Hechenberger: "Fordere mehr Transparenz bei Retentionsplanung ein!“

LK-Präsident Hechenberger: "Bei einem Hochwasser wird der Boden zur Badewanne". | Foto: LK Tirol/die Fotografen
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BEZIRK. Die Detailplanung für den Hochwasserschutz im Unteren und Mittleren Unterinntal wird mit Argusaugen von der Landwirtschaftskammer beobachtet. „Wir werden diesen Planungsprozess genauestens beobachten, damit die betroffenen Grundeigentümer alle nötigen Informationen erhalten und auf ihre Anliegen Rücksicht genommen wird“, verkündet Tirols Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger.

Marginale Kommunikation und undurchsichtige Informationen haben bei dem geplanten Hochwasserschutz in der Vergangenheit die Wogen bei allen betroffenen Akteuren hochgehen lassen. „Diese Thematik ist deshalb so sensibel, weil es sehr viele Menschen unterschiedlich betrifft. Bei unseren Bauernfamilien geht es sogar soweit, dass ihre ganze Existenz und die Zukunft ihrer Kinder davon abhängen. Deshalb fordere ich von Seiten der Planer und des Landes eine umfassende Informationsweitergabe und Transparenz an diese landwirtschaftlichen Betriebe“, verlangt LK-Präsident Josef Hechenberger zum verkündeten Start der Detailplanung. Denn ab sofort beginnen die Berechnungen und die Ausarbeitung der genauen Pläne für die Hochwasserschutzmaßnahmen zwischen den Gemeindegebieten Pill und Reith im Alpbachtal sowie Brixlegg und Angath.

Lösung für betroffene Bauernfamilien

Offen ist weiterhin die Frage, was mit den Hofstellen zukünftig passiert, die im Bereich der Retentionsflächen liegen. Diese Felder werden als eine Maßnahme im Katastrophenfall überschwemmt, um Wasser zurück zu stauen. „Die Zuständigen müssen sich umgehend eine gute und faire Lösung für diese Bauernfamilien überlegen“, fordert Hechenberger. Neben den Betriebsgebäuden sind Grünland und Acker betroffen. „Die Böden in diesen Gebieten sind beste landwirtschaftliche Produktionsflächen. Bei einem Hochwasser wird der Boden, der eigentlich zur Lebensmittelproduktion benötigt wird, zur Badewanne, um nachfolgende Gewerbebetriebe und Häuser zu schützen“, zeigt LK-Präsident Josef Hechenberger auf. Damit möchte er verdeutlichen, dass die betroffenen Bauernfamilien ihren Grund, sprich ihre Einkommensgrundlage, dem Gemeinwohl opfern.

Keine wirtschaftliche Zukunft

Für die bäuerlichen Betriebe ist die Ausweisung als Retentionsfläche eine wirtschaftliche Katastrophe. „Dadurch haben sie keine Chance mehr ihren Betrieb weiterzuentwickeln. Betriebswirtschaftlich werden die Höfe somit extrem geschädigt und dem unternehmerischen Erfolg bereits ein Ende aufgezeigt. Daher braucht es ein starkes Signal von Seiten der Landesregierung und der Gesellschaft in Form eines fairen und ehrlichen Entschädigungsmodells“, fordert Hechenberger ein.

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