Absagen
UPDATE: Coronavirus fordert Wirtschaft im Bezirk Kufstein – Hotels und Skigebiete schließen

Die Ausbreitung des Coronavirus hat auch Folgen für viele Reisebüros im Bezirk. Sie kämpften bislang vor allem mit kurzfristigen Stornierungen für März und April. Nun werden Hotels geschlossen und der Skibetrieb beendet. (Symbolfoto) | Foto: pixabay/BB Archiv
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  • Die Ausbreitung des Coronavirus hat auch Folgen für viele Reisebüros im Bezirk. Sie kämpften bislang vor allem mit kurzfristigen Stornierungen für März und April. Nun werden Hotels geschlossen und der Skibetrieb beendet. (Symbolfoto)
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Wirtschaftliche Auswirkungen des Coronavirus und der nun getroffenen Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung sind teilweise auch im Bezirk Kufstein spürbar. 

BEZIRK KUFSTEIN (bfl). Es ist eine Flut an Auswirkungen, die auch auf den Bezirk Kufstein durch die neuen Vorgaben im Zusammenhang mit dem Coronavirus zukommen. Sie betreffen nicht nur das gesellschaftliche Leben an sich, sondern auch die Wirtschaft. Besonders der Tourismussektor und Veranstalter im Bezirk spüren derzeit die Folgen der Entwicklungen. Am Donnerstagabend verkündete Landeshauptmann Günther Platter,  dass die Seilbahnen nach dem Sonntag, den 15. März geschlossen werden. Auch alle Beherbergungsbetriebe müssen mit Ablauf Montag, den 16. März ihre Türen schließen.

Skigebiete und Hotels müssen Pforten schließen

Der Tourismus im Bezirk litt bereits seit Wochen unter den Auswirkungen des Coronavirus. Was Hoteliers und Tourismusbetriebe dieser Tage – zumindest bis Donnerstag – beobachteten, schien ein Abwarten unter Gästen zu sein. Anfragen seien zwar zu Beginn der Ausbreitung des Coronavirus noch gekommen, gebucht worden sei seitdem aber kaum, berichtet ein Hotelier aus Walchsee. Ähnliche Erfahrungen mussten auch Reisebüros im Bezirk und in ganz Österreich machen. Sie hatten mit Stornierungen, großer Verunsicherung, Einschränkungen und Reiseverbote in viele Länder zu kämpfen. "Wir sehen ein sehr verhaltenes Buchungsinteresse. Die Österreicherinnen und Österreicher haben derzeit andere Prioritäten im täglichen Leben, als ihre Urlaube zu buchen", sagt Andrea Hansal, Pressesprecherin der Verkehrsbüro Group, noch am Donnerstagnachmittag. Grundsätzlich habe es bis jetzt zwar einige Kunden gegeben, die stornieren, sehr viele Kunden würden in den Reisebüros aber auch gerne auf einen späteren Zeitpunkt umbuchen wollen – das auch im Bezirk Kufstein. 
Die meisten Stornoanfragen würden die Monate März und April betreffen, weiß auch ein Reisebürobesitzer im Bezirk Kufstein zu berichten. Aber auch lange Wochenenden im Mai und Juni seien derzeit noch wackelig. Wo schon noch gebucht werde, seien der Sommer und Herbst. Der Buchungsboom sei aber definitiv vorbei. 
Dann kam die Hiobsbotschaft. Am Abend des Donnerstag, den 12. März wurde bekannt gegeben, dass alle Seilbahnen und Beherbergungsbetriebe mit Ablauf Sonntag, 15. März schließen müssen. Die Entscheidung kam im Zuge einer Besprechung mit Vertretern des Tiroler Tourismus. Die Schließung erfolgt auf Basis des Epidemiegesetzes. Ebenso werden alle Beherbergungsbetriebe mit Ablauf Montag, 16. März 2020, behördlich geschlossen. Die Entscheidung sei allen Verantwortlichen nicht leicht gefallen, betonte Landeshauptmann und Tourismusreferent Günther Platter.

Skibetrieb verlief bis Mitte der Woche normal

In den Skigebieten verlief der Skibetrieb an sich bis Mitte bzw. Donnerstag relativ normal. Auswirkungen auf Grund der angekündigten Vorsorgemaßnahmen der Bundesregierung wurden bei gebuchten Gruppenveranstaltungen verzeichnet, erklärte die SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER noch am Donnerstagnachmittag. Ein paar Stornierungen und Absagen habe es bei Betriebsausflügen, Skitagen und Gruppenveranstaltungen am Berg gegeben – dies unter anderem auch wegen Präventivmaßnahmen von Unternehmen, die mit ihren Mitarbeitern – salopp gesagt – auf den Pisten unterwegs gewesen wären.
 Aber auch Veranstaltungsabsagen rund um Musik-Events hatten die Skiwelt betroffen. So musste das "Winter-Woodstock 2020", das auf und rund um Pisten im Nachbarbezirk Kitzbühel stattgefunden hätte, abgesagt werden. Ein neuer Termin dafür steht mit dem 26. bis 28. März 2021 bereits fest. Auch viele weitere, kleinere Musikveranstaltungen, wie zum Beispiel in Skihütten, mussten abgesagt werden. Solange es keine Verordnung gebe, bleibe der Skibetrieb aber aufrecht, so die Skiwelt noch am Donnerstag. 

Veranstalter kämpfen mit Absagen

Die österreichische Bundesregierung kündigte bereits am Dienstag, den 10. März Vorsichtsmaßnahmen zu Veranstaltungen im ganzen Land an (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten) – mit folgenreichen Auswirkungen auf Veranstalter und Künstler. Seit Mittwoch, den 11. März sind alle Freiluft-Veranstaltungen mit über 500 Teilnehmern sowie alle Veranstaltungen im Innenbereich mit über 100 Personen bis Anfang April abzusagen. Laut derzeitigem Stand wird das auch bis zum 3. April so bleiben. 
Viele Veranstalter und Vereine im Bezirk sagten auch Indoor-Termine mit weniger als 100 Personen ab. Auch die Stadt Kufstein kündigte an, dass in ihren Räumlichkeiten bis auf Weiteres keine öffentlichen Veranstaltungen durchgeführt werden – egal ob über oder unter 100 Personen. 
Dies stellt sowohl Veranstalter als auch Künstler vor eine große Herausforderung. Viele hoffen auf mögliche Ausweichtermine nach Aufhebung der Maßnahmen. "Für alle Künstlerinnen und Künstler, als auch für uns als Veranstalter, stellt dies eine schwierige und herausfordernde Situation dar und wir bitten unsere Besucher, falls ein Ersatztermin angeboten werden kann, diesen auch wahrzunehmen und von der Möglichkeit der Rückgabe nicht Gebrauch zu machen", heißt es beispielsweise von Seiten des Wörgler Vereins Komma Kultur. Man sei bemüht und arbeite mit Hochdruck daran, um für die ausgefallenen Veranstaltungen, Ersatztermine zu finden. 

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