Klein- und Flurdenkmäler wurden dank Leader-Projekt erstmals digital erfasst
Pilotregion Kitzbüheler Alpen ließ Denkmaldatenbank online gehen

Hermann Ritzer, Kitzbüheler Alpen Geschäftsführerin Barbara Loferer-Lainer, Ortschronistin Martina Pfandl und Projektbetreuer Ingo Breitfuss.  | Foto: Fluckinger
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BAD HÄRING/BEZIRK (bfl). Gemeinsam mit Projektbetreuern und -beteiligten informierte Regionalmanagement Kitzbüheler Alpen Geschäftsführerin Barbara Loferer-Lainer kürzlich in Bad Häring über das Projekt "Klein- und Flurdenkmäler". Insgesamt 14 Gemeinden aus Region „Kitzbüheler Alpen“, die die Bezirke Kufstein und Kitzbühel umfasst, haben sich in dabei einer Initiative angeschlossen und "Pakete" mit einer gewissen Anzahl an Flurdenkmälern gekauft. Ziel des Projektes ist es, Klein- und Flurdenkmäler in der Region erstmals in einer Datenbank digital zu erfassen.
Das Projekt ist Leader-gefördert, wobei die Förderperiode mit einem Volumen von rund 60.000 Euro 2015 gestartet wurde. Da die Initiative überregional ist und dabei mehrere Gemeinden involviert sind, tritt das Regionalmanagement Kitzbüheler Alpen als Antragsteller auf.

Denkmäler enkeltauglich machen

Zu Beginn des Projektes machte das Regionalmanagement eine Ausschreibung und suchte nach Firmen, die für eine derartige Erfassung als Betreuer relevant waren. Dabei entschied man sich für Ingo Breitfuss ("bigfoot design") aus Saalfelden, der bereits dieselben Projekte in Salzburg und Niederösterreich betreute.
Das Projekt selbst startete im Jahr 2016 in Tirol, wobei der Projekttitel in Tirol "Klein- und Flurdenkmäler enkeltauglich machen" lautete. Enkeltauglich deswegen, weil das Projekt auch Symbiosen zwischen älteren und jüngeren Generationen eröffnet. Während die ältere Generation das Wissen über die Klein- und Flurdenkmäler besitzt, verfügt die jüngere über das Know-How
Eine Erfassung der "kleinen" Denkmäler ist deshalb wichtig, da diese bis Dato von keiner Landesinstitution erfasst werden.

Breites Spektrum an Kleindenkmälern

"Die Klein- und Flurdenkmäler sind über Jahrhunderte in der Region gewachsen", sagt Breitfuss. Das Spektrum an "kleinen" Denkmälern ist dabei sehr breit gefächert und reicht von Kleinbauwerken über Kreuze bis hin zu Meilensteinen. Als Beispiele in der Region nennt Ingo Breitfuss Almen in Westendorf oder Freikrippen in Kirchbichl. In der "Vorzeige-Gemeinde" Bad Häring, die sich für das Projekt besonders stark interessierte, wurden unter anderem die Eingangsportale zu den Bergwerken im Ort inkludiert.
All diese Klein- und Flurdenkmäler wurden in den Orten erfasst und in der Datenbank eingetragen. In der Gemeinde Bad Häring tat dies die Ortschronistin Martina Pfandl, die die Denkmäler im Sommer 2016 erfasste und im Zuge dessen als Erweiterung des Projektes auch ein zugehöriges Fotobuch erstellte. In anderen Orten, wie beispielsweise in Reith im Alpbachtal und in Kirchberg, wurden aber auch Schulen oder Vereine zur Erfassung in das Projekt miteinbezogen.

Interessant für Touristen und Einheimische

Einen Bogen zur jungen Generation spannen konnte man im Projekt dank der Inklusion von QR-Codes. Die Klein- und Flurdenkmäler werden alle mit QR-Code Tafeln versehen, sodass Touristen, aber auch Einheimische ganz einfach Informationen zu den Denkmälern abrufen können. Es ist dies eine Innovation, die es vorerst nur in Tirol gibt, und ein wesentlicher Teil der Initiative. Einen Mehrwert bringt dies also auch im Tourismus, indem man die Orientierung auf Wanderwegen zu Almen dank der Tafeln mit QR-Codes verbessern kann. Zudem bietet sich so dem Gast sowie Einheimischen Zugang zu mehr Informationen über den jeweiligen Ort. "Die Beschilderung mit dem QR-System ist eine tolle und innovative Sache – auch für die Jugend und die Junggebliebenen", sagt Bad Härings Bürgermeister Hermann Ritzer.
Gleichzeitig möchte man mit dem Projekt aber die Kultur aus der Region dokumentieren, damit diese nicht verloren geht, sagen die Projektbetreuer. Aber auch Personen, die im Besitz eines der erfassten Klein- und Flurdenkmäler sind, erleben durch das gesteigerte Interesse eine Wertschätzung.
Die Denkmaldatenbank ist bereits online und wird nun sukzessive um Klein- und Flurdenkmäler erweitert. Mit Beginn 2019 läuft das Projekt aus – sollte weiterhin genügend Interesse bestehen, könnte es bestätigt werden und weiterlaufen. Im Bezirk Kufstein beteiligten sich folgende Orte am Projekt: Ellmau, Bad Häring, Scheffau, Brixlegg, Kirchbichl, Kundl, Wörgl, Breitenbach, Wildschönau, Reith im Alpbachtal und Münster. Im Bezirk Kitzbühel beteiligten sich Itter, Kirchberg und Westendorf.

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