Positiv in polizeilicher Hinsicht ist, dass sich die Bevölkerung großteils an die geltenden Rechtsvorschriften hält und in der Regel im Gespräch Probleme gelöst werden konnten. Kontrollen werden im Zuge des Streifendienstes täglich durchgeführt, wobei in erster Linie auf Dialog und Verständnis der Bevölkerung gesetzt wird."

Mehr zum Thema "Gemeinsam.Sicher" findest du hier.

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