Ausstellung "NS-Zwangsarbeit: Das vergessene Lager in Wörgl"

Der Historiker Mag. Erich Schreder bei der Recherche im Wörgler Stadtarchiv mit Aaron Peterer und den Stadtarchiv-Mitarbeitern Mag. Helmut Wechner und Hans Gwiggner (v.l.). | Foto: Veronika Spielbichler
  • Der Historiker Mag. Erich Schreder bei der Recherche im Wörgler Stadtarchiv mit Aaron Peterer und den Stadtarchiv-Mitarbeitern Mag. Helmut Wechner und Hans Gwiggner (v.l.).
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WÖRGL. An ein dunkles Kapitel Zeitgeschichte erinnert die Ausstellung „NS-Zwangsarbeit: Das vergessene Lager in Wörgl“, die am 8. September um 19 Uhr in der Galerie am Polylog mit einem Vortrag des Historikers Mag. Erich Schreder eröffnet wird. Sie wird bis 20. September zu sehen sein.

Das Ausstellungsprojekt wird als Beitrag zur Erinnerungskultur vom Heimatmuseumsverein Wörgl in Kooperation mit dem Anne-Frank-Verein Österreich umgesetzt.

Der Historiker Mag. Erich Schreder sammelt seit Jahren zum Durchgangslager Wörgl umfangreiches historisches Material, das Grundlage für die Ausstellung ist. An der Schnittstelle von der Brixentaler Ache und dem Inn wurde Ende 1941 in Wörgl-Söcking das Durchgangslager errichtet und vom Landesarbeitsamt verwaltet.
Das Lager, bestehend aus 18 Unterkunfts- und vier Verwaltungsbaracken samt Entlausungs- und Desinfektionsstation, hatte eine Aufnahmekapazität von 750 bis 800 Mann, teilweise waren bis zu 1.200 Menschen untergebracht. Von Mai 1942 bis September 1944 wurden 34 Transporte mit fast 32.000 Personen durchgeschleust.

Im Vorfeld der Ausstellung organisierte Aaron Peterer, Koordinator des Anne-Frank-Vereins Österreich mit seinem Team Anfang Juli einen Filmworkshop für zwölf SchülerInnen des BRG Wörgl, in dessen Rahmen sich die Jugendlichen auf Spurensuche begaben und sich sowohl mit dem Durchgangslager als auch mit anderen Erinnerungsstätten an die NS-Vergangenheit in Wörgl auseinandersetzten.
Die Recherche von Hintergründen war ebenso Bestandteil des Workshops wie die Suche nach Interview-Partnern, das Erarbeiten von Fragen und der Filmdreh an den Schauplätzen, wobei sich die Jugendlichen mit der Kamera auf den Weg machten. Entstanden sind zwei spannende Videofilme über das Durchgangslager sowie über den Wörgler „memory walk“ und Verbesserungsvorschläge für die Wahrnehmung der Gedenkstätten.

Gezeigt werden die Filme bei der Vernissage zusammen mit dem Vortrag. Öffnungszeiten der Ausstellung: DO+FR 16:30-18:30 Uhr, SA 10-13 und 14-16 Uhr, sowie nach Anmeldung (Tel. 0699-10626395). Eintritt frei.

Wann: 08.09.2016 19:00:00 Wo: Galerie am Polylog, Josef Speckbacher-Straße 13, 6300 Wörgl auf Karte anzeigen
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