Winterbilanz
ÖBf orten erholsames Jahr für Wälder im Unterinntal
Die Österreichischen Bundesforste ziehen für 2020 Bilanz: Mehr Niederschläge machten Bäume gegenüber dem Borkenkäfer resistenter. Heuer sollen rund 25.000 Jungpflanzen zur Aufforstung im Bezirk Kufstein gepflanzt werden.
BEZIRK KUFSTEIN (bfl). Der Winter 2020/21 ist noch nicht ganz vorbei. Dennoch können die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) und der dazugehörige regionale Forstbetrieb Unterinntal bereits eine erste Bilanz ziehen – diese fällt durchaus positiv aus.
Im Waldjahr 2020 hat es in den ersten Monaten noch eher trocken ausgesehen, was den ÖBf und dem Forstbetrieb Unterinntal große Sorgen wegen des Borkenkäfers bereitete. Das änderte sich allerdings im Laufe des Jahres, denn die Witterung ab Mai bis zum Jahresende gestaltete sich doch sehr niederschlagsreich. Tatsächlich stellte 2020 eines der 25 niederschlagsreichsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen dar.
Bäume resistenter, kaum "Altlasten"
Die Wälder waren in der Folge mit mehr Feuchtigkeit versorgt und damit auch widerstandsfähiger sowie resistenter gegenüber den Borkenkäfern. Obwohl ein geringer Anstieg des Käferholzes zu verzeichnen war, so ergab sich dies auf Grund der Vorjahre. Bis Ende 2020 konnten die ÖBf beinahe das gesamte Schadholz in ihren Wäldern aufarbeiten. Somit gibt es in dieser Hinsicht für 2021 fast keine Altlasten mehr, die man aus dem Vorjahr mitnimmt.
Ein kleiner Wermutstropfen sind die Klimawandelkosten, die auf Mehrkosten durch Borkenkäfer-Schäden zurückzuführen sind. Diese sind laut den ÖBf 2020 insgesamt auf 48 Millionen Euro angestiegen.
Fünf Forstreviere im Bezirk
Insgesamt fünf Forstreviere der Bundesforste befinden sich im Bezirk Kufstein: Nahezu zur Gänze die ÖBf-Reviere Johannklause, Marchbach und Thiersee – in diesen drei Revieren werden auch die meisten Pflanzen in Kufstein gesetzt – und weiters Teile der Forstreviere Brixental, Kössen und Alpbach/Wildschönau. Der über die Bezirksgrenzen hinausgehende Forstbetrieb Unterinntal verfügt insgesamt über eine Waldfläche von rund 45.000 Hektar.
Das wird 2021 gepflanzt
Für die heurige Aufforstungssaison im Bezirk Kufstein sind rund 25.000 Jungpflanzen geplant. Den größten Anteil nehmen dabei Fichten und Lärchen ein, beigemischt werden aber auch Tannen (Weißtanne) und Kiefern. Insbesondere Lärchen und Tannen sind Tiefwurzler und damit sowohl sturm- als auch trockenheitsresistenter als die flachwurzelnde Fichte.
Die Anpassung der Wälder an den Klimawandel (Waldumbau) ist das Gebot der Stunde, das heißt die Bäume, die die ÖBf heute pflanzen, müssen den Klimabedingungen standhalten, die in 100 Jahren und mehr herrschen werden. Das durchschnittliche Erntealter liegt bei 120 Jahren. Artenreiche Wälder haben sich als vitaler und resilienter erwiesen, da sie Umwelteinflüssen besser standhalten können als artenarme.
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