45 Festnahmen und 7 Kilo sichergestelltes Marihuana

Rund 50 Kilogramm Marihuana sollen die Beschuldigten im vergangenen Jahr von Wien nach Tirol gebracht und verkauft haben. | Foto: Symbolfoto BB Archiv
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TIROL. Über acht Monate geführte Ermittlungen des Landeskriminalamtes Tirol in Kooperation mit mehreren Polizeidienststellen in Tirol und Wien, dem Landeskriminalamt Wien sowie dem Bundeskriminalamt, führten zur Ausforschung einer kriminellen Vereinigung, die im Verdacht steht, seit dem Frühjahr 2017 rund 50 kg Marihuana in Tirol in Verkehr gesetzt zu haben.

Von den bis dato 60 ausgemittelten Personen konnten seit Oktober 2017 zwei Frauen und 43 Männer mit verschiedenen Staatsbürgerschaften  – überwiegend afghanischer und österreichischer, aber auch iranischer, armenischer, pakistanischer, syrischer, türkischer und deutscher Staatsbürgerschaft – im Alter von 15 bis 48 Jahren festgenommen und etwa 7 kg Marihuana mit einem Straßenverkaufswert von rund 70.000 Euro sichergestellt werden. Darüber hinaus konnten eine verbotene Waffe und weitere Vermögenswerte, wie mehrere hochpreisige Mobiltelefone sowie 6.000 Euro auf einem Bankkonto, von der Exekutive aufgefunden und gesichert werden.

Hinweise aus dem Hofgarten

Im Frühjahr 2017 häuften sich Hinweise aus der Bevölkerung, wonach im Innsbrucker Hofgarten vermehrt illegale Suchtmittel angeboten und verkauft würden. Daraufhin wurde durch das SPK Innsbruck die Polizeipräsenz durch zusätzliche Streifentätigkeiten und konzentrierte Schwerpunktaktionen verstärkt und das LKA Tirol begann gleichzeitig mit gezielten Strukturermittlungen. Sehr bald entstand der Verdacht, dass hier drei untereinander vernetzte Gruppierungen tätig waren, die in mehreren hierarchischen Ebenen arbeitsteilig illegale Suchtmittel in Tirol in Verkehr setzten. Auch regional schien eine Aufteilung erkennbar; eine Gruppe soll im Bereich Innsbruck – Hofgarten, die zweite in Innsbruck, Bezirk Innsbruck Land und Imst und die dritte im Bezirk Kufstein tätig geworden sein. Vier Personen, die "Bezugsquellen", wurden in Wien verhaftet, die übrigen in Tirol. Fünf Beschuldigte sind im Bezirk Kufstein wohnhaft, so die Polizei.

Kuriere, Zwischenhändler, Dealer

Das Marihuana soll von den Kontaktpersonen der jeweiligen Gruppierung bei ihren Bezugsquellen in Wien gekauft und danach zumeist von minderjährigen Asylwerbern bzw. subsidiär Schutzberechtigten oder einheimischen Mädchen mit dem Zug nach Tirol geschmuggelt worden sein. Hier soll es von den in Innsbruck und Kufstein ansässigen Kontaktpersonen übernommen und, um das Risiko zu minimieren, innerhalb weniger Stunden an deren Unterhändler verteilt worden sein. Diese wiederum sollen das Marihuana anschließend gewinnbringend an weitere Unterhändler oder direkt an ihre Abnehmer verkauft haben.

Die beschuldigten und festgenommenen Personen, von denen insgesamt 31 in Justizanstalten in Innsbruck und Wien eingeliefert wurden, stehen überwiegend im Verdacht, als Kontaktpersonen der jeweiligen Gruppierungen, Bezugsquellen, Unterhändler sowie Kuriere für die kriminelle Vereinigung tätig gewesen zu sein. Sie sind teilweise zu den ihnen vorgehaltenen Taten geständig.

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