Pandemie
AMS Kufstein zahlte 114 Millionen Euro im Jahr 2020 aus

In Summe 114 Millionen Euro stellte das AMS Kufstein im Jahr 2020 zur Verfügung, um die negativen Auswirkungen der Pandemie abzufedern.  | Foto: Barbara Fluckinger/BB Archiv
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  • In Summe 114 Millionen Euro stellte das AMS Kufstein im Jahr 2020 zur Verfügung, um die negativen Auswirkungen der Pandemie abzufedern.
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51 Millionen Euro für Arbeitslosenversicherung und Arbeitsmarktförderung sowie 63,4 Millionen Euro für Kurzarbeit. Viele Arbeitslose nutzen AMS-Angebot für Weiterbildung.

BEZIRK KUFSTEIN (bfl/red). Es sind deutliche Spuren, die die Pandemie hinterlässt – auch im Bezirk Kufstein. Um den negativen Auswirkungen am Arbeitsmarkt entgegenzuwirken, hat das Arbeitsmarktservice (AMS) Kufstein deswegen im Jahr 2020 mit insgesamt 114 Millionen Euro unterstützend gewirkt. Das ist ein Auszahlungsrekord für die Geschäftsstelle in Kufstein.
Einerseits bezahlten AMS-Mitarbeiter im Bezirk Unterstützungsleistungen aus der Arbeitslosenversicherung und Arbeitsmarktförderung über 51 Millionen Euro aus. Würde man die Summe umlegen bzw. umrechnen, so würde sie 145 Eigentumswohnungen zum Kaufpreis von je 350.000 Euro entsprechen. 

"Die Hälfte der Beschäftigten im Bezirk Kufstein waren in Kurzarbeit“, erklärt Margit Exenberger die Situation im Pandemie-Jahr 2020.  | Foto: Barbara Fluckinger/BB Archiv
  • "Die Hälfte der Beschäftigten im Bezirk Kufstein waren in Kurzarbeit“, erklärt Margit Exenberger die Situation im Pandemie-Jahr 2020.
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63,4 Millionen für Kurzarbeit

Hinzu kommt die Kurzarbeitshilfe für knapp 1.600 Betriebe und deren 22.800 Mitarbeiter, fast die Hälfte der Beschäftigten. Ausbezahlt wurden hier 63,4 Millionen Euro. Insgesamt stellte das AMS Kufstein in der Pandemie-Zeit 2020 damit knapp 114 Millionen Euro zur Förderung bereit. 

„Die Hälfte der Beschäftigten im Bezirk Kufstein waren in Kurzarbeit“,

sagt AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger zur dramatischen Situation im Pandemie-Jahr 2020. Die Sicherung für die Kurzarbeit ist nach einer Einigung zwischen Sozialpartnern und Bundesregierung zumindest bis 30. Juni 2021 gewährleistet.

Fachkräftemangel weiter ein Thema

Wirft man einen Blick auf den vergangenen Monat, so gab es hier im Bezirk Kufstein 3.984 Arbeitslose mit 31. März. Im Vergleich zum März 2020 mit damals 5.287 Arbeitslosen ist das zwar ein deutlicher Rückgang, allerdings befand sich der Bezirk zu diesem Zeitpunkt noch im ersten, massiven Lockdown. Ein Blick auf den März im Jahr 2019 liefert da schon einen genaueren Vergleichswert: damals waren mit 2.245 Arbeitslosen deutlich weniger Menschen im Bezirk Kufstein auf Arbeitssuche.
Dabei ist der Fachkräftemangel weiterhin ein Thema, auch für den Bezirk. Es seien zwar derzeit die Arbeitskräfte vorhanden, allerdings fehle ihnen oft die Qualifizierung, die Firmen für eine Stelle suchen, erklärt Exenberger die Situation bei der Stellenbesetzung von Fachkräften.

Aus- und Weiterbildung ist derzeit beim AMS ein großes Thema. Für 2021 wurde die gesamte Angebotspalette massiv ausgebaut.  | Foto: Archiv/Prieler
  • Aus- und Weiterbildung ist derzeit beim AMS ein großes Thema. Für 2021 wurde die gesamte Angebotspalette massiv ausgebaut.
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Ausbildung wird genutzt

Das Mittel gegen die höhere Arbeitslosigkeit soll Weiterbildung sein. Bereits Anfang dieses Jahres kündigte das AMS Kufstein an, eine große Ausbildungsoffensive starten zu wollen. Ein Teil dieser Arbeit greife tatsächlich bereits, sagt die die AMS-Geschäftsstellenleiterin. So haben im ersten Quartal 2021 knapp 900 Personen im Bezirk Kufstein die Zeit der Arbeitslosigkeit für Aus- und Weiterbildung genutzt. „Sprachausbildung, Jungsommelier-Kurse und Food & Beverage-Manager-Ausbildung sind bei Touristikern sehr gefragt“, erklärt Exenberger. 
Ein kleiner Trost in Zeiten der Pandemie: Mit Industrie, Bau, Gewerbe und Dienstleistung gibt es noch Branchen, die derzeit trotz Pandemie positiv "laufen". „Es gibt Jobs, 1.121 Personen haben in diesem Jahr auch schon wieder Arbeit aufgenommen“, so die AMS-Geschäftsstellenleiterin. Die Hoffnung liege 2021 nun auf der Impfung und vermehrten Reisemöglichkeiten im Sommer, die Tourismus im Bezirk erlauben würden. 

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