Sonnwendjochbahn bleibt heuer zu

Viele Bürger machten beim Infoabend ihrem Ärger Luft. Auch Ossi Stock forderte klare Worte von Politik, Tourismus und Bergbahnen.
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  • hochgeladen von Melanie Haberl

KRAMSACH (mel). Was mit einer TÜV-Beanstandung im Herbst begonnen hatte, endete mit einer behördlichen Schließung der Sonnwendjochbahn (das Bezirksblatt berichtete). Grund dafür waren zu wenige Sessel sowie weitere Sicherheitsmängel an dem 1968 erbauten Sessellift. Bis vor Kurzem wusste man nicht, ob die Sommerbahn in der heurigen Saison fährt. Nun herrscht Klarheit: Der Sonnwendjochlift bleibt im Sommer 2015 definitiv geschlossen.

Rede und Antwort
Am Samstag lud die Gemeinde Kramsach zum Infoabend, um Neuigkeiten rund um den Lift bekannt zu geben und sich den Fragen der Bürger zu stellen. Am Podium saßen Kramsachs VBgm. Karin Friedrich, TVB-GF Markus Kofler, Walter Casotti, Betriebsleiter der Alpbacher Bergbahnen, Frank Kostner, im Aufsichtsrat der Bergbahnen und des TVB, und Georg Zepharovich von der Seilbahnbehörde des Landes Tirol.
Schon länger kursierten im Internet zahlreiche Gerüchte und Vorwürfe gegen Gemeinde, TVB und Alpbacher Bergbahnen. Auch beim Infoabend fanden die Bürger klare Worte: "Die Hinhaltetaktik muss endlich aufhören! Wir wollen ein klares Ja oder Nein, ob ihr euch zum Lift bekennt", forderte etwa Ossi Stock, der selbst mit seinem Betrieb von der Liftschließung betroffen ist. "Bereits letzten Sommer war bei den Bergbahnen die Rede von einer Einstellung der Sonnwendjochbahn. Schenkt reinen Wein ein", ärgerte sich Brixleggs Bürgermeister Rudi Puecher.

Bergbahn als "Sündenbock"
Frank Kostner von den Bergbahnen dazu: "Wir waren immer bemüht, Lösungen zu finden, und haben weder fahrlässig noch vorsätzlich gehandelt. Wir haben den Lift vor elf Jahren gekauft, um 700.000 Euro wieder hergerichtet und müssen uns jetzt als Buhmann darstellen lassen!" Bereits jetzt haben die Bergbahnen über 20.000 Euro für neue Gutachten bezahlt. "Sicherheit ist nicht verhandelbar", mahnte Georg Zepharovich von der Seilbahnbehörde. Um diese wieder zu gewährleisten, wären einige Investitionen notwendig. Kostenschätzung gibt es aber bis dato keine.
"Die Bahn ist sehr alt und es fehlen u.a. statische Berechnungen der Stützen. Diese Unterlagen zu bekommen, ist nicht einfach, wir wissen zum Teil noch nicht einmal, wer uns das machen kann", schildert Betriebsleiter Walter Casotti das Problem. Bis Herbst wollen die Bergbahnen nun die fehlenden Unterlagen und eine Kostenschätzung nachreichen. Dann soll über die Zukunft des Lifts, dessen Konzession noch bis 2020 läuft, entschieden werden.

Taxi als Alternative
Der Tourismusverband hält bereits Ausschau nach alternativen Möglichkeiten, um auf das Sonnwendjoch zu kommen. TVB-Geschäftsführer Markus Kofler: "Wir suchen das Gespräch mit den Bundesforsten und haben bereits mit einem Taxi einen Transferdienst vereinbart."

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