Orchester reiste auf der "Seidenstraße" nach Erl

Beim Stück "Glückseeligkeit" von Komponistin Jiang Ying kamen mehrere, traditionell gekleidete Solisten auf die Bühne.
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  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

ERL (bfl). "Das Große Chinesische Neujahrskonzert" hat im Programm der Tiroler Festspiele Erl bereits einen fixen Platz eingenommen. So auch in diesem Jahr, das in China ab dem 16. Februar, dem Beginn des chinesischen Jahres, als das "Jahr des Erdhundes" gefeiert wird. Um dieses auch in unseren Breiten einzuläuten, kam das "China National Traditional Orchestra" am Sonntag, den 28. Jänner nach Erl und begeisterte bei einer Matinee die Zuhörer des bis zum letzten Platz gefüllten Festspielhaus. 
Das Konzept des chinesischen Neujahrskonzertes in Europa ist dabei ein besonderes und zugleich unkonventionelles. Bereits seit sechzehn Jahren organisiert die chinesische Tourneeagentur Wu Promotion Konzerte in über fünfzehn Ländern auf drei Kontinenten. Ausgewählt wurde dieses Jahr das "China National Traditional Orchestra", welches das größte Orchester seiner Art ist und aus der Hauptstadt Peking angereist kam. Die rund 100 Orchestermitglieder standen dabei unter der Leitung von Dirigent Chen Xieyang. Gemeinsam begaben sie sich mit ihrem Konzertprogramm "Die Seidenstraße" auf eine spannende Reise durch China. Die aufgeführten Stücke stammten fast ausschließlich aus der Feder der jungen chinesischen Komponistin Jiang Ying, die auch die Hauskomponistin des "China National Traditional Orchestra" ist und zur Matinee am Sonntag nach Erl gekommen war.
Das Orchester eröffnete das Konzert mit einem fulminanten Klangfeuerwerk und entführte die Zuhörer mit dem Stück "Die Seidenstraße" in die Weiten des fernen Ostasiens.
Moderatorin Sabine Vogl gab bereits zu Beginn in ihren Ausführungen Auskunft über die verschiedenen Musikinstrumente sowie Solisten. Im ersten Teil des Konzertes erzählten die Musiker mit dem Stück "Der Geburtsort" von der Sehnsucht und dem Heimweh der Reisenden auf der Seidenstraße und führten mit "Der Krieg zwischen Chu und Han" einen "musikalischen" Krieg mit zwei Pipas und Percussion Instrumenten. Beschwingt, ausgelassen und vom Gesang der Musiker begleitet, wurden die Besucher mit der "Xintianyou Rhapsodie" in die Pause verabschiedet.
Der zweite Teil des Konzertes erzählte das Orchester mit "Glückseeligkeit" die Geschichte eines Mönchs, der sich in einer Traumwelt befindet. Mit dem Stück "Erlösung" stellten sie die "Konghou" vor, ein altes Instrument, das eine Geschichte von über 2.000 Jahren hat. Mit zarten, einsamen Geigenklängen begann der Konzertmeister Tang Feng das Stück "Der Mondschein über der zweiten Quelle" ehe das restliche Orchester traditionelle Klänge im Wechselspiel mit dem Solisten erklingen ließ.
Genau so fulminant und klanggewaltig wie zu Beginn des Konzertes, zeigten sich die chinesischen Musiker im dreisätzigen Stück "Eindrücke der traditionellen chinesischen Musik", in dem sie unter anderem Vogelgesang in die Zuschauerreihen brachten. Das "China National Traditional Orchestra" verabschiedete sich mit drei Zugaben. Neben eindrucksvollem Gesang und traditioneller chinesischer Musik, zeigten sie dabei auch wie "Johann Strauss" auf chinesisch klingt.

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