"Pläne sind eine Frechheit"

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WÖRGL (mel). Nachdem die WIST (Wirtschaftshilfe für Studenten Innsbruck) Ende Mai ihr Projekt für das Fischerfeld im Gemeinderat präsentiert hatte, sollten jetzt die Ausschüsse darüber beraten und im Herbst eine Grundsatzentscheidung fällen.
Laut ersten Plänen der WIST könnten auf dem Feld im Stadtzentrum fünf Gebäude für Kinderbetreuung, Senioren, Volkshilfe-Einrichtungen, ein Veranstaltungssaal und eventuell eine Musikschule entstehen (das Bezirksblatt berichtete).

Keine Unterlagen erhalten
Die WIST zeigt sich auch für Vorschläge der Stadtpolitiker offen. Genau diese fühlen sich jedoch noch zu wenig informiert. "Wie sollen wir uns in den Ausschüssen beraten, wenn wir keine Information über das Projekt haben", fragt sich VBgm. Evelin Treichl (Liste Arno Abler).
Alexander Atzl von den Grünen ergänzt: "Wir haben lediglich diesen einen Flyer bekommen und sonst nichts! Wie soll sich ein Ausschuss damit ernsthaft befassen? Wir erwarten uns eine detailliertere Auskunft seitens der Bürgermeisterin und der WIST." Vbgm. Andreas Taxacher (Team Wörgl) dazu: "Wir haben null Unterlagen und null Wissen. Erst sobald wir bessere Informationen haben, können wir damit arbeiten!"

"Wir vergrämen die WIST"
Bürgermeisterin Hedi Wechner (SPÖ) sieht das Ganze jedoch anders: "Die WIST macht das, was die Stadt braucht. Deshalb muss sie wissen, was von uns gewünscht wird! Die Ausschüsse sollen jetzt diskutieren und der WIST die Projektideen übermitteln", so Wechner, die sich auf dem Areal eine Seniorenbetreuung sowie einen Kinderhort vorstellen könnte.
"Mit dieser Trotzhaltung werden wir unseren Partner, die WIST, vergrämen! Wenn die Ausschüsse sich nicht mit dem Projekt befassen, fügen sie der Stadt Wörgl großen Schaden zu", ärgert sich die Bürgermeisterin.

Beharren auf Stadtpark
Neben mehr Information fordern die drei Fraktionen weiterhin den geplanten Stadtpark am Fischerfeld auf 3000 Quadratmetern. Dass laut ersten Plänen der WIST ein Gebäude auf der Stadtparkfläche steht, stößt ihnen sauer auf: "Es ist eine Frechheit, dass die WIST ihr Projekt so geplant hat, dass ein Gebäude ausgerechnet in unseren Park hineinsteht. Dies ist für uns kein Park mehr, sondern nur mehr unbebaute Fläche zwischen den Gebäuden", sagt Alexander Atzl.

"Wollen nichts verhindern"
VBgm. Taxacher bringt die Forderungen auf den Punkt: "Wir sind nicht da, um das WIST-Projekt zu verhindern! Uns geht es darum, dass man bei Großprojekten die Ausschüsse und den Gemeinderat ausführlich informiert und uns nicht nur mit einem Flyer abspeist. Und zweitens wollen wir das Recht auf unseren Stadtpark durchsetzen." Die drei Parteien fordern, dass "das Ganze jetzt in geordnete Bahnen" gebracht wird. Auch wollen sie zuerst die Ergebnisse der Erhebungen für das Blaulichtzentrum abwarten.
Bgm. Wechner setzt dagegen auf weitere Kommunikation mit dem Verein: "Auch die WIST hat einiges verschlafen, aber man kann ihr nicht vorwerfen, dass sie nicht kooperativ wäre! Es ist ziemlich viel nicht optimal gelaufen. Jetzt aber müssen wir gemeinsam eine gute Lösung für das Fischerfeld finden."
Noch bis Herbst haben Ausschüsse und Gemeinderat Zeit, sich über das Projekt zu beraten. Bis November hat der Gemeinderat der WIST zugesagt, eine Grundsatzentscheidung über die Zukunft des Fischerfelds zu fällen. Wir werden über den weiteren Verlauf berichten.

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