Investition
Sandoz rüstet bei Antibiotika-Produktion in Kundl auf

Novartis bekräftigt einmal mehr das Bekenntnis zum Standort in Kundl und investiert 100 Millionen Euro in die Produktion von oralen Antibiotika. | Foto: SandozGmbh/BB Archiv
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Novartis und ihre Generika-Division Sandoz investieren am Standort Kundl zunächst mehr als 100 Millionen Euro. Damit wird Kundl als globales Zentrum für die Produktion oraler Antibiotika bestätigt.

KUNDL (bfl/red). Bereits im Juli 2020 kündigte der Pharmakonzern Novartis gemeinsam mit der Bundesregierung medienwirksam das Bestreben an, die Antibiotika-Produktion in Kundl zu sichern – dies für insgesamt rund 150 Millionen Euro. 
Diesem Bekenntnis wird man nun in einem ersten Schritt gerecht. Die Firma modernisiert die Produktion am Standort in Kundl: Für die Wirkstoffproduktion der führenden Penicillin-Produkte wird also ausgebaut, gleichzeitig werden modernste Technologien zur Verfügung gestellt. 

Kundl als "Drehscheibe"

Das Ziel dieses Schrittes: Kundl soll in seiner Rolle als "Drehscheibe" und Zentrum der einzigen durchgängigen oralen Antibiotika-Produktionskette in Europa gestärkt werden. Damit will man langfristig wettbewerbsfähig bleiben, aber auch – den Lehren aus der Coronakrise folgend – zur Versorgungssicherheit beitragen. So soll die Abhängigkeit von Importen aus Asien verringert werden. 

Kundl wird damit als globales Zentrum für die Produktion oraler Antibiotika bestätigt und langfristig abgesichert. (Symbolfoto | Foto: Novartis/BB Archiv
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Umbau beginnt noch heuer

Von Seiten der Österreichischen Bundesregierung wurden hierfür fünfzig Millionen Euro an öffentlichen Mitteln us verschiedenen Finanzierungspools zugesagt. Darüber hinaus investiert Novartis/Sandoz vorerst mehr als 100 Millionen Euro – ein Teil der bereits angekündigten Gesamtsumme. Während die Vorbereitungen bereits jetzt laufen, will man den Umbau im zweiten Halbjahr 2021 starten.

Rückgrat der Gesundheitsversorgung

"Antibiotika sind das Rückgrat jeder modernen Gesundheitsversorgung und eine wichtige strategische Säule unseres Geschäfts", betont Richard Saynor, CEO von Sandoz. Auch wenn die Nachfrage Pandemiebedingt gerade etwas geringer ist, bleibe man seitens Sandoz in diesem Segment zuversichtlich. Der Wille, die Zukunft des führenden globalen Antibiotika-Geschäfts zu sichern, ist demnach weiterhin spürbar und bleibt aufrecht.

„Wir optimieren den Produktionsprozess von oralen Antibiotika in Kundl und passen die Kapazitäten an, damit wir für den zukünftigen Bedarf gut gerüstet sind",

erklärt auch Michael Kocher, Country President Novartis Austria. Ziel sei es, nachhaltige Preismodelle für Generika zu schaffen und so eine kostendeckende Produktion in Europa auf starke Beine zu stellen. 

"Unser Ziel ist es, nachhaltige Preismodelle für Generika zu schaffen und so eine kostendeckende Produktion in Europa auf starke Beine zu stellen, um Patienten in Österreich und auf der ganzen Welt zuverlässig mit qualitativ hochwertigen Medikamenten zu beliefern", sagt Michael Kocher, Country President Novartis Austria.  | Foto: Novartis/BB Archiv
  • "Unser Ziel ist es, nachhaltige Preismodelle für Generika zu schaffen und so eine kostendeckende Produktion in Europa auf starke Beine zu stellen, um Patienten in Österreich und auf der ganzen Welt zuverlässig mit qualitativ hochwertigen Medikamenten zu beliefern", sagt Michael Kocher, Country President Novartis Austria.
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Personal soll trotz Modernisierung bleiben

Weitere, kleine Veränderungen kommen auf Kundl auch auf Grund des Modernisierungs-Plans für Antibiotika in Europa zu. So wird in Palafolls (Spanien) eine neue Anlage für die sterile Wirkstoffproduktion errichtet. Deswegen wird die aktuelle, ältere Anlage in Kundl bis 2025 schrittweise heruntergefahren.
Beim Personalstand in Kundl und Schaftenau erwartet man dennoch keine Veränderungen. „In Kundl und Schaftenau sind wir, aufgrund der Größe und Vielseitigkeit unserer Aktivitäten vor Ort, in der glücklichen Lage, die von der Abwanderung betroffenen Mitarbeitenden in unsere Wachstumsbereiche – allen voran im Bereich der oralen Penicillinproduktion – weiterentwickeln zu können“, stellt Kocher klar.

Gestärkter Standort in Kundl/Schaftenau

Die Investition in die Produktion von oralen Antibiotika ist nicht die einzige Stärkung des Standortes. Erst kürzlich wurde der Ausbau von Kundl zu einem Kompetenzzentrum für die Nukleinsäure-Produktion bekannt gegeben und auch in die Covid-19 Impfstoffproduktion will man einsteigen. Zudem soll Kundl/Schaftenau zu einem Technologie- und Life Science Park weiterentwickelt werden. Das soll den Industriestandort weiter stärken und zusätzliche Wertschöpfung nach Tirol bringen.

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