Mobilität
KEM Alpbachtal teilt Fahrten mit Mitfahrbörse

Die Klima- und Energiemodellregion (KEM) Alpbachtal startete im Dezember mit der Umsetzung der Mobilitätsplattform "ummadum". | Foto: ummadum
  • Die Klima- und Energiemodellregion (KEM) Alpbachtal startete im Dezember mit der Umsetzung der Mobilitätsplattform "ummadum".
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Region setzt auf Mobilitätsplattform und neue App, die Fahrer und Mitfahrer zusammenbringt, Mitfahrgelegenheiten bietet und dabei nachhaltig ist. Damit will man dem Individualverkehr entgegenwirken.

KRAMSACH, BEZIRK KUFSTEIN (red). Gemeinsam mobiler und dies ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. So gestaltet sich derzeit eine Initiative der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Alpbachtal. Mit Unterstützung der Bürgerinitiative „Xund’s Leben in Kramsach“ startete diese nun die mobile Mitfahrbörse "ummadum". Diese Börse bringt Verkehrsteilnehmer, die ein Stück ihres Weges teilen möchten, nicht nur zusammen. Die App bietet in Echtzeit die Möglichkeit, seine eigenen Fahrten zu veröffentlichen, Mitfahrer zu suchen oder Mitfahrgelegenheiten zu finden.

Mehr Mitfahrer im Auto

Mit Hilfe dieser Fahrgemeinschaften erhofft man sich, den Besetzungsgrad in Autos zu erhöhen und so für weniger Verkehr auf den Straßen zu sorgen. Auch mehr Platz auf Parkplätzen erhofft man sich dadurch. Zudem könnte sich durch solche Fahrgemeinschaften die Zeit, die man für den Weg zur Arbeit bzw. nach Hause benötigt, verkürzen. Beispielsweise könnte die Fahrt zum Bahnhof Brixlegg oder in die Arbeit gemeinsam gefahren werden.
Zusätzlich hat die App eine Schnittstelle mit dem VVT, wodurch auch die öffentlichen Verbindungen angezeigt werden. "Die Ride-Sharing Plattform Ummadum ist ein wesentlicher Baustein für ein flächendeckendes multimodales Mobilitätsangebot im ländlichen Raum und notwendige Ergänzung zu den Öffentlichen Verkehrsmitteln und Carsharing, um dem Individualverkehr nicht nur kostenseitig, sondern auch in Punkto Reisezeit und Komfort Konkurrenz zu machen“, betont Rainer Unger, Manager der Klima- und Energiemodellregion Alpbachtal.

Autos zu wenig "besetzt"

Die Zeiten haben sich geändert. Während es früher noch ganz selbstverständlich war, „wo mitzufahren“, ist es dieser Tage die Regel, allein im Auto zu sitzen. Die Folgen, insbesondere für einen Ort wie Kramsach, sind verstopften Straßen, Feinstaub und CO2-Emissionen. "Beim Unterberger Kreisverkehr zählen wir bis zu 18.600 motorisierte Fahrzeuge täglich, das bedeutet, dass rund alle fünf Sekunden ein Fahrzeug durchfährt“, so Christine Ascher von der Bürgerinitiative „Xund’s Leben in Kramsach“. Der Großteil des Individualverkehrs ist aber hausgemacht. So rechnet Rainer Unger vor, dass der durchschnittliche Besetzungsgrad in den Fahrzeugen nur mehr bei 1,15 liegt. Sobald den Berufstätigen ein Parkplatz in der Arbeit zur Verfügung steht, sitzen gar nur mehr 1,06 Personen im Fahrzeug. Mit jeweils 1.700 Auspendlern und 1.500 Einpendlern wäre das Potenzial zum Ride-Sharing in den beiden Gemeinden Brixlegg und Kramsach jedenfalls vorhanden“, so die beiden Bürgermeister Bernhard Zisterer, Kramsach und Rudi Puecher, Brixlegg, unisono. „Schlussendlich muss aber auch der Wille zum Umweltschutz bei den Autofahrern vorhanden sein, damit die Mitfahrbörse auch tatsächlich ein Erfolg wird“, appelliert Bürgermeister Bernhard Zisterer.

Punktesystem soll Anreiz liefern

Damit aber nicht nur der Wille allein ein Anreiz ist, setzt "ummadum" aber auch auf ein Anreizsystem mit Punkten, mit denen die Fahrten bezahlt werden. Diese Punkte sind doppelt wertvoll, denn sie können bei einem Netzwerk an regionalen Handelspartnern eingesetzt und ausgegeben werden. Dieser Prozess trägt zur lokalen Wertschöpfung bei, soll dem Abwandern ins Internet entgegenwirken und stärkt die Regionalität.
So können die gemeinsam „verfahrenen“ Mobilitätspunkte heute bereits in der Bieraterie in Kramsach, bei Skribo Baumgartner und Rieder Optik in Brixlegg, sowie in allen M-Preis und Baguette Filialen eingelöst werden. „Wir sind über unsere 'first movers' sehr froh, hoffen aber noch auf viele weitere Einlösepartner und ganz stark auch auf die größeren Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Mobilitätspunkte zur Verfügung stellen. Von Ihnen hängt ganz wesentlich der Erfolg dieses Projekts ab“, sagt Rainer Unger abschließend.

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Erst im September dieses Jahres startete Kramsach im Rahmen der Mobilitätswoche ein Dorftaxi. Mehr dazu finden Sie hier. 
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Mehr über die Mitfahrbörse finden Sie auf: www.alpbachtal2050.at/mitfahrbörse.

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