Kufsteins Heimatverein präsentierte "seinen" Josef Meng

Etwa 50 Meng-Liebhaber und Kunstinteressierte fanden sich zur Vernissage in der Sparkasse Kufstein ein.
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KUFSTEIN (nos). "Seine Landschaft ist die des Wilden Kaisers", zitierte Klaus Felderer, Direktor der Sparkasse Kufstein, zur Eröffnung der Vernissage aus einer Würdigung an den Landschaftsmaler Josef Meng (* Heideck, Franken 1887 - 1974 Kufstein +). Felderer konnte sich gemeinsam mit Heimatverein-Obmann Gerhard Lehmann über rund 50 Kunstinteressierte in den Obergeschoßen der Bankzentrale freuen. "Ein Zeichen der Aktualität seiner Motive", wie Felderer meinte. 45 Bilder von Josef Meng zeigen Heimatverein und Sparkasse nun bis zum 21. Juni im 3. und 4. Obergeschoß der Bank, bis auf ein Werk allesamt aus dem Bestand des Vereins bzw. seiner Mitglieder, "was mich ein bisschen stolz macht", wie Lehmann bemerkte. Er setzte sich zuletzt äußerst intensiv mit dem Wahlkufsteiner und dessen Bildern auseinander.
In seinem Werkkatalog setzte sich Lehmann mit 165 Bildern und Skizzen auseinander.

Bürgermeister Martin Krumschnabel meinte, es ist "eine tolle Sache, wenn wir uns mit Kunst auseinandersetzen können, die Kufstein zum Thema hat." Zudem schätzt er auch die gegenständliche Malweise Mengs als Bilder, "die auch der Normalverbraucher in der Kunst verstehen kann."
Josef Meng wurde in Franken geboren, lernte Fassadenmalerei in Kochel am See und war als Soldat im Ersten Weltkrieg. Nach der Rückkehr aus Frankreich entdeckte er Kufstein als neue Heimat für sich und bestritt seinen Lebensunterhalt als freischaffender Künstler, was "sicherlich nicht immer ein Honiglecken" war, so Lehmann.
Meng war – was dem Großteil seiner über 200 bekannten Werke anzumerken ist – begeisterter Bergsteiger und Wanderer. Zahlreiche seiner Touren führten ihn dabei ins nahe Kaisergebirge. Viele Werke zeigen Höfe und Hütten im "Koasa", allerdings keines davon die "Massenunterkünfte", wie Lehmann anmerkte: "Es gibt kein Bild vom Stripsenjochhaus, vom Pfandlhof, oder Hinterbärenbad. Meng blieb lieber abseits der Touristenpfade." Viele schnell wie genial hingeworfene Skizzen entstanden auf den Wegen im Kaisertal, aber auch im Karwendel, den Kitzbüheler Alpen, im Rofan oder auch in Südtirol. Auch der Festung Kufstein nahm sich Meng – wohl nicht zuletzt aufgrund der finanziellen Verwertbarkeit des Motivs – oft und gerne an. Stadtansichten, oder bekannte Gebäude der Festungsstadt sucht man aber, bis auf ein Bild der Römerhofgasse, allerdings ebenso beinah vergebens wie Menschen oder Tiere in Mengs Bildern.

Josef Meng malte gegenständlich und mit kräftigen Farben, nie aber grell. Bäume, Blumen, Bäuerliches und Berge in allen Jahres- und Tageszeiten – das war Mengs Metier und Meisterschaft in Öl- ebenso, wie in Aquarelltechnik.
"Ästhetisch harmonisch, organisch, durchaus impressionistisch" und mit leichten Jugendstilanleihen beschreibt Lehmann den Stil Josef Mengs. Dabei hat sich dieser offensichtlich auch an den "Großen" seiner Zeit orientiert. Er nahm Anleihen in Motiven, Farben und Malstilen oder kopierte, wohl als Übung, in seine Skizzenbücher. Oskar Mulley, Alfons Walde und Albin Egger-Lienz standen manchen Werken Mengs ganz augenscheinlich Pate.

Die in der Kufsteiner Sparkasse ausgestellten Meng-Bilder sind allesamt unverkäuflich, allerdings sind eine Reihe authentischer Originalskizzen, teilweise in Buntstift-Aquarell-Mischtechnik, bei Galerist Peter Ainberger im Kunstraum in Hopfgarten zu haben.
Am 12. Mai findet in Salzburg eine Auktion mit insgesamt sieben Werken von Josef Meng statt. Zur Weihnachtsauktion am 17. November 2015 wurde im Salzburger Dorotheum "Berggehöft mit Ellmauer Tor im Kaisergebirge" um 2.150 Euro versteigert, weitere Meng-Werke brachten in den vergangenen Jahren zwischen 600 und 2.600 Euro bei Auktionen des Dorotheums.

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