Urväter der Oberkrainer Musik begeisterten in Söll

Die legendären "Alpenoberkrainer" mit Moonlight Bar Wirtin Gabi Schroll (Mitte hinten) und Moonlight Bar Wirt Ernst Schroll Senior (Mitte vorne). | Foto: Haun
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  • Die legendären "Alpenoberkrainer" mit Moonlight Bar Wirtin Gabi Schroll (Mitte hinten) und Moonlight Bar Wirt Ernst Schroll Senior (Mitte vorne).
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SÖLL (flo). Mit dem Stück "Wir kommen aus Slowenien und singen frohe Lieder" eröffneten die legendären "Alpenoberkrainer" am vergangenen Mittwoch, den 15. März ihr Konzert in der randvoll gefüllten Moonligh Bar in Söll. Ihre Karriere begann bereits vor über 51 Jahren in der Pionierzeit der Oberkrainermusik in Slowenien. Bis heute gelten die "Alpenoberkrainer", auch "Alpski" genannt, neben dem legendären Ensemble von "Slavko Avsenik" als zweitbekannteste Oberkrainer Formation aller Zeiten. Mit ihren unzähligen Eigenkompositionen und ihrem eigenständigen Sound, welcher sich maßgeblich vom Avsenik Stil unterscheidet, prägten sie die Oberkrainer Szene wie keine andere Gruppe.

Tradition des Oberkrainer Baritons
Gegründet wurden sie im Jahre 1966 von Gitarrist Joze Antoni. Als einziges Gründungsmitglied gehört der charmante Baritonist Janez Per noch immer dazu. Es war auch Per, der den Stil der Gruppe mit seinem einzigartigen Baritonspiel in all den Jahren nachhaltig prägte. Sein rhytmisches Baritonspiel spiegelt wie kein anderes die Tradition des strikten Oberkrainer Baritons wieder. Er verzichtet auf die vielen Einwürfe, welche von den heutigen Baritonisten nur all zu gern eingebaut werden – wie auch an diesem Abend in Söll von einigen Musikern fachgerecht festgestellt wurde. Dies bedeutet jedoch keinesfalls, dass Per nicht auch ein gekonnter Solist auf seinem Instrument ist. Seine selbst komponierten Solostücke wie etwa "Janez und sein Bariton" waren die ersten Baritonsolos in der Welt der Oberkrainer Musik.

Unverkennbarer Sound
Die "Alpenoberkrainer" verwenden mit Trompete, Klarinette, Akkordeon, Gitarre und Bass die gleiche Instrumentalbesetzung wie das Avsenik Ensemble. Der große Unterschied der beiden Klangstile liegt aber darin, dass bei den "Alpskis" die Trompete das dominierende Instrument ist, während bei Avsenik immer die Klarinette im Vordergrund stand. Auch beim Rhythmus der Gitarre sowie der Betonung des Akkordeons sind gravierende Unterschiede zu hören.
Mit dem unverkennbaren Akkordeon Solo "Guten Morgen" sowie der Polka "Schöne Urlaubszeit" oder "Mein Mädel aus Krain" und "Der Walzer der Liebe" und vielen weiteren Eigenkompositionen verbuchten sie Welterfolge. Diese durften natürlich auch in Söll nicht fehlen und wurden mit tosendem Applaus belohnt.

Szenetreff in der Moonlight Bar
"Ich habe mir schon immer gewünscht, dass die Alpenoberkrainer einmal bei uns spielen und es ist einfach unglaublich schön, dass wir das jetzt geschafft haben", sagt Moonlight Bar Wirtin Gabi Schroll. Auch das Spektrum der anwesenden Gäste sprengte an diesem Abend alles bisher Dagewesene. Unzählige Musiker aus der tiroler sowie der bayrischen, salzburgerischen und sogar der steirischen Volksmusikszene waren anwesend. Darunter fanden sich unter anderem die kompletten "Kathreiner" rund um Manfred Ranak aus dem streirischen St. Kathrein am Offenegg sowie der Alleinunterhalter Reinhard Rieder, besser bekannt als "Turbo Reini" aus dem bayrischen Bad Reichenhall. Weitere bekannte Gesichter waren Christian Lederer von "Alin Archtop Guitars" aus Garmisch-Partenkirchen, Helmut Lukasser und Alois Keuschnigg von den legendären "Original 4 Tiroler Buam" und der Veranstalter des größten Tiroler Oberkrainer Musikantentreffens Paul Schwentner. Auch im Publikum zu finden waren Matthias und Maximilian Kendlinger von den "K&K Philharmonikern", Sepp Oberhofer vom legendären "Alpenland Quintett", Franz Pischler von "Alpenland Sepp & Co", Jakob Strasser von den "Tiroler Nachtschwärmern". Des Weiteren waren Manfred Rofner von den "3 Verschärften" aus dem salzburgerischem Leogang, Hannes Haun von den "Brixentalern", Hans Vorhofer vom "Hahnenkamm Trio" und viele mehr in die Moonlight Bar gekommen.
Diese hatten allerlei Neuigkeiten aus der Musikszene miteinander auszutauschen und auch ein eigener "Alpenoberkrainer" Fanclub reiste extra aus Slowenien an. Die "Alpski" spielten von 21 Uhr bis nach halb zwei Uhr früh mit lediglich einer einzigen Pause durch und begeisterten alle Anwesenden restlos.

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