Wörglerin
„Grenzenlos helfen“ mit vielen Hürden

Die kleine Mary wurde letztes Jahr zweimal in Salzburg operiert. Die Wörglerin Elisabeth Cerwenka freut sich über den erfolgreichen Verlauf. | Foto: Privat
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  • Die kleine Mary wurde letztes Jahr zweimal in Salzburg operiert. Die Wörglerin Elisabeth Cerwenka freut sich über den erfolgreichen Verlauf.
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Die Wörglerin Elisabeth Cerwenka schaffte es auch in diesem herausfordernden Jahr einige Hilfsprojekte in die Tat umzusetzen. Dank der Unterstützung vieler Freiwilliger und Spendengeldern. 

WÖRGL (hn). Berichten über die aktuellen Aktivitäten, Rechenschaft ablegen über die Verwendung aller Spendengelder, danken für jede Unterstützung – das war unter anderem der Zweck des Benefizkonzertes, das Elisabeth Cerwenka im Rahmen ihrer Aktion „Grenzenlos helfen“ alljährlich organisiert hat. Das Konzert konnte 2020 erstmals nicht stattfinden, und auch sonst blickt die Wörglerin auf ein turbulentes Jahr zurück.

Mary mobil dank Operation

Die zentrale Herausforderung im letzten Jahr war die weitere Versorgung der kleinen Mary aus Ghana. Die schweren Verbrennungen, die das Mädchen bei einem Feuerunfall vor fünf Jahren erlitten hat, müssen nach wie vor medizinisch behandelt werden. Dazu wandte sich Cerwenka aufgrund einer Empfehlung an den plastischen Chirurgen Christoph Papp in Salzburg. Mitte Februar reiste Mary mit Mutter Abigail, Begleiter und Dolmetscher Samuel Kye Pichler wieder aus Ghana an und wurde schließlich zweimal von Papp operiert (die narbigen Verhärtungen im Bereich des Unterbauches wurden durch gesundes Hautgewebe ersetzt). Mit Erfolg: „Mary hat keine Schmerzen, sie kann sich völlig frei bewegen und braucht auch in Zukunft keine Kompressionshosen mehr zu tragen“, freut sich Elisabeth Cerwenka.

Spießrutenlauf durch Corona

Große Probleme bereitete natürlich die Corona-Krise. Der ursprüngliche Zeitplan des Aufenthaltes von Mary, Abigail und Samuel wurde völlig durcheinander gewirbelt, aus geplanten drei Monaten sind letztlich sieben geworden. Immer wieder Stornierungen von gebuchten Flügen, verfallene PCR-Tests, abgelaufene Visa – ein monatelanger Spießrutenlauf fand erst im September mit dem Rückflug ein Ende. Eine große Belastung für Samuels Familie: seine Frau und fünf Kinder mussten über ein halbes Jahr auf den Vater warten. Immerhin aber konnte Cerwenka die Familie in Samuels Abwesenheit finanziell unterstützen, und auch die Unterbringung und Verpflegung in Wörgl war immer gesichert. „Gottseidank hat uns die Firma Thomas Marschner für die ganze Zeit kostenlos eine Wohnung zur Verfügung gestellt“, dankt Cerwenka dem Unternehmer ganz besonders für die Unterstützung.

Hilfe lief weiter 

Während Samuels Anwesenheit lief die Hilfe für die Menschen in Ntronang übrigens weiter. So wurden benötigte Operationen, Behandlungen, Therapien, etc. mit Spendengeldern finanziert. So etwa eine dringend benötigte Operation für einen 10-jährigen Jungen nach einer schweren Verletzung oder eine Kopf-OP für ein vierjähriges Mädchen, das zu erblinden drohte.

Drei Container mit Hilfsgütern

Zweites Großprojekt im Jahr 2020 war die Beladung und Verschickung von drei großen Containern. An Bord: eine Fülle von Hilfsgütern für die Bevölkerung in Ntronang. Dreißig Krankenhaus-Betten aus dem Krankenhaus Hall, achtzig Matratzen, Untersuchungsliegen, Rollstühle, Rollatoren, Schulmöbel von der Volksschule Kramsach, dazu 220 Kartons mit Kleidung, Schuhen, Schultaschen und 4.000 Stück Bettwäsche. Von der Klinik Innsbruck kamen Blutabnahme-Sets, die Fa. Striede sowie Hubert Fankhauser und Andreas Gföller stellten 500 Stück Corona-Schutzvisiere zur Verfügung. Viele freiwillige Helfer packten mit an, um alles fachgerecht zu verstauen. Die drei Container hat schließlich Samuel nach seiner Rückkehr im Oktober in Ntronang übernommen, medizinisches Equipment wurde an Krankenhäuser verteilt, andere Hilfsgüter eingelagert, denn eine Verteilung in großem Umfang war auch in Ghana wegen Corona nicht möglich.

Wie geht es weiter?

Auch am Ende dieses herausfordernden Jahres ein bedankt sich Cerwenka bei allen, die das Hilfsprojekt nach wie vor in vielfältiger Form unterstützen, denn jeder Euro hat geholfen.
Wie es heuer weitergeht? Das steht noch in den Sternen, bedauert die Wörglerin: „Meine geplante Reise nach Ghana kann ich derzeit wegen Corona leider nicht antreten. Sobald es aber wieder möglich ist, fliege ich hinunter.“ Sie blickt jedenfalls mit Zuversicht in die Zukunft. Denn einen Termin hat Elisabeth Cerwenka mittlerweile schon wieder fixiert: Das nächstes Benefizkonzert soll am 27. November 2021 stattfinden. Mit den Vorbereitungen dafür hat die Wörglerin bereits begonnen. Und sie freut sich schon darauf, die Besucher wieder persönlich begrüßen zu dürfen.

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