Programmpräsentation
Festspiele Erl gehen mit Beethoven und neuem Saal in den Sommer

Intendant Bernd Loebe, LR Beate Palfrader (Stiftungsvorstand) und Festspiel-Präsident Hans Peter Haselsteiner (v.l.) präsentierten im Festspielhaus Erl das neue Sommerprogramm für 2020. | Foto: Barbara Fluckinger
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  • Intendant Bernd Loebe, LR Beate Palfrader (Stiftungsvorstand) und Festspiel-Präsident Hans Peter Haselsteiner (v.l.) präsentierten im Festspielhaus Erl das neue Sommerprogramm für 2020.
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Breit gefächertes Programm mit "markanten Zeichen" zum Beethoven-Jahr 2020 und Wagner. Neuer Probesaal im Festspielhaus wird im Juli das erste Mal bespielt.

ERL (bfl). Es ist das bereits dritte Programm unter dem künstlerischen Leiter Bernd Loebe, das die Tiroler Festspiele Erl für den Sommer 2020 nun vorstellten. Am Donnerstag, den 21. November luden sie zur Programmpräsentation ins Festspielhaus. Gemeinsam mit Festspiel-Präsident Hans Peter Haselsteiner und LR Beate Palfrader (Stiftungsvorstand) skizzierte Bernd Loebe sein Programm für den kommenden Sommer. Dieses zeigt sich dabei breit gefächert – von Wagner über Jazz bis Beethoven ist alles vertreten. Die Ausbauarbeiten rund um das Festspielhaus nehmen indes bereits Gestalt an, im Juli wird ein neuer Probe- und Kammermusiksaal eingeweiht.

Bunt und mit Beethoven

"Wir können uns wieder auf ein großartiges Programm freuen", sagte LR Beate Palfrader zu Beginn der Präsentation. Besuchern steht vom 9. Juli bis zum 2. August 2020 einiges ins Haus. Neben drei Opern, stehen Konzerte und Kammermusik auf dem Programm. Eröffnet wird die Opern-Saison im Passionsspielhaus mit Richard Wagners "Lohengrin". Darauf folgen Gioachino Rossinis "Bianca e Falliero" und Engelbert Humperdincks "Königskinder".
Dass Bernd Loebe nicht nur als künstlerischer Leiter in Erl tätig, sondern auch Intendant der Oper Frankfurt ist, werden Festspiel-Besucher in Zukunft auch vermehrt im Programm wiederfinden. Loebe kündigt an, dass man in der nächsten Zeit Energien von Frankfurt und Erl bündeln werde. Dies ist im Sommerprogramm bei der Oper "Bianca e Falliero" bereits der Fall.
Aber auch dem Beethoven-Jahr 2020 schenkt Loebe im Erler Sommerprogramm Aufmerksamkeit. "Wir wollen ein paar markante Zeichen setzen", so Loebe zum Beethoven-Jubiläum. Während Loebe beim Eröffnungskonzert bei Brahms bleibt, folgen darauf zwei Konzerte, die sich mit den Sinfonien Nr. 4 und 5 sowie Klavierkonzerten Ludwig van Beethoven widmen. In der Kammermusik setzt Erl ebenfalls mit einem Streichquartett auf die Musik von Beethoven. Das Abschlusskonzert präsentiert Mendelssohn Bartholdy und Mahlers „Lied von der Erde.“

Specials und Jugend

Einige Specials finden zudem Platz im Programm der Festspiele – dazu gehören "Franui", das "Klangforum Wien" sowie Sänger aus der "Meistersinger Akademie Neumarkt". Mit "Christian Muthspiel & Orjazztra Vienna" wird sich im Sommer auch ein Jazzorchester im Festspielhaus einfinden. Für Abwechslung dürfte die Fliegende Volksbühne Frankfurt mit dem Singspiel "Im Weißen Rössl à trois" sorgen. Pianist Helmut Deutsch wird gegen Ende der Festspiele mit drei Sängern auf der Bühne des Festspielhauses "stehen". 
Das Festspielhaus geht den eingeschlagenen Weg der Kinder- und Jugendvermittlungsarbeit auch im Sommer weiter und bietet mit dem "Jungen Festspielhaus" ein Programm, das Kinder in die Welt der Musik führen soll. Fixe Bestandteile der Zwischenzeit, wie "Das große Chinesische Neujahrskonzert" oder die "Klaviertage" bleiben im Programm. Auch Gitarristin Julia Malischnig wird mit ihrem Internationalen Gitarrenfestival "La Guitarra Erl" im August 2020 in die zweite Runde gehen.

Fassbaender inszeniert 2021

Einen kleinen Ausblick auf das Jahr 2021 gab Loebe am Ende seiner Programmpräsentation. Brigitte Fassbaender wird 2021 in Erl Richard Wagners vierteiligen Opernzyklus "Der Ring des Nibelungen" inszenieren. "Wir werden den Ring hintereinander machen", verriet Loebe zudem. Der künstlerische Leiter wird also nicht den ganzen Ring in einem Jahr spielen. "Wir wollen im vierten Jahr 'Götterdämmerung' erst einmal als Premiere herausbringen und anschließend dann den Zyklus spielen", sagt Loebe. Ob man sich dann nur einen Zyklus oder zwei zutrauen werde, hänge davon ab, wie erfolgreich die Einzelwerke sein werden.

15 Millionen Euro für Ausbau

Auch Festspiel-Präsident Hans Peter Haselsteiner hatte bei der Programmpräsentation einiges zu berichten. 15 Millionen Euro investiert Haselsteiner in die Verbesserung der Infrastruktur des Hauses. Damit liegt man über den ursprünglichen Erwartungen der Kosten, denn bei der Programmpräsentation im April 2019 hatte Haselsteiner von 12 Millionen Euro gesprochen. Notwendig sei dieses Nachrüsten auch hinsichtlich der Raumsituation gewesen. Hier verglich Haselsteiner das Festspielhaus, das insgesamt 45 Millionen Euro "gekostet" hatte, mit einem Mittelklassewagen. "Es hat sich dann nach der Inbetriebnahme herausgestellt, dass wir da oder dort diese Einfachheit oder spartanische Ausstattung durch nicht unerhebliche Mehrkosten im Betrieb bezahlen müssen", so Haselsteiner.
Eines der Kernstücke des Ausbaus ist ein neuer Opern- und Allzweckprobesaal. Dieser steht gleichzeitig als Kammermusiksaal zur Verfügung und bietet 120 Sitzplätze. Eingeweiht und zum ersten mal bespielt wird der Saal am 27. Juli 2020. Im Zuge der Erweiterung wurde zudem das Kulissenlager verdoppelt und es wurden Werkstätten für alle Gewerke, die die Festspiele benötigen, gebaut. Hier sollen Bühnenbilder nach Notwendigkeit zerlegt, repariert und instand gehalten. Das Kartenbüro für den Unterjahr-Betrieb wird zudem ausgelagert, sodass Karten auch gekauft oder abgeholt werden können, wenn das Haupthaus nicht geöffnet ist.

Mehr zum Festspielhaus-Ausbau und der Programmpräsentation vom April 2019 finden Sie auch hier.
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