Schienengipfel und BBT
MEP Thaler: "Deutschland ist in allen Himmelsrichtungen säumig"

"Wer A sagt muss auch B sagen, Herr Minister"– so lautet Barbara Thalers Antwort auf die vom deutschen Verkehrsminister Andreas Scheuer angekündigten Pläne zum Zugverkehr in Europa.  | Foto: Krabichler/BB Archiv
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  • "Wer A sagt muss auch B sagen, Herr Minister"– so lautet Barbara Thalers Antwort auf die vom deutschen Verkehrsminister Andreas Scheuer angekündigten Pläne zum Zugverkehr in Europa.
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Für die in Thiersee gebürtige MEP Barbara Thaler sind die angekündigten Schienenpläne des deutschen Verkehrsministers Scheuer für Europa nicht genug: „Wer A sagt muss auch B sagen, Herr Minister!“ Damit meint sie auch Deutschlands Einstellung zum Brenner Basistunnel und dessen Zulauf. 

TIROL, BERLIN (red). Beim gestrigen Schienengipfel in Berlin sprach Verkehrsminister Andreas Scheuer über die Wichtigkeit eines modernen und wettbewerbsfähigen europäischen Eisenbahnsystems. Er stellte dabei auch das Konzept für einen „TransEuropExpress (TEE) 2.0“ vor. 
„Ein guter und richtiger Ansatz. Man muss jedoch dazu sagen, dass Scheuer fast ausschließlich über Punkte gesprochen hat, die im Rahmen der Richtlinie zu den Transeuropäischen Netzen bereits 2013 beschlossen wurden“, so die in Thiersee gebürtige, Tiroler Abgeordnete zum Europäischen Parlament und VP-Landesobmann-Stellvertreterin Barbara Thaler. Sie begrüße aber explizit das erneuerte Bekenntnis, die Zugverbindungen zwischen den großen Städten Europas mittels TEE ausbauen zu wollen, um eine Alternative zu Flugreisen zu haben und die Eisenbahn auch wettbewerbsfähiger gegenüber der Straße zu machen.

Zulaufstrecken für TEE wichtig

Neben dem Herzstück wie dem Brenner Basistunnel seien laut Thaler aber gerade die Zulaufstrecken von größter Bedeutung für das Gelingen des TEE. "Hier ist Deutschland in allen Himmelsrichtungen säumig. Sei es beim Zulauf zum Gotthard Tunnel Richtung Schweiz, beim Zulauf zum Fehmarn Belt Tunnel nach Norden oder eben beim Ausbau der Zulaufinfrastruktur zum Brenner Basistunnel“, so Thaler. Das zentrale fehlende Element zur Beschleunigung des Zugverkehrs zwischen Nord- und Südeuropa seien mittlerweile die Zulaufstrecken in Deutschland.

„Andreas Scheuer muss erkennen, dass seine TEE-Pläne eins zu eins mit dem raschen Ausbau der Bahninfrastruktur im bayerischen Raum zusammenhängen. Ich kann nicht A sagen und dann von B nichts wissen wollen. Wenn Scheuer glaubwürdig bleiben will, dann muss da endlich was weitergehen. Ansonsten kann man sich nur schwer des Eindrucks erwehren, dass es sich bei den Plänen um Schall und Rauch handelt“, 

findet Barbara Thaler deutliche Worte.

Auch bei Eurovignette Verzögerung

Thaler hat für die deutsche Verspätung bei den Zulaufstrecken ähnlich wenig Verständnis wie bei der Verzögerung beim Verhandlungsstart zur Eurovignette, der eigentlich für nächste Woche geplant war. „Auch dazu hören wir seit Beginn der deutschen Ratspräsidentschaft verheißungsvolle Ankündigungen, was fehlt ist aber der dazugehörige schriftliche Vorschlag aus Berlin“, sagt Thaler abschließend. 

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"Wer A sagt muss auch B sagen, Herr Minister"– so lautet Barbara Thalers Antwort auf die vom deutschen Verkehrsminister Andreas Scheuer angekündigten Pläne zum Zugverkehr in Europa.  | Foto: Krabichler/BB Archiv
Das zentrale fehlende Element zur Beschleunigung des Zugverkehrs zwischen Nord- und Südeuropa seien mittlerweile die Zulaufstrecken in Deutschland. | Foto: Barbara Fluckinger/BB Archiv
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