Anrainer fürchten um Bäume

Josef Petter (links), Reinold Mühlmann (Heimatverein) und Vize-Bgm. Richard Salzburger (rechts) am Schauplatz.
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  • Josef Petter (links), Reinold Mühlmann (Heimatverein) und Vize-Bgm. Richard Salzburger (rechts) am Schauplatz.
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KUFSTEIN (ck). Bei den Anrainern der Herzog Stefan-Straße schrillen die Alarmglocken. Ihre Häuser sind durch einen Grünstreifen vom tiefer liegenden Bahnhof und dem Park & Ride-Gelände der ÖBB getrennt. Ohne Ankündigung haben die ÖBB in der Vorwoche durch zwei Mitarbeiter mehrere Bäume fällen lassen. Die Anrainer sprechen von rund 30 Bäumen.
Nicht nur die Anrainer waren nicht informiert, auch die Stadt Kufstein und die Bezirkshauptmannschaft wussten nichts von den Plänen der ÖBB. Das Fällen weiterer Bäume wurde durch eine angeordnete Einstellung der Arbeiten verhindert, eine Anzeige gegen die ÖBB wurde bereits erstattet.

Anrainer fürchten Rodung
Josef Petter hat sich nun mit anderen empörten Anrainern zusammengeschlossen und vergangene Woche zu einem Lokalaugenschein geladen. "Es ist jetzt wichtig, sich mit den zuständigen Stellen zusammenzuschließen", betont er. "Wenn die Bäume weg sind, dann sind sie weg und es ist zu spät, deshalb werden wir aktiv." Die Anrainer fürchten, dass die ÖBB den kompletten Baumbestand vor ihren Häusern abholzen könnten. Einer der beiden Arbeiter hätte von einer Abholzung durch den Maschinenring im Herbst 2014 gesprochen.
Die Bäume seien einerseits ein Sichtschutz, würden aber auch Lärm und Dreck filtern, argumentieren die Anrainer. Reinold Mühlmann vom Heimatkundeverein Kufstein hob auch die ökologische Bedeutung hervor, u.a. seien die Bäume ein beliebter Nistplatz für Vögel.

Stadt auf Seiten der Anrainer
Vizebürgermeister Richard Salzburger (ÖVP) war als Vertreter der Stadt beim Treffen der Anrainer dabei: "Es handelt sich zwar um ÖBB-Grund, aber im Raumordnungskonzept ist dieser Bestand als 'wertvolle Fläche' ausgewiesen. Wir von Seiten der Stadt sind für den Erhalt der Bäume, solange die Sicherheit gegeben ist." Helmut Schwentner, Leiter der Abteilung Forst- und Güterverwaltung der Stadt Kufstein, stellt klar: "Eine Schlägerung muss angemeldet sein und das war sie nicht."

Reaktion der ÖBB
Ein Vertreter der ÖBB war bei der Versammlung nicht anwesend. Robert Huber, Leiter Streckenmanagement und Anlagenentwicklung, versucht in einem Mail an Petter zu beruhigen: "Offensichtlich ist in gegenständlicher Angelegenheit eine ,suboptimale' Information passiert, wofür ich mich auch entschuldigen möchte. Es ist keineswegs angedacht, den gesamten Baumbestand auf gegenständlicher Fläche zu entfernen." Die Bäume seien präventiv aus Sicherheitsgründen gefällt worden. Der zuständige Sachbearbeiter will nun die Anrainer informieren, zum Zeitpunkt des Treffens war dieser auf Urlaub. Auch Petter will als Sprecher der Anrainer das Gespräch mit den ÖBB suchen.

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