Aus Lebenshilfe-WG wurden Mini-Appartements

„Mehr Eigenständigkeit“:  Die Vorstände von Lebenshilfe und Förderverein überzeugen sich von den neuen Wohnmöglichkeiten am Lochererweg. | Foto: Lebenshilfe
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  • „Mehr Eigenständigkeit“: Die Vorstände von Lebenshilfe und Förderverein überzeugen sich von den neuen Wohnmöglichkeiten am Lochererweg.
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  • hochgeladen von Sebastian Noggler

KUFSTEIN. „Wir wollten alles etwas überschaubarer machen – und mehr Ruhe reinbringen“, erklärt Michael Assenmacher. Der Sprecher vimm Wohnhaus Lochererweg lebte lange mit acht anderen in einer Wohngemeinschaft. Mit Hilfe des Lebenshilfe-Fördervereines wurden daraus jetzt drei kleine Wohneinheiten. Jede hat Zimmer mit eigenen Sanitäranlagen, eine gemeinsame Wohnküchen und eine eigene Wohnungstür – und damit mehr Privatsphäre.

Auch Anita Widmoser hat sich an der Planung beteiligt und kann jetzt mit dem Rollstuhl direkt unter die Küchenzeile fahren. Im Gegensatz zur neunköpfigen Gemeinschaft bieten die kleinen Wohnungen mehr Rückzugsmöglichkeiten für jeden. Für Anita Widmoser und ihre Mitbewohner eröffnen die eigenen vier Wände neue Gestaltungsräume: Sie übernehmen im Haushalt immer mehr selber und machen sich Gedanken, wen sie am Wochenende einladen und was sie dafür einkaufen.

Überschaubarkeit bringt Lebensqualität

„Dieser Umbau ist ein Aufbruch, der Menschen ermutigt, sich selber einzubringen und anzupacken!“ sieht Lebenshilfe Tirol Präsident Peter Heidler hier das Recht auf Selbstbestimmung umgesetzt. Hans Luchner und Siegfried Dillersberger und ihr Förderverein der Lebenshilfe Kufstein finanzierten die Verkleinerung der Wohneinheiten maßgeblich. „Die Spenden aus dem Bezirk sind hier gut investiert“, zeigt sich Dillersberger überzeugt und auch Luchner ist erfreut zu sehen, „welche Eigenständigkeit und persönliche Entwicklung im neuen Umfeld sichtbar wird.“
Durch den Abbau einer Verbindungstreppe innerhalb der Wohnungen entstand Platz, um Küchen und Wohnräume zu vergrößern. „Ich kann jetzt mit meinem Rolli im Zimmer gut wenden“, freut sich Michael Assenmacher, über mehr Bewegungsfreiheit.

Alle profitieren

Auch Assistenten bemerken, eine wohltuende Harmonie unter den Bewohnern. „Hier wohnen schließlich die, die zusammenleben wollten“, erklärt ein Assistent und beschreibt, wie sich alle mehr einbringen, aktiver sind und mitbestimmen. „Es ist eben viel einfacher sich mit zwei Kollegen auf ein Abendessen zu einigen als zu neunt!“
Die Bewohnerin Widmoser beobachtet „dass, auch die Assistenten entspannter sind als in der großen Gruppe. Sie können sich so noch mehr den einzelnen Bewohnern widmen.“
Heimat stiften / mein Daheim
Bei der Einweihungsparty freuen sich auch Eltern über die neue Eigenständigkeit ihrer Kinder. „Michael bewegt sich und atmet im neuen Zimmer freier. Und er und schläft seither besser!“, freut sich der Vater, dass sein Sohn nun eigenständiger ist. Wie sehr er sich hier daheim fühlt zeigt er jetzt schon: Wenn er am Wochenende seine Eltern besucht, fährt er oft früher als vereinbart wieder heim - .“

Eigenheim ermöglicht Beteiligung

Mit Wohnhaussanierungen in Kufstein, Innsbruck oder Breitenwang verwirklicht die Lebenshilfe schrittweise das Menschenrecht auf selbstbestimmt Wohnen. In Reutte, Landeck, Telfs, Kematen, Innsbruck, Hall und Fieberbrunn leben Menschen mit Behinderungen begleitet in Wohnanlagen Tür an Tür mit anderen.

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