Neues Bett zähmt den Schwoicher Bach
Zwei Teilstücke fertiggestellt – Letzter Abschnitt folgt im Herbst
SCHWOICH (hn). Mit großem Aufwand ist in den letzten Monaten der Schwoicher Bach im Ortsgebiet reguliert worden. Ein 300 Meter langes Teilstück soll noch folgen.
Das Hochwasser im Jahr 2005 hat die Problemstellen dramatisch aufgezeigt. Das kleine Bächlein war binnen Stunden zu ungeahnter Größe angeschwollen und hatte zahlreiche Häuser und Keller überflutet. „Eine brenzlige Situation. Danach war uns klar, dass wir etwas unternehmen müssen“, sagt Bgm. Josef Dillersberger. Das Baubezirksamt Kufstein sah das genauso. Dort wurde schließlich ein Projekt ausgearbeitet, und nachdem die erforderlichen Grundablösen abgewickelt waren, konnte im Herbst letzten Jahres mit den Bauarbeiten begonnen werden.
Unterhalb des ehemaligen Bachwirtes wurde das Bachbett aufgeweitet und naturnah mit Steinen und Baumstämmen verbaut. Die Straße wird jetzt in einem breiten Kastengerinne unterquert.
Beton-Künette mit
natürlichem Bachbett
Zweiter neuralgischer Punkt: Der Bereich „Lampert“, wo der Bach unter der Bäckerei Schellhorn hindurchfloss. „Im Zuge der Regulierung haben wir ein neues Bett gebaut und den Bach außerhalb des Gebäudes verlegt“, erklärt Flussmeister Hans-Georg Steinbacher vom Baubezirksamt Kufstein. Auf 58 Metern fließt jetzt das Wasser in einer Beton-Künette, die unter der Straße durchführt. Um den Fischen und anderen Wassertieren aber auch in diesem Tunnel den notwendigen Lebensraum zu bieten, wurde eine ökologische „Sohlebeschuppung“ angelegt. Heißt: Auf den Betonboden ist ein natürliches Bachbett mit Steinen, Kiesen und Hölzern aufgebaut. Und auch der weitere Verlauf des Baches wird noch auf etwa 100 Metern möglichst naturnah reguliert.
Fehlt noch das letzte Teilstück entlang der Häuser bis zur Schwoicher Brücke. Doch seit kurzem ist das Projekt auch auf diesen Bereich ausgedehnt: Bei der entsprechenden Wasserrechtsverhandlung am 3. Februar gab es für die sogenannte „Wöhrer-Siedlung“ grünes Licht. Steinbacher: „Mit Vorliegen des Wasserrechtsbescheides ist das BBA Kufstein bemüht, die Finanzierungsanträge ehestmöglich vorzubereiten. Bei positivem Verlauf und etwas Glück ist ein Baubeginn bei der Wöhrer-Siedlung im heurigen Spätherbst durchaus denkbar“.
Stichwort Finanzierung: Die Kosten für die beiden ersten Abschnitte belaufen sich auf 480.000 Euro und werden zu je einem Drittel von Bund, Land und Gemeinde getragen. Das letzte Teilstück wird noch einmal in etwa 249.000 Euro erfordern.
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