Wörgl wird zur Energie-Stadt

Der neue Wertstoffhof direkt hinter dem Bellaflora-Markt wird voraussichtlich im Juni diesen Jahres eröffnet.
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  • Der neue Wertstoffhof direkt hinter dem Bellaflora-Markt wird voraussichtlich im Juni diesen Jahres eröffnet.
  • hochgeladen von Melanie Haberl

WÖRGL (mel). Die selbst ernannte Energie-Metropole Wörgl macht jetzt ihrem Namen alle Ehre: Im Westen der Stadt sollen auf 14.400 Quadratmetern Grund neben einem neuen Recyclinghof das erste Holzgas-Kraftwerk der Welt, ein Energiehaus sowie ein 4-Jahreszeiten-Energiepark mit Spielplatz und Möglichkeiten zum Verweilen entstehen.

Wertstoffhof mit Solardach
Am ehemaligen Tiefbrunnen Lahntal (direkt hinter dem Bella-flora-Markt) sind die Bauarbeiten für den neuen Wertstoffhof bereits in vollem Gange.
"Wir haben uns dazu entschieden, den Recyclinghof vom Feuerwehrhaus hierher zu verlegen, da am neuen Standort genügend Platz ist, um den Wertstoffhof künftig bei Bedarf auszuweiten und damit wir den Schwerverkehr aus der Stadt bekommen", erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Reinhard Jennewein.
Der Wertstoffhof wird in Holzbauweise errichtet und auf dem Dach wird eine Photovoltaik-Anlage angebracht, bei der sich Bürger mit dem Strombezugsmodell "Wörgler Sonnenscheine" beteiligen konnten. Weiters ist auch eine Bushaltestelle für den Citybus sowie eine Ladestation für Elektrofahrzeuge vorgesehen. "Somit kann man den neuen Wertstoffhof mit jedem Verkehrsmittel erreichen", sagt Jennewein. Die Kosten für den Bau liegen bei 1,95 Millionen Euro, finanziert wird das Projekt aus den Abfall-Grundgebühren der Wörgler. Eröffnet wird der neue Recyclinghof voraussichtlich Mitte Juni dieses Jahres.

Wörgl als weltweiter Pionier
Direkt hinter dem neuen Wertstoffhof ist ein fortschrittliches Pilotprojekt geplant: Das erste Holzgas-Kraftwerk der Welt. "Das ist eine Tiroler Innovation. Wenn wir die Bewilligung bekommen, werden wir in Wörgl weltweit die erste kommerzielle Anlage dieser Art in Betrieb nehmen", freut sich Jennewein.
Momentan befinden sich die Pläne für die neuartige Hackschnitzel-Anlage mitten im Bewilligungsverfahren beim Land Tirol. Das Kraftwerk kann 3 Millionen Kilowattstunden Wärme und 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Innerhalb von zehn bis zwölf Jahren sollen sich die Baukosten von rund 2 Millionen Euro amortisiert haben. Wenn die Genehmigung vorliegt, will man bereits im Herbst 2014 mit dem Kraftwerksbau beginnen. "Wenn alles nach Plan läuft, kann die Anlage im Frühjahr 2015 in Betrieb gehen", so der Stadtwerke-Geschäftsführer.

Platz für Sitzungen und Kunst
Um in Zukunft Kraftwerks-Besucher und Seminargruppen optimal zu versorgen, wird direkt am Holzkraftwerk ein Energiehaus gebaut. Darin befinden sich ein Veranstaltungsraum für Seminare und Sitzungen, der Platz für bis zu 120 Personen bietet, sowie eine Cafeteria und eine Ausstellungsfläche für themenbezogene Vernissagen.

Erneuerbare Energie im Fokus
Als letzter Schritt soll rund um den Wertstoffhof und das Kraftwerk ein Energiepark samt Energiepfad entstehen. Jennewein erklärt: "Dieser Themenpark widmet sich erneuerbaren Energien. Wasser, Sonne, Holz, Windkraft und Biomasse werden dabei aufgegriffen." Genaue Pläne gibt es zwar noch nicht, jedoch wurde ein Erstentwurf im Rahmen einer Bürgerbeteiligung diskutiert. "Wir haben etliche Ideen erhalten und arbeiten sie Schritt für Schritt in einer Gruppe auf", sagt Jennewein.
Geplant sind verschiedene Stationen wie z.B. Slackline, Beachvolleyball, Sonnenbänke, ein kleines Wasser-Schaukraftwerk, Baumplattformen und Kletterseile sowie grüne Flächen zum Verweilen. Die Kosten sollen sich laut Jennewein auf maximal 500.000 Euro belaufen. Eine Entscheidung über den Energiepark soll bis zum heurigen Herbst fallen.

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